Читать книгу Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung - A. F. Morland - Страница 36

Оглавление

27


„Redet dieser Mann immer so eigenartig?”, fragte Greta Dietmund, nachdem wir mit ihr zusammen das Dach verlassen hatten.

„Wir kennen ihn nicht anders”, meinte Rudi.

Talabani hatte sich inzwischen von uns verabschiedet. Er gab an, Frau Bellenborn über die jüngsten Ereignisse informieren zu wollen.

„Bevor wir gleich mit dem Sicherheitsdienst hier im Haus darüber reden, welche Bereiche, die der Täter passiert haben muss, vielleicht mit Überwachungskameras ausgestattet waren, muss ich Ihnen noch etwas Wichtiges sagen.”

„Das klingt fast nach einer Beichte”, stellte ich fest.

Sie sah sich um und schien erst sicher sein zu wollen, dass außer Rudi und mir niemand mithörte.

Eine Gruppe von Krawattenträgern ging an uns vorbei und verschwand in einem der Großraumbüros. Greta Dietmund begann erst weiter zu sprechen, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.

„Wir sprachen heute Morgen im Büro des Kollegen Gieselher über den Informanten, den mein Kollege Dirk Andresen treffen wollte”, begann sie.

„Es stand die Vermutung im Raum, dass es sich um einen Polizisten handeln könnte”, erinnerte ich mich.

„Ich bin sicher. Und ich kann sogar eingrenzen, auf welchem Revier er tätig ist.”

„Wie das?”

Sie zögerte einen Moment. Dann fuhr sie schließlich doch fort: „Es wurde auch gesagt, dass die Auswertung von Dirks Handy-Daten kein Ergebnis gebracht hat und er nur sein Dienst-Handy benutzte.”

„So ist es mir in Erinnerung”, nickte ich.

„Das stimmt aber nicht.”

„Was wollen Sie damit sagen?”

„Er hatte ein Wegwerfhandy. Da ich zu den Ermittlern gehörte, die am Tatort waren, nachdem auf ihn geschossen wurde, habe ich es an mich genommen.”

„Und niemandem davon etwas gesagt?”

„Er hat es nur für den Kontakt mit einer einzigen Nummer verwendet. Die gehört ebenfalls zu einem Prepaid-Handy. Das muss der Informant gewesen sein. Ich habe versucht, die Position zu tracken.”

„Und?”

„Der Inhaber dieser Nummer hat offenbar ein altes Gerät ohne GPS-Funktionen. Aber man kann natürlich orten, in welche Funkzellen es sich überwiegend einwählt.”

„Und in diesem Bereich befindet sich eine bestimmtes Polizeidienstelle?”

„Ganz genau.”

„Welche?”

„Es ist die Dienstelle in der Weißbacher Straße. Da arbeiten etwa 250 Kollegen. Verstehen Sie jetzt das Problem?”

„Ich denke schon.”

„Es könnte jeder von denen sein. Vom Hauptkommissar bis zum letzten Polizeimeister. Der unbekannte Informant hat sein Gerät abgeschaltet und nicht mehr aktiviert, nachdem sich herumgesprochen hatte, dass Dirk Andresen ermordet worden war. Ich habe sogar versucht, die Nummer anzurufen.”

„Vergeblich nehme ich an.”

Sie nickte. „Wenn er sich nicht selber meldet, kriegen wir nicht heraus, wer das war.”

„Ich brauche die Personaldaten der Dienstelle in der Weißbacher Straße”, sagte ich. „Und zwar möglichst schnell und ohne großes Aufsehen. Kriegen Sie das hin?”

„Was haben Sie dann mit den Daten vor?”

„Mathematisch auswerten. Wir haben eine Spezialistin dafür. Es muss schließlich eine Beziehung zwischen der Person geben, die wir suchen und Gunnar Bellenborn.”

„Und dem Täter”, ergänzte Rudi. „Man kann also ein Dreieck daraus machen. Nur kennen wir einen der Eckpunkte nicht.”

Greta Dietmund überlegte. „Das Problem wird sein, dass fast alle Kollegen dort irgendeine Verbindung zu Herrn Bellenborn haben.”

„Was da relevant ist, darum lassen Sie sich mal getrost unsere Kollegin Frau Gansenbrink Gedanken machen”, sagte ich.

„Ich fürchte nur, dass ich da nicht viel erreichen werde, wenn ich da auftauche und die Daten verlange”, meinte Dietmund. „Natürlich kann ich das tun. Rechtlich ist das kein Problem, aber angenommen, da sind noch mehr Personen innerhalb der Polizei in die Sache verwickelt und wir scheuchen die dann mit so einer Aktion vorzeitig auf.”

„Ist manchmal gar nicht so schlecht, ein paar Leute aufzuscheuchen”, mischte sich Rudi ein.

„Ja, aber das können wir nur einmal tun”, meinte ich. „Und vielleicht ist es besser, dass wir uns erstmal ein genaueres Bild verschaffen.”

„Und wie stellen Sie sich das vor?”

„Ich denke, unsere Kollegin findet auch so einen Zugang zumindest zu einem Teil der relevanten Daten. Ich werde gleich mal mit ihr telefonieren.”

Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung

Подняться наверх