Читать книгу Bautz! - Widmar Puhl - Страница 3

Vorwort

Оглавление

Liebe ist der letzte Grund unseres Daseins, Liebe das höchste Ziel. Aber dass wir trotzdem sterben müssen, wirft Fragen auf. Immer wieder diese schmerzhaften Verluste und Abschiede: von glücklichen Tagen, Wünschen, geliebten Lebewesen und Dingen. Warum müssen wir so etwas ertragen und wie können wir das überhaupt? Berührt uns Schönheit nicht vor allem deshalb so sehr, weil sie vergänglich ist? Was sind denn Kunst, Poesie, Musik und Wissenschaft anderes als Versuche, das Leben zu verstehen, das Flüchtige zu halten, all das Kostbare zu bewahren und zu teilen, das uns begegnet? Doch das Leben besteht nicht nur aus Liebe. Immer wieder fallen wir dabei auf die Nase: Bautz! Aber man kann daraus auch lernen.

Wer bin ich? Wo kommen wir her, wo gehen wir hin, was ist der Sinn des Lebens? In einem hektischen, schnell-lebigen Alltag gehen wichtige Fragen leicht unter. Gut wäre daher ein Innehalten, Entschleunigen und Nachdenken, wenn wir die Lebensfreude nicht verlieren und das Wichtigste nicht versäumen wollen. Dazu will ich mit diesem Buch einladen.

Philosophie muss nicht immer als Schwergewicht daherkommen. Der Philosoph ist ja im griechischen Sinn des Wortes ein „Freund der Weisheit“ - nicht etwa des Komplizierten. Die Fragen nach dem Warum zielen aber oft in schwierige Zusammenhänge, die ich erstens mit Nachdenken und zweitens allgemein verständlich beantworten möchte. Welche Bedeutung haben gesundes Essen, reines Wasser oder saubere Luft? Wieso ist Armut ein Problem für die Menschenwürde? Wie können wir wieder zu einem ehrlichen Reden in der Öffentlichkeit zurückfinden, das viele so schmerzlich vermissen? Was kaqnn ich dagegen tun, dass mir neue Medien und Techniken im Alltag nicht helfen, sondern zum Stressfaktor werden? Wo kann ich ganz konkret etwas für den Umweltschutz tun, statt nur zu reden? Wieso haben wir immer mehr das Gefühl, Kultur nur noch aus zweiter Hand zu erleben – aus Konserven? Es geht aber nicht nur um schlaue Analysen, sondern auch darum, etwas zu verbessern. Ich möchte Mut machen, es einfach zu tun. Glücksmomente, Feiern, sogar Leidenschaft sind möglich. Selbst im Angesicht von Hunger, Krieg und Zerstörung darf und muss Raum für Lebenswille und Lebensfreude sein.

Sogar das friedliche Miteinander der so gegensätzlichen Weltreligionen lässt sich aus der Geschichte lernen: Es gab immer schon gleichzeitig überzeugende Formen der Koexistenz und unvorstellbar grausame Idioten. Die biologische Uhr tickt, das Leben ist endlich – und damit selbst die menschliche Dummheit, von der Albert Einstein sagt, sie sei unendlich wie das Universum. So zeigen die Kleinigkeiten, aus denen das Leben besteht, dass wir alle in große Zusammenhänge gehören. Das macht vielleicht nicht immer glücklich, aber Einsicht kann durchaus Zufriedenheit erzeugen: den Frieden, den wir so gern mit uns selbst und der Welt machen möchten. Dazu kann es manchmal hilfreich und notwendig sein, rebellisch zu werden, weil sich etwas ändern muss, das so nicht bleiben darf. Der Blick für das Große schärft sich gut im Kleinen. Das heißt für mich, achtsam zu sein, furchtlos und aufrecht durchs Leben zu gehen: ganz ich selbst.


Bautz!

Подняться наверх