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Die junge Frau schreckte auf, als es an der Tür klingelte. Sie strich ihr langes, dunkles Haar zurück, ging zur Tür und sah durch den Spion. Es klingelte noch einmal. Ziemlich ungeduldig.

Sie schloss auf, löste die Verriegelung und schließlich auch die Kette, mit der sie die Tür zusätzlich sicherte. In diesem Teil von Frankfurt war das leider nötig.

Ein dunkler Schatten stand im Flur.

„Wie siehst du aus, Will?”

„Lass mich rein, Celina!”

Sie wich zur Seite und er drängelte sich an ihr vorbei. Sie verschloss die Tür, nachdem er hereingekommen war. „Ich hoffe, dich hat niemand da draußen so gesehen, Will!”

„Für wen hältst du mich? Für einen Idioten?”

Die Kleidung des Mannes, den sie Will genannt hatte, war vollkommen besudelt. Und er roch eigenartig.

„Bist du verletzt?”

„Keine Sorge, der andere sieht schlimmer aus.”

„Was ist passiert?”

„Ich muss jetzt duschen.”

„Hör mal, ich will wissen, was passiert ist!”

Er sah sie an. „Tu mir einen Gefallen: Halt einfach die Klappe und lass mich in Frieden, okay?”

„Ich will nur keinen Ärger, Will!”

„Glaubst du, ich hätte nach Frankfurt zurückkommen können, ohne dass es Ärger gibt?” Er zog sich das dunkelrot verschmierte T-Shirt aus, nachdem er schon seine Jacke auf den Boden geworfen hatte. Die Pistole in seinem Hosenbund wurde jetzt sichtbar. Neben dem Bauchnabel trug Will eine Tätowierung: Shisha Clika stand dort in verschlungenen Buchstaben. Aber wenn man genau hinsah, dann konnte man sehen, dass die Tätowierung nicht zufällig an dieser Stelle war. Sie verbarg sehr geschickt ein paar Narben und Verwachsungen. Auch an anderen Stellen seines Körpers gab es Narben. Daumennagelgroße Vertiefungen und Verwachsungen, die Folge von schweren Verletzungen zu sein schienen.

„Hey, Celina, sieh mich nicht so an! Du weißt doch, wie das ist! Man trifft irgendein Arschloch von früher und dann fließen ein paar Tropfen Blut. Lässt sich nicht vermeiden. Der Idiot wollte es so.”

„Will...”

„Soll sich eben niemand mit mir anlegen.” Er grinste schief. Ein Grinsen, das eine Hälfte seines Gesichts nicht mitmachte und starr blieb. „Ist immer ein Fehler, sich mit mir anzulegen.”

„Will, ich habe inzwischen einen guten Job und wenn sich das herumspricht.”

Jetzt wurde Will ärgerlich. „Einen guten Job nennst du das? In einem Club, der inzwischen unter der Kontrolle eines verdammten Arschlochs steht, in einem Käfig zu tanzen und sich dumm anmachen zu lassen, nennst du einen guten Job? Das ist nicht dein Ernst!”

„Will...”

„Scheiß auf diesen Job! Scheiß auf das Arschloch, das dein Boss ist!”

„Von irgendwas muss ich ja wohl leben, Will!!”

„Ich komm wieder rein ins Geschäft, Celina. Und dann brauchst du gar nichts mehr machen.”

„Du hast gesehen, wohin das beim letzten Mal geführt hat, Will.”

„Du hast ja keine Ahnung. Aber zu deiner Beruhigung: Der Typ, der mir über den Weg gelaufen ist, wird nichts mehr weitertragen können. Nichtmal ein Gerücht.” Er lachte mit schiefem Gesicht. „Tote können sowas nämlich nicht.”

Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung

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