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Die Vernehmung von Hauptkommissar Hermlinson zog sich ziemlich lange hin. Aber dafür war sie ergiebig und würde die gerichtliche Verfolgung der Todesschwadron und ihres Gremiums erheblich erleichtern. Dass Hermlinson selbst dabei vermutlich glimpflicher davonkommen würde, als er es verdient hatte, war natürlich ein schwer zu verdauender Wermutstropfen bei der Sache. Ein Umstand, der jedem Gerechtigkeitsempfinden widersprach. Auf der anderen Seite war davon auszugehen, dass eine ganze Reihe von Verbrechen unter der Ägide des sogenannten Gremiums ohne Hermlinsons Aussage kaum verfolgbar gewesen wären.

„Zufrieden siehst du nicht aus, Harry”, meinte Rudi, als wir später bei Dienststellenleiter Gieselher im Büro saßen.

„Kann man bei dieser Ausgangslage wohl auch schlecht erwarten”, meinte ich. „Aber immerhin wissen wir jetzt, dass Günter Pressburger den Auftrag bekam, Dirk Andresen umzubringen.”

„Und Gunnar Bellenborn gab zusammen mit den anderen Mitgliedern des Gremiums den Auftrag dazu”, ergänzte Rudi. „Hauptsache, dass man ihn dafür auch verurteilen wird, wenn Hermlinson der einzige Belastungszeuge bleibt.”

„Keine Sorge, da werden sich schon im Laufe der Zeit noch ein paar mehr finden”, glaubte Herr Gieselher. „Nach und nach wird jeder der Beteiligten versuchen, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.”

Außer Rudi und mir saß inzwischen auch Kommissarin Greta Dietmund bei uns in Gieselhers Büro. Für sie war es eine besondere Genugtuung, dass der Tod ihres Kollegen, mit dem sie so eng zusammengearbeitet hatte, nun wohl endlich aufgeklärt war.

„Wir werden uns jetzt mit allem Nachdruck um die Fahndung nach Al-Hamadi kümmern müssen”, erklärte ich Gieselher.

„Sie wissen, dass Sie meine volle Unterstützung haben, Herr Kubinke”, versicherte Gieselher.

„Die werden wir auch brauchen”, meinte Rudi. „Al-Hamadi hat seit Jahren hier in Frankfurt eigentlich gar keine Anknüpfungspunkte mehr. Seine Mutter ist nach Beirut zurückgekehrt, sein Vater starb ohnehin schon vor Jahren und eine Schwester und ein Bruder leben inzwischen jeweils in München beziehungsweise Sylt.”

„Und nicht zu vergessen seine Gang, die mehr oder weniger ausgelöscht wurde”, mischte sich Kommissarin Dietmund ein. “Was nicht heißt, dass es keine Nachfolger gäbe!”

„Leider!”, meinte Gieselher.

„Aber die Gebiete sind neu verteilt und die anderen Gangs sehen in jemandem wie Al-Hamadi mit Sicherheit mehr einen Störenfried, als dass sie unbedingt scharf darauf wären, ihn in ihre eigene Gang aufzunehmen.”

„Trotzdem müssen wir nach Personen suchen, die uns helfen können, Al-Hamadi aufzuspüren”, sagte ich. „Ehemalige Mitgefangene zum Beispiel oder Leute, mit denen Al-Hamadi früher Geschäfte gemacht hat, die er mit Drogen belieferte oder was auch immer.”

„Und da werden nicht wenige dabei sein, die vielleicht noch die eine oder andere Rechnung mit ihm offen haben und uns gerne helfen”, glaubte Gieselher. „Unser Innendienst wird mit Hochdruck daran arbeiten, die Datenbestände entsprechend zu durchforsten”, versprach Gieselher, „und anschließend lasse ich auch gerne meine Leute ausschwärmen, wenn das etwas bringt.”

„Wir könnten natürlich auch einfach neben Gunnar Bellenborns Krankenbett sitzen und darauf warten, dass dieser Rächer aus seinem Loch kommt”, meinte Rudi.

In dieser Hinsicht konnte ich ihm nur zustimmen. Früher oder später lief es genau darauf hinaus. Es sei denn, Al-Hamadi zog es vielleicht vor, noch ein paar andere Polizisten aus Frankfurt zu töten, die irgendwann einmal dem Gremium angehört hatten.

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