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Einleitend

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Partnerschaft – Der Schleichweg zum ICH

Abenteuer Selbsterkenntnis“

Tina Peel

Impressum:

Texte: © Copyright by Tina Peel

Bildnachweise: ©Titelbild, Auge und Wassereffekt Stephanie Bandmann

Fotolia. com

Layout: Rita Schüler

Verlag: Tina Peel

Lindachstasse 30

3038 Kirchlindach/Schweiz

tina.peel@astro-lebensberatung.ch

Einleitend

Abenteuer Selbsterkenntnis: Partnerschaft – der Schleichweg zum Ich

Grundsätzliches

1. Jeder braucht Gesellschaft

2. Was heißt denn da eigentlich „Beziehung“?

Grundmuster oder Urinstinkte des Menschen

1. Das Tier in mir

2. Wer angreift, will sich verteidigen

3. Die ewige Sehnsucht nach Verschmelzung

4. Wir alle wollen Opfer sein,

5. Auf der Jagd nach dem Sündenbock

6. Die unwiderstehliche Lust auf Selbstzweifel

7. Projektionen

Die Begegnung

1. Alles ist Schwingung

2. Der Partnermarkt

3. Die Partnerwahl

4. Verliebt!

5. Die rosarote Phase

6. Die Liebesbeziehung

Es wird verbindlich

1. „Verlobt!“

2. Von Liebe und anderen Gefühlen

3. Verheiratet!

4. Das Ziel: die erfüllte Beziehung

5. Kleine Auswahl an Beziehungsförderern

Wenn es nicht geklappt hat: Auf Nimmerwiedersehen!

1. Geschieden!

2. Kleine Auswahl an Beziehungskillern

Fazit

1. Nabelschau

2. Gesundes Streiten

3. Disziplin

4. Plädoyer für die Menschheit

5. Menschen sind also von Natur aus weder böse noch gut.

Nachwort der Autorin

Über Tina Peel

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Laut Statistik (NZZ Online) liegt die Scheidungsrate in der Schweiz bei 44 Prozent, Tendenz steigend. Das legt den Schluss nahe, wir seien heutzutage nicht mehr bindungsfähig oder bindungsunwillig, die Institution Ehe werde nicht mehr ernstgenommen und vieles mehr.

Früher hielten die Ehen meist ein Leben lang. Kein Wunder, sie mussten auch, eine Scheidung war nahezu unmöglich. Bei der Heirat hieß es „… bis der Tod euch scheidet“, was vielleicht nicht so schlimm war, weil man ja nicht so alt wurde wie heute. Und falls doch, konnte man immer noch nachhelfen. Scheidungen waren verboten, die Ehe unauflöslich. Einzig möglich war die „Trennung von Bett und Tisch“.

Mann und Frau hatten fixe Rollen, die nicht in Frage gestellt wurden, da sie von Kindesbeinen an in diesem Sinne erzogen worden sind. Liebe spielte eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt. Was zählte, waren wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte. War es also damals wirklich besser?

Es gibt in der Geschichte Beispiele von Männern und Frauen, die sich mit den traditionellen Rollen nicht abfinden konnten und darum kämpften, ihr Leben auf die Weise leben zu können, die sie für richtig hielten. Nicht immer mit Erfolg, ja sogar meistens mit bitteren Konsequenzen, denn die Gesellschaft reagierte mit Ausschluss, Verachtung und in gewissen Ländern bis heute sogar mit Strafe, manchmal mit dem Tod.

Und heute? Ist das Zwischenmenschliche eine Kunst geworden, die nur einige Wenige beherrschen? Sind wir tatsächlich unfähig zu tiefen und erfüllten Beziehungen und Bindungen geworden? Es ist doch das Natürlichste der Welt sich zu begegnen, zu verlieben und zu verbinden. Also muss es doch einen Grund dafür geben, dass wir scheinbar unfähig sind. Oder sind wir das gar nicht?

In der Vorstellung des heutigen Menschen hat eine Beziehung meist weniger mit praktischen Gründen zu tun. Jedenfalls in unseren Breiten. Die Liebe soll uns von Einsamkeit erlösen und Sehnsüchte erfüllen, sie verheißt Verschmelzung, manchmal auch nur das Ende der Langenweile.

Mit jemandem an unserer Seite können wir Pferde stehlen und andere Abenteuer bestehen. Ein Liebespartner soll jemand sein, durch den wir aufgewertet werden.

Natürlich spielen immer noch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte eine Rolle. Ihr geht es manchmal insgeheim doch noch ein wenig darum, versorgt zu sein, ihm manchmal etwas offensichtlicher darum, bekocht zu werden und seine Hemden gebügelt zu bekommen.

Traditionen sind in unserem Blut verankert, so scheint es. Aber es geht eher ums Denken als ums Blut. Gewisse eingefleischte Gedankenmuster lassen sich aus unserem Denken nicht so leicht entfernen, vor allem, wenn sie mit dem Thema Bequemlichkeit verbunden sind.

Und so warten wir auf den Traumprinzen, die Traumfrau und die große Erlösung, die nicht selten auf einem bretterharten Boden der Tatsachen abrupt endet, wenn sich zwei gefunden haben und mit der Zeit die ersten Probleme auftauchen.

Entpuppt sich die geliebte Person als wenig märchenhaft, weil mangelhaft oder zumindest im Alltag nicht so romantisch wie erhofft, als unfähig, uns aufzuwerten und zu erlösen, dann wird aus Verliebtheit und Verklärung schnell Frust und Enttäuschung. Dann war es wahrscheinlich die falsche Person und die muss entweder, je nach Temperament, Einstellung und Umstände, umerzogen oder ausgetauscht werden. Am besten zuerst das eine, danach das andere. Das ist die gängige Praxis.

Das Problem liegt grundsätzlich schon mal an solchen Vorstellungen. Sie führen zu einem Erwartungsdruck, der gar nicht erfüllt werden kann. Wir machen uns damit selbst zu Versagern und das vertragen wir schlecht. Die eigenen Mängel durch einen anderen ausgleichen zu können, würde außerdem bedeuten, allein nicht klarzukommen, zu wenig zu sein. Da ist man abhängig davon, jemanden ergattern zu müssen, der besser, klüger, schöner, humorvoller und so weiter ist als man selbst.

Aber wehe, er ist es, dann fühlen wir uns erst recht klein und müssen den anderen noch kleiner klopfen, um uns besser zu fühlen. Natürlich geschieht das unabsichtlich, wir können nichts dafür. Oder doch?

Die Frage lautet doch, wie können wir zu zweit glücklich sein, wenn wir es schon allein nicht schaffen? Haben wir keine Selbstachtung und ein geringes Selbstwertgefühl, wie könnten uns das andere vermitteln? Können sie eben nicht! Das ist ja der Frust!

„Wäre aber schön“, denken Sie wahrscheinlich. Schön schon, nur sinnlos, dann wären wir wie gesagt abhängig von anderen und das sind wir nicht. Nicht in dieser Hinsicht. Wir werden vielmehr in jeder Beziehung mit absoluter Gewissheit auf uns selbst zurückgeworfen. Gut so, dann wissen wir, was wir von uns noch weiter entwickeln können. Darin liegt die wahre Abhängigkeit, wir sind aufeinander angewiesen, um uns selbst erkennen zu können. Mehr davon später.

Eine weitere Auswirkung des Erwartungsdrucks ist die, dass unser Gegenüber entweder alles daran setzt, um den Erwartungen zu entsprechen, aus Angst vor Liebesverlust. Warum das so ist, auch dazu kommen wir später. Oder es entzieht sich dem Druck durch Flucht. Und nun dürfen wir nicht vergessen, wir selbst sind ebenfalls ein Gegenüber und setzen ebenso alles daran, die an uns gestellten Erwartungen zu erfüllen oder ihnen zu entfliehen. Was für ein Krampf!

Nun macht uns das leider nicht zu besseren, sondern vielmehr zu verkrampfteren Menschen. Zwei, drei Jahre halten wir in der Regel durch oder bis zur Hochzeit – warum das so ist, dazu kommen wir später – dann geben wir die Anstrengungen mehr und mehr auf. Alles andere wäre ja unnatürlich. Nur kommt nun alles, was bisher unterdrückt wurde, unerwünschte Anteile, was wir in die Wüste geschickt und verdrängt haben, wie ein Bumerang zurück. Die sorgfältig kultivierte Schokoladenseite rückt in den Hintergrund und wird immer seltener gezeigt, weil es zu anstrengend ist. Ernüchterung macht sich breit.

Aufgrund falscher Vorstellungen von Beziehung haben wir also die ebenfalls falsche Vorstellung, Beziehungen seien anstrengend. Dieser Eindruck stimmt, wenn man sich verstellen muss, um einander nicht zu verlieren.

Nur, wie anstrengend wäre eine Beziehung, in der man einfach sich selber ist und als das, was man ist, auf dem Partnermarkt – mehr dazu später – ausgesucht wird? Wie anstrengend wäre es, seinen Weg zu gehen und jemandem zu begegnen, der parallel dazu ebenfalls seinen Weg geht? Überhaupt nicht anstrengend. Im Gegenteil. Wir könnten problemlos Händchenhalten und kämen dabei trotzdem nicht vom eigenen Weg ab.

Das tönt vielleicht im Moment zu schön, um wahr zu sein, geradezu utopisch. Aber schlussendlich ist es die einzige, wahre Form von Beziehung, die auf Dauer lebbar ist. Das heißt nun aber nicht, dass man in dieser Form von Beziehung keine Probleme hat, es heißt nur, dass man in einer solchen Beziehung bereitwillig an Problemen arbeitet, an eigenen wie an partnerschaftlichen.

Die Natur sorgt dafür, dass wir aufeinander zuströmen und uns aufeinander einlassen. Doch heute können wir wählen, wo wir uns einbringen wollen, auf wen wir uns einlassen. Und das ist eindeutig eine enorme Verbesserung, Statistik hin oder her. Unterwegs dorthin gibt es einiges aufzudecken, denn falsche Vorstellungen sind noch lange nicht alles, was uns im Zwischenmenschlichen behindert.

Abenteuer Selbsterkenntnis: Partnerschaft – der Schleichweg zum Ich

Beziehungen und Bindungen sind eigentlich eine Quelle der Freude. „Eigentlich“ deshalb, weil Quelle und Freude oft trübe sind. Kaum etwas beschäftigt uns so sehr wie sie. Wo sie fehlen, werden sie zum Ziel intensivster Suche, wo sie nicht fehlen, sind sie Ursache Nummer eins für Beschwerden. Auch dort, wo sie als Selbstverständlichkeit angesehen werden, hält sich die Freude in Grenzen.

Wir ziehen uns an, mögen uns, lieben uns, fürchten, schätzen, hassen, bekämpfen uns. Wir leiden in unseren Beziehungen an Verletzungen, die uns zugefügt wurden, wie an Verletzungen, die wir anderen und uns selbst vor allem, zugefügt haben. Und noch viel mehr allein an der Angst vor Verletzung. Außerdem schmerzt das Herz wegen unerwiderter, zurückgewiesener, verlorener, verflossener, eingebildeter, nicht gefundener Liebe, wegen Einsamkeit, Unverstandenfühlen und vielem mehr. Fürs Leiden findet sich immer ein Grund.

Natürlich fürchten wir uns als Folge davon vor Nähe, Liebesverlust, Nichtakzeptanz, davor, ausgeliefert zu sein, schlecht dazustehen, zu versagen, und sehnen uns gleichzeitig nach Liebe, Freundschaft, Zweisamkeit und nicht zuletzt danach, erkannt zu werden. Kein Wunder ist die Quelle der Freude in Sachen Beziehung getrübt.

Viele tun sich schwer beim Knüpfen von Kontakten. Andere schaffen diese Hürde, aber nicht, sich einzulassen und zu binden oder vergangene Beziehungen loszulassen. Und überall wird getrennt und geschieden, gemeckert und gejammert, gemobbt und gemieden und ab und zu auch geliebt. Und das trotz dem, dass wir heute Partner wählen und uns allenfalls trennen können, wenn nötig. Genau das ist die Ursache für die hohe Scheidungsrate, weil wir eine Wahl haben, nicht weil die Qualität der Beziehungen gelitten hätte. Wir brauchen nicht zu verharren, müssen nicht still leiden, außer wir wollen es so, aus welchen Gründen auch immer.

Obwohl wir auch heute noch Rollen übernehmen, von den Eltern, von der Gesellschaft, vom Umfeld. So richtig frei davon sind wir nicht, weil das, was wir bei anderen sehen, unser Denken inspiriert und das wiederum bestimmt über unsere Lebensgestaltung. Jedoch haben wir die Möglichkeit, verschiedene Rollen auszuprobieren, ohne gesteinigt zu werden, auch wenn wir sie nicht nützen. Das kann ja nun wirklich nicht negativ sein. Es fehlt uns häufig bloß an Fantasie, deshalb kommt es uns gar nicht in den Sinn, andere Rollen zu versuchen.

Die eigentliche Schwierigkeit liegt also weder an der Zeitqualität noch daran, dass die Menschen keine echten Werte oder zu wenig Ausdauer hätten. Es fehlt am Wissen, was Beziehung heute bedeutet. Das ist vergleichbar mit einem neuen Gerät, das wir ohne Anleitung irgendwie benützen, jedoch ohne wirklich zu wissen, wie es richtig funktioniert und was man alles damit machen kann. Hinzu kommt, dass sich der größere Teil im Zwischenmenschlichen unter der Oberfläche abspielt, im Unterbewusstsein, und wir haben eben erst damit begonnen, dorthin zu linsen. Unbewusstes beeinflusst aber stark unser Verhalten. Es bestimmt weitgehend, mit welchen Leuten wir uns umgeben. Unsere Mentalität, die Art wie wir denken, was wir erlebt und erfahren haben, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen, beeinflusst, wer uns anzieht und wer abstößt. Es bestimmt über Sympathie und Antipathie, in wen wir uns verlieben.

Immerhin haben wir heute eindeutig mehr Sensibilität für unbewusste und unsichtbare Strömungen als früher und damit wächst auch die Chance auf erfüllte Beziehungen. Viele sind mehr oder weniger unbewusst der Ansicht, in einer Partnerschaft gehe es darum, wer schafft wen zuerst, wie mein Lebensberaterlehrer Georg F. Bourek zu sagen pflegte. Also um Macht, wer oben und wer unten ist, und zwar nicht nur beim Sex.

Der andere wird zum Feind, den man bekämpfen und gegen den man sich behaupten muss, um nicht unterzugehen. Dass sich das Gegenüber als Mogelpackung entpuppt, wird dabei regelrecht erwartet. Stellen wir es umgekehrt auf ein Podest, was am Anfang einer neuen Beziehung häufig praktiziert wird, dann ist ebenfalls keine gleichwertige Beziehung möglich.

Es gibt ebenso Leute, die mehr oder weniger absichtlich Partner und Partnerinnen wählen, die kleiner, im Sinne von geringer, sind als sie selbst, weil sie sich dann aufgewertet fühlen. Dass so keine Nähe entstehen kann, ist logisch, wenn man sich den Größenunterschied bildhaft vorstellt. Solche und ähnliche fixen Vorstellungen zerstören mehr Beziehungen als alles andere, weil wir uns entsprechend verhalten, worauf andere Ergebnisse kaum kaum möglich sind. Wir erzwingen damit eine bestimmte Reaktion, eine, die vertraut ist. Alles andere existiert für uns nicht.

Verzicht auf Beziehungen und Bindungen ist keine Lösung. Das hätte katastrophale Auswirkungen auf uns, unsere Entwicklung, auf unser Leben. Wir könnten uns nicht spüren, könnten nicht wahrnehmen, wie unser Denken funktioniert, bewusst machen, welche Gefühle und Ansichten wir haben. Kurz gesagt, wir wüssten nicht, wer wir sind, ohne Nähe zu anderen Menschen.

Die wahre Lösung unserer Beziehungsprobleme liegt darin, diesem Unsichtbaren und Unbewussten von uns selbst auf den Grund zu gehen. Dazu brauchen wir einerseits die Reaktionen von anderen auf unsere unbewussten Verhaltensweisen. Außerdem ist ein Gegenüber nötig, damit Gefühle fließen, können, weil wir sie nur wahrnehmen können, wenn sie sich bewegen.Wir merken sonst nicht, was uns im Inneren unbewusst bewegt und beeinflusst. Je näher uns nun jemand kommt, umso tiefere emotionale Schichten berührt er. Wer also glaubt, allein glücklicher oder zumindest zufriedener zu sein, stelle sich doch einmal vor, auf einer einsamen Insel zu leben, ohne Mitmenschen und Tiere, ohne Handy, ohne irgendeine Möglichkeit des Austauschs.

Was zunächst wie der ersehnte Friede aussieht, entpuppt sich sehr bald als tödliche Isolation und Einsamkeit. Man wird schrullig und wirr im Kopf, entwickelt eigenartige Verhaltensweisen. Es geht nicht ohne Austausch, man kann auf Dauer nicht nur mit sich selber reden, ohne Schaden zu nehmen. Robinson Crusoe erging es so, Tom Hanks im Film „Cast away“ ebenfalls. Ebenso wenig genügen oberflächliche Kontakte. Es liegt keine Befriedigung darin, übers Wetter, Essen, über Hobbys zu reden, außer man ist von Beruf Wetterfrosch oder Koch. Doch, immer noch besser solche Beziehungen als gar keine.

Unser Liebesglück liegt viel mehr in unseren Händen als uns bewusst ist, obwohl die meisten von uns nach dem Motto leben: „… denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Einen Vorstoß in diese Richtung hin zu mehr Bewusstsein will ich mit diesem Buch erreichen. Es geht darin nicht um wissenschaftliche oder psychologische Abhandlungen, vielmehr um Schwingung, um Hintergründe und Zusammenhänge, darum, hinter den Schein zu blicken, falsche Vorstellungen aufzudecken. Und vor allem darum, zu inspirieren. Neue Bilder lösen die alten fixen Vorstellungen auf und sorgen für eine andere, liebenswertere Realität, nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich.

Außerdem hat dieses Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, das Thema ist so komplex, es lässt sich endlos weiterspinnen.

Partnerschaft - Der Schleichweg zum ICH

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