Читать книгу Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung - A. F. Morland - Страница 43
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Kaum eine Viertelstunde später erreichten wir Ronald Thorensträters Adresse. Er besaß einen Bungalow an einer breiten Allee. Hier begann ein gutbürgerliches Viertel von Frankfurt.
Wir parkten den Wagen am Straßenrand und stiegen aus.
Kollegin Dietmund überprüfte ihre Waffe. „Ich habe ein schlechtes Gefühl”, sagte sie. „Aber wenn sich mein Instinkt meldet, habe ich mir angewöhnt, auf ihn zu hören.”
„Habe ich immer genauso gehalten”, sagte ich.
„Als Dirk die Sache mit dem Informanten allein durchziehen wollte, hatte ich auch ein schlechtes Gefühl. Aber er war mein Senior Partner.”
Wir gingen zur Haustür. Der Wagen stand in der Einfahrt. Ronald Thorensträter war also offensichtlich zu Hause. Rudi betätigte die Klingel. Keine Reaktion. Er versuchte es noch einmal. Aber es rührte sich nichts. Ich versuchte, durch eines der Fenster zu sehen, konnte aber kaum etwas erkennen.
„Wir versuchen es mal von hinten”, schlug ich vor.
„Ich werde hier an der Tür bleiben, Harry.”
„Okay.”
Zusammen mit Frau Dietmund umrundete ich das Haus und erreichte schließlich die Terrasse. Dietmund hatte bereits ihre Dienstwaffe in der Hand und ich beschloss, mich diesmal auf den Instinkt meiner Kollegin zu verlassen und nahm ebenfalls meine Waffe aus dem Holster.
Ich ging zur Terrassentür, stieß sie mit dem Lauf der Waffe leicht an. Sie war offen.
„Herr Thorensträter! Hier ist das BKA!”, rief ich, bevor ich das Innere betrat.
Keine Antwort.
Im Wohnzimmer war nichts Auffälliges. Die Einrichtung bestand aus einfachen Möbeln, die aussahen, als wären sie von ihrem Eigentümer kaum benutzt worden. Soweit ich wusste, war Hauptkommissar Thorensträter unverheiratet, hatte keine Kinder und lebte allein. Und vermutlich verbrachte er ohnehin neunzig Prozent seiner Zeit in seinem dienstlichen Büro.
„Ich sehe mir die Küche an”, kündigte Dietmund an. Kaum war sie dort, hörte ich ihren Ruf. „Herr Kubinke?”
“Ja?”
“Ich habe Herrn Thorensträter gefunden.”
Ich folgte ihr.
Ronald Thorensträter saß vornübergebeugt am Tisch. Seine Augen waren starr. Ein Einschussloch an der Schläfe war deutlich zu sehen. Ein erstarrter Strom aus getrocknetem Blut hatte sich über den Tisch ergossen. In seiner rechten hielt er eine Pistole - vermutlich seine Dienstwaffe.
Und in der Linken einen handgeschriebenen, kurzen Brief.
Kommissarin Dietmund zog sich einen Latexhandschuh über und nahm dem Toten den Brief aus der Hand.
„Lesen Sie vor”, sagte ich.
„Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Polizeipräsident Gunnar Bellenborn wird mich verstehen”, las Greta Dietmund.
„Glauben Sie, dass das ein Selbstmord war?”, fragte ich.
„Nie im Leben. Der Brief ist so zittrig geschrieben, dass er vermutlich unter Zwang verfasst wurde.”
„Ich kenne jemanden, der das genauer sagen kann”, meinte ich, nahm mein Handy und rief Förnheim an. „Hallo? Es gibt Arbeit für Sie.”