Читать книгу Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland - Страница 43
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Der Knöchel ihres rechten Zeigefingers wurde weiß, als sie den Druck auf den Abzug verstärkte. Unsere Blicke begegneten sich. Und sie zögerte damit, wirklich abzudrücken und ihrem Leben ein Ende zu machen.
Ein Moment der Unentschlossenheit nur.
Ich nutzte ihn, machte zwei, drei schnelle Schritte nach vorn.
Sie zitterte.
Sie schloss die Augen.
Ihr Gesicht bekam einen verkrampften, völlig verzweifelten Zug. Eine Sekunde später war ich bei ihr. Mit der Linken bog ich den Lauf ihrer Pistole in die Höhe. Ein Schuss löste sich. Die Kugel ging haarscharf an ihrer Schläfe vorbei und bohrte sich schräg über uns in die Decke.
Ich nahm ihr die Waffe ab.
Milo trat in den Raum und beobachtete sie.
"Mein Leben ist zerstört", sagte sie mit leiser Stimme.
"Es ist zu Ende..."
"Darüber werden die Geschworenen befinden", sagte ich.
Sie schüttelte den Kopf.
"Es war schon zu Ende, als sie Richard umgebracht haben... Von da an war ich eine lebende Tote, Mister Trevellian." Ihr Lächeln war matt und schmerzverzerrt. "Sie haben mich Janet Logan genannt", flüsterte sie dann. "Sie wissen also Bescheid..."
Milo rief derweil per Handy einen Notarzt.
"Leider sind wir zu spät darauf gekommen", sagte ich.
"Sonst hätten wir vielleicht noch Menschenleben retten können!"
"Das Leben von Mördern!", versetzte Janet. "Von Männern, denen ein Menschenleben nichts bedeutet..."
"Und Ihnen?", fragte ich zurück. "Was bedeutet es Ihnen?"
Schließlich war sie mit einer Rücksichtslosigkeit vorgegangen, der am Ende nicht einmal so harte Hunde wie John Parisi oder Arnold Kelly gewachsen gewesen waren.
Sie antwortete mir nicht.
Sie funkelte mich nur wütend an. "Tatsache ist, dass die Justiz es nie geschafft hat, John Parisi zu richten..."
"Mord bleibt Mord", erwiderte ich kühl. "Auch wenn das Opfer selbst ein Verbrecher sein mag."
Aber Janet hörte mir gar nicht zu.
Sie würde vermutlich lange Zeit haben, um darüber nachzudenken.
Sehr lange.