Читать книгу Mörderdutzend: 12 Thriller - Sammelband 1200 Seiten Krimi Spannung - A. F. Morland - Страница 22
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Wir fuhren zum Hotel, das Dorothea für uns gebucht hatte. Inzwischen wusste die Sekretärin unseres Chefs schon sehr genau, worauf es dabei ankam. Zum Beispiel darauf, dass man unter Umständen auch zu nachtschlafender Zeit noch etwas zu essen bekommen konnte. Denn es kam nicht selten vor, dass wir im Verlauf eines Einsatz kaum Zeit dazu hatten, irgendwo etwas zu essen.
Das Lokal, das sich im Untergeschoss des Hotels befand, war einfach aber gut. Und vor allem hatte es rund um die Uhr geöffnet. Außer uns aßen hier noch ein paar Angehörige des medizinischen Personals einer nahegelegenen Unfallklinik, die wohl gerade ihre Spätschicht hinter sich hatten. Zumindest war das ihren Gesprächen zu entnehmen.
„Ein athletischer Typ, der in der Lage ist, an einem Torgitter hochzuklettern und Beziehungen zu Mittelamerika hat”, murmelte ich.
„Aber ziemlich ungeschickt beim Köpfen einer Leiche ist”, fügte Rudi hinzu. „Diesen Punkt solltest du nicht außer Acht lassen.
„Das Problem ist unser Opfer”, sagte ich.
„Günter Pressburger!”
„Wir wissen nichts über ihn, außer auf welch schmutzige Weise er sich in den letzten Jahren sein Geld verdient hat. Wir kennen seine Adresse nicht, seine falschen Alias-Namen und auch niemanden, mit dem er Kontakt hatte, seit er quasi untergetaucht ist.”
„Ich finde, ein anderer Aspekt ist mindestens genauso wichtig, Harry.”
„Und welchen meinst du?”
„Da ist was Persönliches im Spiel. Stell dir die Situation doch mal vor: Er erschießt Günter Pressburger von Angesicht zu Angesicht, genau ins Auge und aus nächster Nähe. Und es mag ja sein, dass sich mangels Übung und anatomischen Wissens ein paar unvorhergesehene Schwierigkeiten beim Köpfen der Leiche ergeben haben, aber die massive Gewalt, die der Mörder noch gegenüber dem Toten ausgeübt hat, spricht von einem immensen Hass.”
„Kein Widerspruch meinerseits, Rudi.”
„Der Täter muss vollkommen blutbesudelt gewesen sein. Und das hat ihm anscheinend wenig ausgemacht.”
„Und was bedeutet es, dass er den Kopf nicht irgendwo aufgespießt hat, sondern am Tor von Herr Bellenborn, dem Polizeipräsidenten?”
„Das werden wir morgen Bellenborn fragen müssen, Rudi.”
„Der soll uns dann aber nicht erzählen, dass er keine Ahnung hat, worum es da geht!”
Ich zuckte mit den Schultern. „Ein Polizeipräsident macht sich auch schonmal Feinde, die er nicht persönlich kennt, Rudi.”