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Die erste Reise

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Die erste Reise bringt uns an den Anfang der Erfahrung unseres Seins, wenn wir erste Eindrücke von unserer wahren essentiellen Präsenz bekommen. Um diese Reise beginnen zu können, muß das Raumschiff in der Lage sein, innerhalb desselben Sternsystems, oder des planetarisches Systems, zu reisen, in dem es sich befindet.

Am Anfang der inneren Reise aber sind wir an die Erde, an die Schwerkraft gebunden und in einer trägen Umlaufbahn gefangen. Wir stecken in immer gleichen Mustern fest und kreisen immer wieder um dieselben Erfahrungen, Wahrnehmungen und um dasselbe Wissen. Träge Umlaufbahnen brauchen keinen Antrieb. Diese gewohnten Verhaltensweisen gehen einfach weiter und werden von der Energie genährt, die durch die Trägheit unserer Konditionierung erzeugt wird, die Schwerkraft, die uns immer wieder auf dasselbe Terrain zurückzieht.

Also muß unser Raumschiff zuerst in der Lage sein, sich der Wirkung der Schwerkraft zu entziehen, die uns in der statischen Umlaufbahn der gewohnten Erfahrung hält. Es muß in der Lage sein, andere Umlaufbahnen zu erreichen – und dadurch die Reichweite unserer normalen Erfahrung erweitern – , und dann zu anderen Bereichen innerhalb desselben Sternsystems reisen. Damit unser Fahrzeug innerhalb des Sonnensystems frei reisen kann, brauchen wir einen passenden Antriebsmechanismus.

Wir brauchen einen Antrieb, der unser Raumschiff antreiben und ihm die nötige Fluchtgeschwindigkeit vermitteln kann – den Powerdrive. In Science-fiction-Filmen wird der Powerdrive – auch Impulskraft (impulse power) genannt – für Reisen zwischen Planeten oder um die Erde benutzt, also für das, was als normale Raumfahrt gilt. Wenn wir mit dem Powerdrive reisen, bleiben wir in derselben Dimension der Realität, mit der wir schon vertraut sind, können dabei aber andere Bereiche in ihr erfahren. Zum Beispiel ist die Erfahrung der unbewußten Dynamik, die unseren Gefühlen und Handlungen zugrundeliegt, Teil der ersten Reise.

Inquiry, die durch den Powerdrive angetrieben wird, ist Raumfahrt, bei der die normalen Begriffe von Raum und Zeit weiter gültig sind. Wir sind immer noch in der normalen Realität, und innerhalb dieser Realität erforschen wir unsere Persönlichkeit und unser Denken, unsere Muster und Gefühle – die verschiedenen konventionellen Bedingungen der Existenz, ganz gleich, ob neurotisch oder normal. Dieser Prozeß beginnt den Griff unserer konventionellen Erfahrung zu lockern, legt ihre Einschränkungen frei und öffnet uns für die Möglichkeit anderer Dimensionen.

Unterstützung für diese persönliche Untersuchung sind die Bewußtheitsübungen von Konzentration und Achtsamkeit (mindfulness). In Konzentrationsübungen lernen wir, unsere Achtsamkeit auf unsere gegenwärtige Erfahrung zu fokussieren und bei ihr zu behalten, ohne die übliche Ablenkung durch unser Denken zu erlauben. Wenn wir das nicht können, werden wir niemals fähig sein, unsere Energie so zu konzentrieren, daß wir aus unseren vertrauten Umlaufbahnen des Bewußtseins ausbrechen können. Gleichzeitig müssen wir Achtsamkeit lernen, das heißt, wir müssen lernen, unsere Bewußtheit zu erweitern, um soviel wie möglich von dem mit einzubeziehen, was in dem Feld unserer gegenwärtigen Erfahrung da ist. Indem wir mehr wahrnehmen, lernen wir, unsere konditionierten Annahmen über das, was in unserer Erfahrung wichtig ist und was nicht, in Frage zu stellen. Damit werden neue Elemente in unsere Wahrnehmung eingeführt und Dinge nebeneinander gestellt, die im Rahmen unseres normalen Denkens niemals verbunden erschienen wären. Diese zwei Fähigkeiten von Konzentration und Achtsamkeit sind für den Powerdrive zentral und in den entwickelteren Antriebsarten implizit enthalten.

Die erste Reise nenne ich die Reise zu Präsenz. Unsere Inquiry richtet sich in erster Linie auf unsere vertraute, konventionelle Realität, wo wir die Annahmen und Hindernisse anschauen, die uns davon abhalten, in der Unmittelbarkeit unserer gegenwärtigen Erfahrung zu ruhen. Auf dieser Reise dient die Funktion der essentiellen Aspekte, der verschiedenen Qualitäten unserer Seiendheit (beingness), dazu, unsere Inquiry zu motivieren. Zum Beispiel erlaubt uns die Anwesenheit von Mitgefühl, unseren Schmerz so weit auszuhalten, daß wir uns ihm öffnen und seinen Ursprung erforschen können. Stärke verleiht uns die Fähigkeit, unsere Empfindlichkeit vor übertriebener Selbstkritik zu schützen, und persönlicher Wille wird gebraucht, wenn wir uns innerlich verpflichten, uns in unserer Inquiry an der Wahrheit zu orientieren. Dies sind drei der fünf essentiellen Aspekte, bekannt als Lataif, die wir in Teil Vier näher betrachten werden. Diese fünf Qualitäten bilden grundlegende Unterstützung auf der ersten Reise, daß wir während des Prozesses der Inquiry auf Kurs bleiben.

Wir kennen diese Manifestationen von Sein vielleicht nicht auf eine unmittelbare Weise als essentielle Präsenz, aber sie sind in unserer Seele wirksam und auf unserer Reise hilfreich. Obwohl sie aus einer anderen Dimension auftauchen, sind die essentiellen Qualitäten innerhalb unserer konventionellen Realität dennoch erkennbar, denn durch ihre Wirkung auf unsere Seele können wir ihre Bedeutung wertschätzen. So bekommt der Powerdrive seine Energie von diesen Aspekten des Seins, wenn es uns zum Wissen unserer eigenen Präsenz aufruft.

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