Читать книгу Partnerschaft - Der Schleichweg zum ICH - Tina Peel - Страница 6

Was heißt denn da eigentlich „Beziehung“?

Оглавление

Jede Form von Beziehung bedeutet teilen, sich teilen, mitteilen, das Ich mit jemand anderem, einem Du teilen.

Das „Ich“ besteht aus Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten, Schwächen, Freuden, Wünschen, Sehnsüchten, Befürchtungen, Erkenntnissen, Plänen, Vorhaben und so weiter, eben aus allem, was uns beschäftigt und bewegt. Durchs Teilen lassen wir einander Anteil nehmen an uns und unserem Leben, denn, obwohl wir vielleicht sogar eine Wohnung teilen, Tisch, Bett und Schrank, lebt jeder sein eigenes Leben.

Dadurch, dass wir uns mit anderen teilen, werden wir selbst „ganzer“ im Sinne von bewusster. Nein, nicht, weil der andere unsere Mängel ausgleicht, sondern, weil wir durchs Mitteilen Zugang zu unserem unsichtbaren Inneren erhalten. Eine Beziehung ist somit gewissermaßen der „Schleichweg zum Ich“, zu sich selbst. Sie macht Selbsterkenntnis möglich, wir werden uns selbst bewusster.

Während wir mit jemandem reden, können wir uns hören, was wir sagen ist ebenso für uns bestimmt wie für den anderen und das ist gut so, denn so richtig begreifen können wir schließlich nur, was unsere fünf Sinne wahrnehmen. Wir halten das für wahr, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und berühren können.

Natürlich verfügen wir über Sinne, die Feinstoffliches wahrnehmen. Diese Form der Wahrnehmung braucht ebenfalls Übung. Sie geht im Alltag leicht unter, wenn wir uns nicht bewusst darauf konzentrieren. Wir müssen in uns hineinhorchen, in die „Stille“ gehen, auf das achten, was wir fühlen. Doch meist sind wir so beschäftigt mit den Anforderungen des täglichen Lebens und abgelenkt von äußeren Eindrücken, dass uns das Unsichtbare, rein Fühlbare, entgeht.

Hier kommen wieder unsere Beziehungen ins Spiel. Wir sind füreinander Projektionsflächen für Unbewusstes und Unsichtbares. Je näher wir jemandem kommen, umso tiefer sehen wir in uns selbst hinein.

Mit jemandem in Beziehung zu treten, bedeutet also, dass wir uns selbst besser kennen lernen, unsere Innenwelt, die uns manchmal wie eine fremde Welt auf einem anderen Planet anmutet und dennoch seltsam vertraut ist. Außerdem lernen wir eine völlig andere Welt kennen, nämlich die unseres Gegenübers, wo es ebenfalls immer wieder Neues zu entdecken gibt. Zwischenmenschliche Bezie-hungen sorgen wie gesagt für Feedback, für Korrektur des eigenen Verhaltens.

Und natürlich für Wärme und Geborgenheit, Verständnis, Zuneigung und Liebe, hoffentlich auch für Spiel und Spaß, den Austausch von Interessen und Information, für Inspiration und vieles mehr. Wenn sie also definitiv Bereicherung und Entwicklungshilfe bedeuten, warum tun wir uns so schwer damit? Weil es Grundmuster gibt, die uns mehr oder weniger unbewusst beeinflussen, wie zum Beispiel die:

Partnerschaft - Der Schleichweg zum ICH

Подняться наверх