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4. Offenheit/Weite

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Die Offenheit wahrer Natur ist ihr viertes Charakteristikum. Offenheit bedeutet eine unendliche Zahl von Möglichkeiten – offen dafür, alles zu sein, offen dafür, sich als alles zu manifestieren, unbegrenzt in ihrem Potential. Dies ist die Unbestimmtheit und die Unerschöpflichkeit, über die wir im vorigen Kapitel sprachen. Realität verändert sich ständig, weil ihre wahre Natur vollkommen offen ist. Das ist die Raum-Dimension unseres Seins: Wenn man die wahre Natur erkennt, dann entdeckt man, daß sie eine Weite besitzt, daß sie Raum ist. Anders gesagt: Weite, Raum ist eine Eigenschaft von Präsenz, die wahre Natur ist.

Das ganze Universum ist ein tiefes, geheimnisvolles Nichts, Offenheit, Leichtigkeit und totale Abwesenheit jeglicher Schwere. Und genau dieser geheimnisvollen, zarten Weite ist ein Leuchten eigen, ein Schimmer, ein Strahlen, die ihr Bewußtheit ihrer selbst verleihen. Dieses Strahlen erscheint in den verschiedenen Farben und Formen, die wir als die vielen Objekte der Unterscheidung (discrimination)3 wahrnehmen. Aber es ist ein vereinheitlichtes, einheitliches Strahlen – ein einziges Feld von Licht, das in dynamischem Fluß und ständigem Wandel ist. Dieses vierte Charakteristikum ist mit der buddhistischen Vorstellung von der „Weisheit des Feldes der Realität“ verwandt und wird auch dharma-dhata genannt, eine der Bewußtheiten (awarenesses) des Buddha.

Wenn man vor der Realisierung der wahren Natur Essenz als eine Präsenz in sich erlebt, erlebt man die Weite als eine innere Qualität, die von Essenz getrennt ist. Man empfindet Raum als Leere, als substanzlos – er ist Leichtigkeit und Offenheit – , während Essenz Präsenz ist, die eine substantielle Qualität hat. Man erfährt, daß Essenz im Raum auftaucht. In dem Bewußtsein von objektiver Realität erkennt man, daß Essenz und Raum dasselbe sind, sie sind koemergent. Essenz ist also eine Präsenz, die Weite, die Raum ist, die bewußt ist und die sich ständig transformiert und schöpferisch ist.

Das Gefühl für Zeit bekommen wir durch die Wahrnehmung von Veränderung, also reflektiert Zeit den Dynamismus des Seins. Entsprechend reflektiert räumliche Ausdehnung seine Offenheit. Die Offenheit und die Weite wahrer Natur, die auch die Empfindung von Tiefe, Geheimnis und Unendlichkeit ist, die ihr eigen ist, erscheint in unserer normalen Erfahrung als die Empfindung physischen Raumes zwischen, um und in Manifestationen. Unsere Erfahrung hat räumliche Ausdehnung; wir können ohne räumliche Ausdehnung keine Wahrnehmung haben, so wie wir sie nicht ohne Veränderung haben können. Form und Größe, Entfernung und Ausdehnung spiegeln alle das Charakteristikum der Offenheit, das wahrer Natur eigen ist. Die wahre Natur hat keine Grenzen im Sinne von Größe, Form oder Entfernung. Vielmehr ist wahre Natur jenseits von Ausdehnung. Wenn wir die wahre Natur voll erfahren, verschwindet das Konzept von Raum. Wenn das passiert, erkennen wir, daß es so etwas wie Entfernung oder Nicht-Entfernung nicht gibt. Das Konzept der Ausdehnung verschwindet; wir erfahren sie, die wahre Natur, dann nur als Offenheit, als Möglichkeit. Und aufgrund dieser Möglichkeit manifestiert sich alles, alle Farben und alle Formen.

Forschungsreise ins innere Universum

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