Читать книгу Partnerschaft - Der Schleichweg zum ICH - Tina Peel - Страница 19

besetzt!

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Dummerweise tummeln sich auf dem Partnermarkt auch Nichtsingles. Statt sich mit der bestehenden Beziehung auseinander zu setzen, die offensichtlich kriselt, strecken sie die Fühler nach neuen Partnern aus und flüchten in Affären, um sich besser zu fühlen. Läuft es schlecht zu Hause, leidet schließlich das Selbstwertgefühl.

Dabei tauchen die gleichen Probleme wie in der bestehenden Beziehung früher oder später zwangsläufig auch in der Affäre auf. Sie haben sich nur verlagert. Wenn alles Schwingung ist, kann die Schwingung, die wir aussenden, nur verändert werden, indem wir die Ursache unserer Probleme in uns selber erkennen und lösen. Was hat uns in diese Lage gebracht? Was können wir tun, um sie zu verändern? Wo machen wir uns zum Opfer, wo sind wir „Täter“? Wo besteht Handlungsbedarf?

Der Leidensdruck verstärkt sich, egal wie locker und unverbindlich man zunächst an die Affäre herangeht. Auch hier entwickelt man Gefühle und ist bald hin- und hergerissen zwischen zwei Menschen, zwei Bindungen. Kommt man schon mit einer Beziehung nicht klar, wie sollte man es mit zwei Beziehungen schaffen?

Was heißt es nun umgekehrt für den Single, der sich in jemand verliebt, der besetzt ist? Es bedeutet nicht einfach Zufall und „dumm gelaufen“, auch das hängt mit der eigenen Schwingung zusammen. Auf gebundene Partner trifft, wer selber gewissermaßen „unfrei“ ist, also nicht wirklich zu haben, obwohl von außen gesehen vielleicht keine Beziehung besteht.

Entweder hängt man mehr oder weniger unbewusst noch an jemandem, eventuell ist eine frühere Beziehung noch nicht bereinigt oder man hat aufgrund einer Vorgeschichte übergroße Angst vor Verletzung, Verlust, Zurückweisung oder kurz gesagt: Bindungsangst. So sorgt man dafür, dass man sich nicht ganz einbringen muss, indem man einen Partner wählt, der vergeben ist. Das klappt prima. Man ist quasi ein Dompteur, der sich in einen Löwenkäfig traut, wo die Löwen angekettet sind. So kann man guten Gewissens behaupten, dass man ja gerne würde, aber nicht kann, weil der andere (Sündenbock!) vergeben ist. Doch, wie gesagt, alles ist Schwingung. Die Schwingung, die zurückkehrt, ist die, die wir aussandten.

Wir belügen uns gern, oft und leicht, doch Schwingungen lügen nicht. Wie ein Spiegel zeigen sie, was wirklich ist. Oft wartet man auf den unfreien Partner, der aber – egal, ob männlich oder weiblich – gute Gründe hat, warum er seine bestehende Partnerschaft nicht be-enden kann oder will.

Die Gründe sind meistens bestechend selbstlos. Man will angeblich den aktuellen Partner nicht verletzen. Also wird aus lauter Rücksicht in der bestehenden Beziehung verharrt und der neue Partner findet es wahrscheinlich sogar noch irgendwie toll, eine so rücksichtsvolle und pflichtbewusste Person zu lieben. Natürlich mit leichtem Beigeschmack.

Klar gibt es Verpflichtungen wie Haus, Einkommen, Kinder, Haustiere, Ansehen, aber mal ehrlich, wenn wir tatsächlich gehen wollen, sind auch das keine Hinderungsgründe. Wir finden einen Weg. Es geht vielmehr wieder einmal darum, dass man nicht „böse sein“ will. Wir haben Angst vor Angriffen, Ablehnung, Liebesverlust, Strafe, die ganze Palette an menschlichen Urängsten. Also schieben wir lieber dem anderen den schwarzen Peter zu und warten darauf, dass er Schluss macht. Der tut uns wahrscheinlich den Gefallen nicht, weil er selbst ja den gleichen Urängsten unterliegt.

Wahrscheinlich denkt die offensichtlich gebundene Person gar nicht daran, sich zu trennen, egal, was sie sagt. Denn die Affäre ist ein Zufluchtsort zum Auftanken, Sorgen abladen, manchmal auch nur sexuellen Über- oder Unterdruck.

Auf jeden Fall ist es eine Fluchtmöglichkeit, die Probleme in der Beziehung brauchen nicht geklärt zu werden. Hintertürchen sei Dank bleibt die Lage erträglich, so dass man sich gar nicht entscheiden muss. Und falls es ihr doch gelingt, sich zu trennen und in die neue Beziehung einzusteigen, nimmt sie die ungelösten Probleme mit.

Es entstehen zusätzlich ein paar neue, denn die eine Beziehung wird schließlich auf der Ruine der alten aufgebaut. Das löst viele Ängste aus. Doch wenn es soweit ist und wieder die Fetzen fliegen, kann man sich ja immer noch anderweitig umsehen, um dem Druck zu entfliehen.

Die neue Beziehung könnte funktionieren, würden wenigstens jetzt alle Anstrengungen in Sachen Problemlösung unternommen. Das bedeutet ein großer Aufwand, aber vielleicht ist diesmal ja die Bereitschaft da. Wenn nicht, ist auch sie bald Geschichte. Die Person, die man kennen lernt, entspricht immer der eigenen aktuellen Schwingung. Eine Veränderung der Schwingung wird erreicht, wenn man sich mal fragt, warum man sich anderweitig verliebt, obwohl man in einer Beziehung lebt. Und zwar bevor man sich auf etwas Neues einlässt.

Kommt man zum Schluss, dass der Schaden in der aktuellen Beziehung nicht repariert werden kann, nachdem man es ernsthaft versucht hat, ist es besser, sich zu trennen, zu verdauen, danach eine Weile allein zu sein, um zu sich zu kommen. Ist dann die zweite Person immer noch ein Thema, weil sie vielleicht ja die ganz große Liebe ist, kann man sich ihr unbelastet nähern. Dann hat diese Beziehung gute Chancen.

Grundsätzlich widerspiegelt sich sowohl im Freundeskreis als auch in der Art der Arbeitskollegen oder auch in der Nachbarschaft unsere Schwingung, nicht nur in der Liebesbeziehung. Nur sind Freunde und Kollegen leichter zu ersetzen als Liebespartner. Es wird weniger von sich investiert und mehr ausgewichen. Wir kommen einander weniger nahe.

Partnerschaft - Der Schleichweg zum ICH

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