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Fischer luden Carl Klausnitz ein, mit ihnen frühmorgens aufs Meer hinauszufahren. Er erzählte seiner Frau davon. Sie sah ihm an, dass er die Fahrt gerne mitgemacht hätte. Um ihn glücklich zu machen, willigte sie ein.

„Macht es dir auch wirklich nichts aus, den Vormittag allein zu verbringen?“, fragte er so rücksichtsvoll, wie er noch nie gewesen war.

„Aber nein“, gab sie lächelnd zurück. „Ich werde zunächst einmal lang schlafen. Vorausgesetzt, du schleichst dich aus dem Zimmer, ohne mich zu wecken.“

„Meine Füße werden den Boden nicht berühren“, versprach er. „Ich werde schweben wie ein körperloser Schatten.“

„Die restliche Zeit werde ich für eine ausgiebige Schönheitspflege nutzen.“

Carl lachte. „Na, hoffentlich erkenne ich dich nach meiner Rückkehr noch wieder.“

Sie gingen zum Hafen, und Carl Klausnitz sagte den Fischern, dass er morgen mitkommen würde.

„Sag dem Portier, dass er morgen kurz bei uns läuten soll“, empfahl Bea ihrem Mann.

„Das ist nicht nötig“, gab Carl Klausnitz zurück. „Meine innere Uhr wird mich wecken.“

Und so war es tatsächlich. Es war noch dunkel, als der Filmproduzent die Augen aufschlug. Er war sofort hellwach. Bea schlief neben ihm mit tiefen, regelmäßigen Atemzügen. Er schlug die Decke zur Seite, stand auf und schlich ins Bad. Fünfzehn Minuten später verließ er das Zimmer, ohne dass Bea es merkte.

Die Fischer nahmen ihn an Bord und liefen aus. Der Himmel sah aus, als wäre er mit funkelnden Diamanten gespickt. Sechs tuckernde Kutter waren unterwegs. Sie fuhren ein Stück hintereinander, dann schwärmten sie aus und ließen ihre engmaschigen Netze ins Wasser. Während sie ihren Fang einholten, zog allmählich das Morgengrauen herauf.

Zuckende, glänzende Fischleiber bedeckten die Schiffsplanken. Die Fischer gingen daran, die Fische auszunehmen. Ihre Innereien warfen sie über Bord, Nahrung für andere Fische.

Carl Klausnitz wollte sich nützlich machen. Er bekam ein Messer und half den braunhäutigen Insulanern bei ihrer Arbeit. Für sie war es Alltag.

Für ihn war es ein besonderes Erlebnis, das ihm noch sehr lange in Erinnerung bleiben würde. Nach ihrer Rückkehr gab Klausnitz in einer armseligen Hafenspelunke einen aus. Bei hochprozentigem Rum wuchs sehr rasch eine Männerfreundschaft heran, die in eine wortreiche Verbrüderung mit sehr viel jovialem Schulterklopfen mündete.

Vor dem Lokal saß ein junges Mädchen, blond, hübsch und langbeinig. Sie fing die morgendliche Hafenstimmung mit einem Kohlestift auf einem Zeichenblatt ein.

Carl Klausnitz, schon etwas angeheitert, ließ sich vom Wirt eine Flasche und zwei Gläser geben und ging hinaus. „Hübsch“, sagte er auf englisch.

Das Mädchen hob den Kopf und sah ihn mit großen blauen Augen an. „Meinen Sie mich?“, fragte sie auf deutsch.

„Ich meinte Ihre Zeichnung“, sagte er nun auch auf deutsch. „Aber Sie natürlich auch.“ Er zeigte ihr die Gläser und die Flasche. „Darf ich Sie zu einem Drink einladen?“

Sie nickte, und er setzte sich lächelnd.

Küsse im Paradies mit dir: Liebe und Schicksal Großband 3 Romane 10/2021

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