Читать книгу Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland - Страница 29
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Wir versuchten, Arnold Kelly aufzutreiben, um ihn noch einmal zu vernehmen. Aber in seinem Büro war er an diesem Morgen noch nicht aufgetaucht. Mir fiel auf, das seine Leibwächter nicht anwesend waren. Zeugen hatten gesehen, dass Kelly am Abend zuvor mit seiner Limousine davongefahren worden war.
Mit unbekanntem Ziel. Der Chauffeur hieß Calvers und wohnte in einem Appartement in Queens. Telefonisch überprüften wir, ob er zu Hause war. Er nahm seinen Apparat nicht ab.
Wir versuchten, Kellys Büro-Mitarbeiter etwas unter Druck zu setzen. Insbesondere seine Sekretärin.
Sie hieß Bella Sloane. Die Verunsicherung war ihr anzusehen. Irgendetwas ging hier nicht planmäßig vor sich, das merkte ich intuitiv.
"Miss Sloane, wir haben Grund zu der Annahme, dass Mister Kelly in ein Verbrechen verwickelt ist. Ich denke nicht, dass Sie da hineingezogen werden wollen", sagte Milo.
"Ich habe keine Ahnung, wo Mister Kelly ist..."
"Zeigen Sie uns bitte seine Privaträume!", forderte Milo.
"Sie glauben mir nicht..."
Sie ging vor uns her, wirkte etwas hilflos. Die Privaträume von Arnold Kelly lagen direkt neben den Büros. Milo und ich folgten ihr. Agent Leslie blieb im Büro, um zu verhindern, dass jemand von dort aus ein Telefongespräch führte und Kelly eventuell warnte. Miss Sloane führte uns in ein weiträumiges Wohnzimmer. Modern und sparsam eingerichtet. An den Wänden hing moderne Kunst. Ich ging ins Schlafzimmer. Das Bett sah unbenutzt aus. Die Kleiderschränke waren jedoch voll. Wenn Kelly sich aus dem Staub gemacht hatte, weil ihm die Lage zu heiß wurde, dann hatte er buchstäblich nichts mitgenommen...
Auf dem Nachttisch stand ein Telefon. Ich drückte die Wiederholungstaste. Ein Pizza-Service meldete sich.
Ich verließ das Schlafzimmer wieder. Miss Sloane wich mir nicht von der Seite. Sie musterte mich, schien jede meiner Bewegungen zu registrieren.
Ich wandte mich an Milo.
"Irgendetwas gefunden?", fragte ich.
Milo schüttelte den Kopf. "Nein."
Ich sah Miss Sloane an. "Sollte sich herausstellen, dass Mister Kelly sich außer Landes begeben wollte, um sich der Justiz zu entziehen und Sie wussten davon, dann kann das sehr unangenehm werden."
Ihr Lächeln blieb kühl.
"Zerbrechen Sie sich nicht meinen Kopf, G-man!"
"Strafvereitelung und Behinderung der Justiz sind keine Kavaliersdelikte, Miss Sloane. Denken Sie nochmal darüber nach, ob Ihnen nicht doch etwas einfällt..."
"Geben Sie sich keine Mühe..."
"Wann haben Sie das Büro gestern Abend verlassen?"
"Ich weiß nicht mehr. Um acht, glaube ich."
"Und da war Mister Kelly noch hier?"
"Ja."
Dann schrillte Milos Handy.
Er nahm den Apparat ans Ohr.
"Hier Agent Tucker, was gibt es?" Sein Blick war ernst, nachdem er das Gerät wieder eingeklappt hatte. "Wie es scheint steht Mister Kelly für unsere Befragungen nicht mehr zur Verfügung", sagte er düster. "Und zwar endgültig..."
Auf Miss Sloanes Gesicht erschienen ein paar Falten. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
"Was ist passiert?", fragte sie.
"Mister Kelly ist tot", sagte Milo sachlich.