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Sie hatte mit Harald geschlafen, hatte sich ihm endlich hingegeben, aber es war nicht schön für sie gewesen. Zu verspannt, zu verkrampft, zu verlegen, zu gehemmt hatte sie sich dabei angestellt. Als wäre es für sie das allererste Mal. Seit Jens im Chiemsee ertrunken war, hatte kein Mann sie mehr berührt. Drei Jahre... Drei lange Jahre hatte sie auf das Wunder der Liebe verzichtet, und deshalb war auch das phantastische Feuerwerk ausgeblieben, das normalerweise abbrennt, wenn man über alle Maßen glücklich ist.

Harald war zufrieden gewesen. Und dankbar. Und froh, dass es endlich dazu gekommen war. Er war glücklich darüber, dass Barbara sich ihm geschenkt hatte.

Das war ihm mehr wert als alle Reichtümer der Welt. Er zerfloss geradezu vor Liebe, und wenn er Barbara umarmte, musste er aufpassen, dass er sie im Überschwang der wunderbaren Gefühle nicht erdrückte.

Als Barbara mit ihm ein zweites mal ins Bett ging, läuteten auch für sie die Glocken, und ein kleiner Hoffnungsschimmer begann in ihr zu keimen.

Wenn Harald ihr half, würde es ihr vielleicht gelingen, Karsten auf den rechten Weg zurückzubringen. Und vielleicht... Vielleicht würden sie eines Tages sogar eine richtige Familie sein. Sie, Karsten und Harald.

Barbara Wanders war über Nacht bei Harald Häussler geblieben. Er brachte ihr das Frühstück ans Bett. „ Guten Morgen.“Er lächelte sie verliebt an, stellte das große Tablett ab und setzte sich neben sie.

Das köstliche Kaffeearoma strich ihr um die Nase. Sie rekelte sich und seufzte: „Du verwöhnst mich.“

„Tu’ ich gern“, gab er zurück. „Wie spät ist es?“

„Halb neun.“

„So spät schon?“

Harald lachte leise. „Halb neun ist doch nicht spät.“

„Für mich schon;“

„Es ist Sonntag“, sagte Harald. Er trug einen weinroten Morgenrock mit Monogramm.

„Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte Barbara vorwurfsvoll. „Du hast so süß geschlafen.“

„Ich muss nach Hause.“

Harald schüttelte streng den Kopf und deutete auf Toast, Roggenbrot, Honig, Marmelade, Butter, Käse, Wurst, Schinken, Ei und Orangensaft. „Erst wird ordentlich gefrühstückt.“

„Karsten...“

„Der ist vielleicht gar nicht daheim“, fiel Harald ihr ins Wort. „Und wenn doch?“

„Er ist kein kleiner Junge mehr.“

„Aber er ist es gewöhnt, dass ich am Sonntagmorgen zu Hause bin“, sagte Barbara Wanders, von Schuldgefühlen geplagt.

Harald deutete auf das Telefon, das auf dem Nachttisch stand. „Du kannst ihn anrufen, wenn du möchtest.“

„Und was sage ich ihm?“

Harald hob die Schultern. „Die Wahrheit. dass du bei mir bist. Wir brauchen unsere Liebe vor niemandem zu verstecken, sind beide frei und ungebunden. Vielleicht wird sich Karsten sogar über dein neues Glück freuen.“

Er ließ sie so lange nicht aufstehen, bis sie mit ihm gefrühstückt hatte. Während er das Tablett dann in die Küche trug, eilte sie ins Bad, duschte und zog sich hastig an.

Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane

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