Читать книгу Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane - A. F. Morland - Страница 36
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Stefanie suchte aufgeregt ihr Maskottchen. Flippy war weg. Ihr Glücksbringer war nicht mehr da.
„Du kommst bald dran“, sagte Erik Frings, als sie noch einmal in die Umkleidekabine zurückkehren wollte.
„Ich kann nicht ohne meinen Flippy.“
„Mädchen, was soll das?“, brummte der Trainer unwillig. „Du hast den Stoffdelphin doch erst seit kurzem und hast die Wettkämpfe davor auch ohne Maskottchen mit großem Erfolg bestritten.“ „Aber jetzt soll es immer dabei sein.“
„Flippy ist ja dabei“, sagte Frings, „du kannst ihn nur nicht sehen.“
„Ich möchte ihn aber sehen.“
Erik Frings rang die Hände. „Ich bitte dich, Stefanie ...“
„Er bringt mir Glück.“
„Sei nicht abergläubisch“, stieß der Trainer unwirsch hervor. „Es ist doch nur ein Stofffisch.“
„Man hat ihn mir gestohlen.“
Frings schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Ich bin sicher, du findest ihn nach dem Wettkampf, tief vergraben in deiner Sporttasche. Würdest du dich jetzt bitte aufs Springen konzentrieren?“
„Wenn ich schlecht abschneide ...“
„Du hast in Berlin nicht besonders geglänzt“, sagte der Trainer nüchtern, „und da war dein Glücksbringer dabei. Ist damit nicht bewiesen, dass du dich nicht auf ihn verlassen kannst? Es ist immer noch der Mensch, der den Wettkampf gewinnt, nicht sein Maskottchen. Und jetzt geh bitte. Die Leute warten auf dich.“
Stefanie gehorchte widerwillig, aber sie hatte kein gutes Gefühl. Sie glaubte zu wissen, dass heute irgend etwas schiefgehen würde, und diese bohrende Ahnung machte sie nervös und unsicher. Als sie dann auf dem Sprungturm stand, versuchte sie total abzuschalten und sich nur auf ihren schwierigen Sprung zu konzentrieren.
Bisher war ihr das immer sehr gut gelungen. Ihre konstant hervorragenden Leistungen basierten vor allem auf ihrer außergewöhnlichen Konzentrationsfähigkeit. Doch diesmal bekam sie sich geistig nicht voll in den Griff.
Du musst springen!, drängte eine Stimme in ihr. Spring! Die Zuschauer warten! Spring endlich! Was ist denn los mit dir? Warum springst du nicht?
Sie sah die Menschen auf der Tribüne, sah Robert, sah Tante Maria und Onkel Othmar. Matthias sah sie nicht, sein Platz war leer.
Sie entdeckte ihn neben der Tribüne. Er sprach mit einer Blondine, die einen knallgelben, kurzärmeligen Overall trug. Das war Uschi Lang.
Spring!, befahl Stefanies innere Stimme, und sie spannte die Muskeln ...