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Als Barbara Wanders die Paracelsus-Klinik verlassen durfte, steckte ihr Sohn bereits mitten in der Therapie. Es war kein Honigschlecken, aber er biss die Zähne zusammen und hielt durch.

Harald Häussler telefonierte täglich mit dem Leiter der Stiftung und informierte Barbara Wanders nach jedem Gespräch ausführlich.

Karsten machte gute Fortschritte. Er hatte Corinnas Erfolg vor Augen, und das motivierte ihn ungemein. Wenn es ihr gelungen war, sich von der Sucht zu befreien, musste ihm das auch gelingen!

Jeder Tag war für ihn ein kleiner Sieg, und als sich die Tore der St. Blasius Stiftung endlich für ihn öffneten, fühlte er sich so großartig wie nie zuvor.

Corinna hatte recht. Er war high, ohne gedrückt zu haben, war voller Zuversicht und neuer Pläne. Corinna war dabei, als seine Mutter und Harald Häussler ihn abholten. Karsten war umgekehrt. Für seine Mutter, und für Corinna. Er fühlte sich diesem Mädchen nicht nur in Dankbarkeit verbunden. Es war auch Liebe dabei, auf beiden Seiten. Dass Corinna eineinhalb Jahre älter war, störte ihn nicht. Er wollte mit ihr zusammenbleiben, und sie hatte nichts dagegen.

Sie gingen essen. Harald Häussler führte sie in ein Restaurant, das bekannt war für seine gute Küche.

Barbara Wanders war überglücklich, ihren verlorenen Sohn wieder zu haben, und sie wurde nicht mehr von Gewissensbissen geplagt, weil sie sich erlaubte, Harald zu lieben.

Nach dem Essen hob Harald Häussler sein Weinglas und sagte: „Ich möchte einen Toast ausbringen.“

Alle schwiegen sofort und sahen ihn an.

„Ich trinke auf Karsten, der erfreulicherweise die Kraft aufbrachte, seine Sucht zu besiegen, auf Corinna, die ihm klarmachte, dass es zu schaffen ist, und auf Karstens wunderbare Mutter, die ich schätze, liebe und verehre, und die ich gerne zur Frau nehmen würde, wenn keiner hier an diesem Tisch einen triftigen Grund dagegen vorzubringen hat.“

Karsten, der längst begriffen hatte, dass Harald Häussler ein Glücksfall für sie alle war, lehnte sich grinsend zurück und sagte: „Also, was mich betrifft, ich habe keinen Einwand.“

„Ich auch nicht“, schmunzelte Corinna.

Barbara Wanders sah ihren Freund und Kollegen an und stellte fest: „Das war eigentlich kein Toast, sondern ein Heiratsantrag.“

„Sagen wir, es war beides“, bemerkte Harald Häussler. Er nahm Barbaras Hand und fragte in feierlichem Ton: „Willst du meine Frau werden?“

Sie schmunzelte. „Wie viel Bedenkzeit habe ich?“

„Eine Sekunde.“

Sie nickte. „Ich nehme deinen Antrag an.“

Er wandte sich an Corinna und Karsten. „Ihr habt es gehört. Ihr seid meine Zeugen.“ Er richtete seinen Blick wieder auf Barbara. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr, meine Liebe.“

Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane

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