Читать книгу Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung - A. F. Morland - Страница 48

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Am nächsten Morgen wurde ein Fahndungsbild von Walid ‘Will’ Al-Hamadi erstellt und an die Medien weitergegeben. Kollege Gieselher teilte mit uns die Auffassung, dass es jetzt wichtig war, den Fahndungsdruck zu erhöhen. Al-Hamadi durfte sich nicht zu sicher fühlen.

Gegen Mittag bekamen wir die Nachricht, dass ein gewisser Talat Muhammad bereit war, über Al-Hamadi auszusagen. Muhammad hatte mit Al-Hamadi zusammen für anderthalb Jahre eine Zelle geteilt. Jetzt saß er ein, weil er er zum wiederholten Mal beim Handel mit Drogen erwischt worden war. Rudi und ich fuhren also zu der JVA, in der er zurzeit einsaß.

„Man hat mir ein paar Hafterleichterungen in Aussicht gestellt, wenn ich mit Ihnen rede”, waren seine ersten Worte, als wir ihm in einem Besprechungszimmer gegenübersaßen. „Wenn daraus nichts wird, werde ich meinen Anwalt auf Sie loslassen und außerdem nichts von dem, was Sie hier hören vor Gericht wiederholen.”

„Ich bin überzeugt davon, dass alles, was man Ihnen versprochen hat, auch eingehalten wird”, versicherte ich.

Er machte ein skeptisches Gesicht. Aber er schien das erstmal zu schlucken. „Was wollen Sie über das Arschgesicht wissen?”

„Über wen bitte?

„Walid Al-Hamadi natürlich. Sorry. Wenn er gute Laune hatte, durfte ich ihn übrigens Will nennen, so als sei das eine Art Belohnung. Meine Güte, das war schon ein Spinner. Aber er hatte es drauf, auch wenn sein Gesicht echt schräg aussah. Ich meine, wirklich schräg. Er hat ein paar Kugeln abgekriegt, glaube ich. Aber dafür wurde er gut wieder zusammengeflickt. Im Armdrücken hätte ich ihn nicht besiegen können.”

„Wir müssen wissen, wo Al-Hamadi sich aufhält”, erklärte ich. „Nur das ist im Moment für uns von Belang. Wo kriecht er im Moment vermutlich unter? Oder gibt es vielleicht jemanden, auf den er zählen kann.”

„Er hat mir mal erzählt, dass er immer ein besonderes System hatte, um jederzeit untertauchen zu können.”

„Und wie ging dieses System?”, fragte ich.

„Er hatte ein paar Nutten auf der Piste. Ich meine, eigentlich war es die Gang, in der er war, die diese Nutten abkassierten, wenn man es genau nimmt. Tja, und Al-Hamadi konnte bei jeder dieser Frauen jederzeit unterkommen, wenn er schnell mal die Wohnung wechseln wollte oder es galt, illegales Material zu verbergen.”

„Können Sie Namen nennen?”

„Also er sprach mal von einer Celina oder so. Aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.”

„Nachname?”, hakte ich nach.

„Hat er nicht erwähnt.”