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Anmerkungen

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[1]

Das Grundgesetz wurde am 12. Mai durch die Militärgouverneure der drei Besatzungszonen genehmigt, in den Tagen vom 18. bis 21. Mai 1949 von den Landtagen (außer dem bayerischen) angenommen und am 23. Mai 1949 verkündet (BGBl. 1949 S. 1). Ein Überblick über die Phasen der Ausarbeitung und Annahme des Grundgesetzes findet sich bei Michael F. Feldkamp, Der Parlamentarische Rat 1948–1949, 1998.

[2]

Dazu jüngst Heike Amos, Die Entstehung der Verfassung in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR 1946–1949. Darstellung und Dokumentation, 2006.

[3]

Verfassung der DDR vom 7.10.1949, GBl. I S. 4.

[4]

Art. 1 u. 3 des Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands (Einigungsvertrag) vom 31.8.1990, BGBl. 1990 II S. 889.

[5]

Verfassungsgesetz zur Bildung von Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik (Ländereinführungsgesetz) vom 22.7.1990, DDR-GBl. I S. 955. Es trat zusammen mit dem Einigungsvertrag am 3.10.1990 in Kraft.

[6]

Bereits in dem von Beyerle in der Plenarsitzung vom 21.8.1948 vorgetragenen Bericht des Unterausschusses I des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee heißt es, nur nach der Minderheitsauffassung finde eine „Neukonstituierung“, nach der Mehrheitsauffassung hingegen eine „Reorganisation des Staates“ statt; siehe: Der Parlamentarische Rat 1948–1949. Akten und Protokolle, Bd. 2: Der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee (bearbeitet von Peter Bucher), 1981, S. 351. Gegen die These vom Untergang des deutschen Staates sodann ausführlich Carlo Schmid in der 2. Sitzung des Plenums des Parlamentarischen Rates am 8.9.1948, in: Der Parlamentarische Rat 1948–1949. Akten und Protokolle, Bd. 9: Plenum (bearbeitet von Wolfram Werner), 1996, S. 23ff. Der Fortbestandsthese schloss sich später auch das Bundesverfassungsgericht an, vgl. BVerfGE 36, 1, 15ff. Zur Diskussion näher Rudolf Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht, 32002, § 10 III (S. 44ff.).

[7]

Dazu Denis de Rougemont, Vingt-huit siècles d’Europe, 1961; kurzer Überblick und weitere Nachweise bei Thomas Oppermann, Europarecht, 32005, § 1 I (S. 2ff.).

[8]

Vgl. Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi, Paneuropa, 1926; sowie aus dem Sekundärschrifttum Rolf Italiaander, Richard N. Coudenhove-Kalergi. Begründer der Paneuropa-Bewegung, 1969; Wilfried Loth, Der Weg nach Europa, 31996, S. 10f.

[9]

Vgl. unten, Fn. 14.

[10]

Zu dem Konzept Einaudis für eine „Federazione economica Europea“ vgl. bereits seine Flugschrift vom 1.9.1943, abgedruckt bei Lipgens (Hg.), 45 Jahre Ringen um die Europäische Verfassung, 1986, S. 140ff.

[11]

Vgl. Arnold Bergsträsser, Sinn und Grenzen der Verständigung zwischen Nationen, 1930, S. 39: „Soweit von greifbaren Erfolgen des Verständigungsgedankens in der europäischen Politik der Nachkriegszeit ernsthaft gesprochen werden kann, liegen sie auf wirtschaftlichem Gebiet. Diese Tatsache hat der öffentlichen Meinung nahe gelegt, in der wirtschaftlichen Entwicklung selbst das eigentlich treibende Element der Verständigung zu suchen.“ Die Entscheidung, die politische Einigung durch eine Wirtschaftsgemeinschaft zu erreichen zu suchen, hat nach dem Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite namentlich Walter Hallstein (1901–1982) befördert, vgl. nur Ernst-Joachim Mestmäcker, Die Grundlagen einer Europäischen Ordnungspolitik an der Universität Frankfurt/Main, in: Zuleeg (Hg.), Der Beitrag Walter Hallsteins zur Zukunft Europas, 2003, S. 12, 14ff.

[12]

Eingehend dazu Walter Lipgens, Europa-Föderationspläne der Widerstandsbewegungen 1940–1945, 1968; Dokumentation von Texten aus den Jahren 1939 bis 1944 auch bei Lipgens (Fn. 10), S. 35-188.

[13]

Vgl. die Thesen der polnischen Exilregierung vom 4.11.1941, abgedruckt bei Lipgens (Fn. 10), S. 74ff. Das am 23. Januar 1942 mit der provisorischen tschechoslowakischen Regierung unter Präsident Benesch abgeschlossene Abkommen beschränkte sich freilich auf das Ziel der Bildung einer polnisch-tschechoslowakischen „Konföderation“ nach dem Kriege; vgl. Loth (Fn. 8), S. 16.

[14]

Jean Monnet, Mémoires, 1976, S. 262ff.; Loth (Fn. 8), S. 17, 143 (Anm. 17) verweist als frühes Dokument auf ein Memorandum vom 5.8.1943; nach den Memoiren entwickelte Monnet das Konzept 1944/45.

[15]

Zitat aus dem Friedensplan des Spätsommer/Herbst 1943, abgedruckt bei Lipgens (Fn. 12), S. 155ff., zitiert auch bei Loth (Fn. 8), S. 20. Die Vorstellungen Goerdelers gingen freilich nicht über die eines Staatenbundes hinaus; vgl. auch Jürgen Steinle, Europa-Vorstellungen der ersten Nachkriegszeit. Aufgezeigt am Beispiel Hermann Pünders, Zeitschrift für Politik 1999, S. 424, 435.

[16]

Loth (Fn. 8), S. 21. Vgl. auch Andreas Wilkens, Willy Brandt und die europäische Einigung, in: FS für Wolf D. Gruner, 2004, S. 167, 169f.; zu den Europa-Zielen der Sozialdemokratie in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs näher Cornelia Regin, „Die Wirtschaft im neuen Europa“. Pläne der deutschen sozialistischen Emigration für die Gestaltung der europäischen Integration, in: Bosmans (Hg.), Europagedanke, Europabewegung und Europapolitik in den Niederlanden und Deutschland seit dem Ersten Weltkrieg, 1996, S. 51-77.

[17]

Vgl. Walter Lipgens, Die Anfänge der europäischen Einigungspolitik 1945–1950, 1977, sowie die Beiträge in Loth (Hg.), Die Anfänge der europäischen Integration 1945–1959, 1990, und die bei Lipgens (Fn. 10), S. 210-368, dokumentierten Texte aus den Jahren 1945 bis 1954.

[18]

Beide Texte sind abgedruckt bei Wilfried Loth, Entwürfe einer europäischen Verfassung. Eine historische Bilanz, 2002, S. 49ff. bzw. 55ff.

[19]

Vgl. zur europäischen Orientierung dieser drei Politiker Markus Bermanseder, Die europäische Idee im Parlamentarischen Rat, 1998, S. 102ff., 111ff. bzw. 107ff.

[20]

Zitat Dr. Süsterhenn (CDU), 2. Sitzung des Plenums des Parlamentarischen Rates am 8.9.1948, Der Parlamentarische Rat 1948–1949 (Fn. 6), Bd. 9, S. 49.

[21]

Die überzeugten „Europäer“ wie Carlo Schmid sahen in der Wiedererlangung der Souveränität und der nationalen Einheit nur ein Zwischenziel, siehe ders., 6. Sitzung des Plenums des Parlamentarischen Rates am 20.10.1948, Der Parlamentarische Rat 1948–1949 (Fn. 6), Bd. 9, S. 183 („[...] denn um auf Souveränität verzichten zu können, muß man vorher souverän handeln können“), sowie 10. Sitzung des Plenums am 8.5.1949, ebd., S. 510 („Dann wollen wir diese Einheit des deutschen Volkes aus Gründen europäischer Solidarität; denn Europa kann nur geschaffen werden, wenn das ganze Deutschland dabei ist.“).

[22]

So ein Zeitungsartikel vom Februar 1949; dazu Bermanseder (Fn. 19), S. 202.

[23]

Vgl. die Sechsmächte-Empfehlung betreffend die Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Organisation Deutschlands vom 2.6.1948, in englischer Originalfassung abgedruckt in: von Münch (Hg.), Dokumente des geteilten Deutschland, Bd. 1, 1968, S. 82ff.

[24]

Vgl. dort Art. 4: „Die allgemein anerkannten Regeln des Völkerrechts gelten als bindende Bestandteile des deutschen Reichsrechts.“

[25]

Prinzip Nr. 13 der Präambel der Verfassung von 1946, abgedruckt in: Godechot (Hg.), Les Constitutions de la France depuis 1789, 1979, S. 389ff.

[26]

Art. 11 der Verfassung lautet: „L’Italia […] consente, in condizioni di parità con gli altri Stati, alle limitazioni di sovranità necessarie ad un ordinamento che assicuri la pace e la giustizia fra le Nazioni; promuove e favorisce le organizzazioni internazionali rivolte a tale scopo.“

[27]

In den 1648 geschlossenen Verträgen von Münster und Osnabrück (abgedruckt in: Grewe [Hg.], Fontes Historiae Iuris Gentium, Bd. 2, 1988, S. 183–201) wurde bekanntlich – wie später auch bei großen Friedensschlüssen des 18. Jahrhunderts – die Formel der „Pax Christiana universalis et perpetua“ gebraucht.

[28]

Der Parlamentarische Rat 1948–1949 (Fn. 6), Bd. 2, S. 207.

[29]

So Beyerle in dem in der Plenarsitzung vom 21.8.1948 vorgetragenen Bericht des Unterausschusses I des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee, abgedruckt in: Der Parlamentarische Rat 1948–1949 (Fn. 6), Bd. 2, S. 207. Zur „Vorleistung“ auch der Bericht des Verfassungskonvents, ebd., S. 504, 517.

[30]

So Dr. Eberhard (SPD), 6. Sitzung des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates am 19.11.1948, Parlamentarischer Rat, Verhandlungen des Hauptausschusses, 1948/49, S. 70.

[31]

Versuch einer Umschreibung etwa bei Dr. Seebohm (DP), 3. Sitzung des Plenums des Parlamentarischen Rates am 9.9.1948, Der Parlamentarische Rat 1948–1949 (Fn. 6), Bd. 9, S. 127 („Europa können wir ja nur als einen übernationalstaatlichen Staatenbund auf föderalistischer Grundlage aufbauen.“).

[32]

So Dr. Seebohm (DP), 6. Sitzung des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates am 19.11.1948, Parlamentarischer Rat (Fn. 30), S. 69.

[33]

Dr. Seebohm für die DP-Fraktion in der 29. Sitzung des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates am 5.1.1949, Parlamentarischer Rat (Fn. 30), S. 345, 346.

[34]

Dr. Katz (SPD), 6. Sitzung des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates am 19.11.1948, Parlamentarischer Rat (Fn. 30), S. 70.

[35]

Dr. Eberhard (SPD), 29. Sitzung des Hauptausschusses des Parlamentarischen Rates am 5.1.1949, Parlamentarischer Rat (Fn. 30), S. 345, 346.

[36]

Albert Bleckmann, Zur Funktion des Art. 24 Grundgesetz, ZaöRV 35 (1975), S. 79, 81f.; ders, Zur Funktion des Art. 24 Grundgesetz, FS für Karl Doehring, 1989, S. 63, 74.

[37]

Vgl. BVerfGE 37, 271, 280: „Art. 24 GG ermächtigt nicht eigentlich zur Übertragung von Hoheitsrechten, sondern öffnet die nationale Rechtsordnung […] derart, dass der ausschließliche Herrschaftsanspruch der Bundesrepublik Deutschland im Geltungsbereich des Grundgesetzes zurückgenommen und der unmittelbaren Geltung und Anwendbarkeit eines Rechts aus anderer Quelle innerhalb des staatlichen Herrschaftsbereichs Raum gelassen wird.“ Vgl. zuvor das Urteil des EuGH, Rs. 6/64, Slg. 1964, S. 1141, 1270 – Costa/ENEL: „Aus alledem folgt, dass dem vom Vertrag geschaffenen, somit aus einer autonomen Rechtsquelle fließenden Recht wegen dieser seiner Eigenständigkeit keine wie immer gearteten innerstaatlichen Rechtsvorschriften vorgehen können, wenn ihm nicht sein Charakter als Gemeinschaftsrecht aberkannt und wenn nicht die Rechtsgrundlage der Gemeinschaft selbst in Frage gestellt werden soll.“ Zum Verständnis des Verbs „übertragen“ als „conferre“, nicht „transferre“: Christian Tomuschat, in: Kommentar zum Bonner Grundgesetz, Art. 24, Zweitbearbeitung 1981, Rn. 15ff. m.w.N.

[38]

Tomuschat (Fn. 37), Rn. 8f.; Ondolf Rojahn, in: von Münch/Kunig (Hg.), Grundgesetz-Kommentar, Bd. 2, 52001, Art. 24 Rn. 20; Hermann Mosler, Die Übertragung von Hoheitsgewalt, in: Isensee/Kirchhof (Hg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 7, 1992, § 175, S. 599, 608ff. (Rn. 17ff.). Stephan Hobe, in: Friauf/Höfling (Hg.), Berliner Kommentar zum Grundgesetz, Art. 24 Rn. 16 (siehe aber auch Rn. 9f.); vgl. aus dem früheren Schrifttum insbesondere Peter Badura, Bewahrung und Veränderung demokratischer und rechtsstaatlicher Verfassungsstruktur in den internationalen Gemeinschaften, VVDStRL 23 (1966), S. 34, 54ff.

[39]

Klaus Vogel, Die Verfassungsentscheidung des Grundgesetzes für die internationale Zusammenarbeit, 1964, S. 42.

[40]

Hans Peter Ipsen, Das Verhältnis des Rechts der europäischen Gemeinschaften zum nationalen Recht, in: Aktuelle Fragen des europäischen Gemeinschaftsrechts – Europarechtliches Kolloquium 1964, 1965, S. 1, 26; vgl. auch ders., Europäisches Gemeinschaftsrecht, 1972, § 10 Rn. 53 (S. 286), wo Ipsen zustimmend Karl Roemer, Betrachtungen zum Verhältnis Gemeinschaftsrecht – nationales Recht. Vortrag, 1969, S. 19, zitiert, der seinerseits anknüpfend an das von Ipsen gebrauchte Bild des „Integrationshebels“ Art. 24 als die Vorschrift versteht, „die einen Vorrang des Gemeinschaftsrechts zwar nicht vorschreibt, aber doch zulässt“.

[41]

Declaración del Pleno del Tribunal Constitucional 1/2004 v. 13.12.2004, Boletín Oficial del Estado núm. 3 Suplemento v. 4.1.2005, S. 5, 9 (II 3). Für eine deutsche Übersetzung und Anmerkung zu dem Urteil siehe Anne C. Becker, EuR 2005, S. 339 bzw. 353.

[42]

Vgl. nur Hermann von Mangoldt/Friedrich Klein, Das Bonner Grundgesetz, Bd. 1, 21957, Art. 24 Anm. III 4 b (S. 662); Vogel (Fn. 39), S. 5ff. m.w.N.

[43]

Tomuschat, (Fn. 37), Rn. 31.

[44]

Vogel (Fn. 39), S. 46.

[45]

Vgl. Christian Tomuschat, Die staatsrechtliche Entscheidung für die internationale Offenheit, in: Isensee/Kirchhof (Fn. 38), § 172, S. 483, 486 (Rn. 7).

[46]

Vgl. zur aktuellen Rechtslage die Einordnung im Görgülü-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 14.10.2004, BVerfGE 111, 307, 318: „Das Grundgesetz hat die deutsche öffentliche Gewalt programmatisch auf die internationale Zusammenarbeit (Art. 24 GG) und auf die europäische Integration (Art. 23 GG) festgelegt.“

[47]

Sie wurde zunächst wie das Saarland assoziiertes Mitglied (BGBl. 1950 S. 263) und am 2.5.1951 Vollmitglied.

[48]

Die vom französischen Außenminister Robert Schuman abgegebene Regierungserklärung vom 9. Mai 1950 über die Vereinigung der deutschen und französischen Kohle- und Stahlindustrie wurde veröffentlicht in: Agence France Presse, Informations et Documentation no. 291 v. 13.5.1950; Text im Internet abrufbar z.B. unter http://europa.eu.int/abc/symbols/9-may/decl–fr.htm (18.4.2006); gekürzte deutsche Übersetzung in: Lipgens (Fn. 10), S. 293ff.

[49]

Vgl. nur Françoise Berger, Le compromis franco-allemand dans la sidérurgie, in: FS für Wolf D. Gruner, 2004, S. 379ff., die auch die zentrale Rolle von Konrad Adenauer und Alcide de Gasperi hervorhebt.

[50]

Vgl. im Einzelnen Dietmar Ramuschkat, Die SPD und der europäische Einigungsprozeß. Kontinuität und Wandel in der sozialdemokratischen Europapolitik 1949–1955, 2003, S. 100ff.

[51]

Dazu Ramuschkat (Fn. 50), S. 119f.

[52]

Vertrag über die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Drei Mächten (Deutschlandvertrag) vom 26.5.1952, BGBl. 1955 II S. 301.

[53]

Gesetz vom 29.4.1952, BGBl. 1952 II S. 447.

[54]

Vgl. insbesondere die Rede Carlo Schmids am 7.1.1949 im Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates, in: Parlamentarischer Rat (Fn. 30), S. 373ff.

[55]

Zum Ruhrstatut Klaus Nathaus, in: Benz (Hg.), Deutschland unter alliierter Besatzung 1945–1949/55, 1999, S. 362-364.

[56]

BGBl. 1957 II S. 766 bzw. 1014.

[57]

Näher Tim Geiger, Ludwig Erhard und die Anfänge der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, in: Hrbek/Schwarz (Hg.), 40 Jahre Römische Verträge: Der deutsche Beitrag. Dokumentation der Konferenz anlässlich des 90. Geburtstages von Dr. h.c. Hans von der Groeben, 1998, S. 50-64. Überspitzt die Gegenüberstellung von Ludwig Erhard und Jean Monnet bei Eric Roussel, Jean Monnet, 1996, S. 551: „Entre Jean Monnet, très marqué par l’économie de guerre, et l’ultralibéral Ludwig Erhard, le conflit dès lors sera permanent. [...] Pour Erhard, l’inspirateur est presque un marxiste“.

[58]

Vgl. dazu Monnet (Fn. 14), S. 475ff.

[59]

Vgl. auch Loth (Fn. 8), S. 131f.

[60]

EuGH, Costa/ENEL (Fn. 37), S. 1270.

[61]

Urteil 183/73 vom 27.12.1973; in Italienisch und in deutscher Übersetzung abgedruckt in: EuGRZ 1975, S. 311.

[62]

BVerfGE 22, 293, 296f.

[63]

BVerfGE 37, 271, 279.

[64]

BVerfGE 37, 271, 280.

[65]

Vgl. die Urteile des EuGH vom 12.11.1969, Rs. 29/69, Slg. 1969, S. 419 – Stauder (insbesondere auch die Schlussanträge des Generalanwalts Karl Roemer, S. 428f.), und vom 14.5.1974, Rs. 4/73, Slg. 1974, S. 491 – Nold.

[66]

Vgl. nur die Stellungnahmen von Meinhard Hilf, Eckard Klein und Albert Bleckmann, ZaöRV 35 (1975), S. 51-66, 67-78 und 79-84.

[67]

BVerfGE 52, 187, 200, 202f.

[68]

BVerfGE 73, 339, 387.

[69]

BVerfGE 89, 155, 175.

[70]

BVerfGE 89, 155, 190; vgl. zuvor insbesondere BVerfGE 73, 339, 375. Diese Auffassung findet im Schrifttum überwiegend Zustimmung, vgl. statt vieler Peter M. Huber, Europäisches und nationales Verfassungsrecht, VVDStRL 60 (2001), S. 194, 214ff.; allein den Vertrag als Geltungsgrund sieht beispielsweise Claus Dieter Classen, in: von Mangoldt/Klein/Starck (Hg.), Kommentar zum Grundgesetz, Bd. 2, 52005, Art. 24 Rn. 14f., 17ff.

[71]

BVerfGE 89, 155, 188.

[72]

Vgl. auch Eckart Klein, Der Verfassungsstaat als Glied einer europäischen Gemeinschaft, VVDStRL 50 (1991), S. 56, 66f.; ders., Die Internationalen und die Suprantionalen Organisationen, in: Graf Vitzthum (Hg.), Völkerrecht, 32004, S. 245, 325 (Rn. 194). Anders Georg Ress, Menschenrechte, europäisches Gemeinschaftsrecht und nationales Verfassungsrecht, in: FS für Günther Winkler, 1997, S. 897, 930: „Eine Extremausnahme für ultra vires-Akte und eine Prüfungsbefugnis gegenüber Entscheidungen des EuGH lässt sich aber theoretisch nicht ausschließen und ist eine logische Folge der nur begrenzten Übertragung von Hoheitsbefugnissen.“

[73]

Oppermann (Fn. 7), § 9 I 2 b (Rn. 11).

[74]

BVerfGE 102, 147, 164.

[75]

BVerfGE 37, 271, 280.

[76]

BVerfGE 73, 339, 385.

[77]

BVerfGE 89, 155, 185f.

[78]

BVerfGE 89, 155, 186.

[79]

Dazu sogleich unten Rn. 34 ff.

[80]

Vgl. Hobe (Fn. 38), Art. 24 Rn. 21.

[81]

Wilhelm Grewe, Die auswärtige Gewalt der Bundesrepublik, VVDStRL 12 (1954), S. 129, 143f.

[82]

Allgemein zur Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers bei Integrationsschritten (unter Bezug auf Art. 23 GG n.F.) Rupert Scholz, in: Maunz/Dürig, Grundgesetz, Art. 23 (1996), Rn. 37.

[83]

Vgl. dazu Meinhard Schröder, Bundesstaatliche Erosionen im Prozeß der europäischen Integration, JöR n.F. 35 (1986), S. 83ff.

[84]

BVerfGE 34, 9, 19f.

[85]

BVerfGE 87, 181, 196f.

[86]

Art. 2 des Gesetzes, BGBl. 1957 II S. 753.

[87]

BGBl. 1986 II S. 1102.

[88]

Art. 2 Abs. 3 des Gesetzes.

[89]

Vgl. Christian Tomuschat, Bundesstaats- und Integrationsprinzip in der Verfassungsordnung des Grundgesetzes, in: Magiera/Merten (Hg.), Bundesländer und Europäische Gemeinschaft, 1988, S. 21, 34ff.

[90]

Siehe Beratungen und Empfehlungen zur Verfassungsform – Schlußbericht der Enquete-Kommission Verfassungsreform des Deutschen Bundestages, Teil II, Zur Sache 2/77, S. 231; zu den Änderungsvorschlägen der Enquête-Kommission näher Doris König, Die Übertragung von Hoheitsrechten im Rahmen des europäischen Integrationsprozesses – Anwendungsbereich und Schranken des Art. 23 des Grundgesetzes, 2000, S. 139ff.

[91]

Schlussbericht (Fn. 90), S. 232.

[92]

Dazu näher König (Fn. 90), S. 160ff.

[93]

Bericht der Gemeinsamen Verfassungskommission, BT-Drucks. 12/6000 vom 5.11.1993, S. 20.

[94]

Vgl. nur Art. 93 der spanischen Verfassung von 1978, Art. 10a der tschechischen Verfassung von 1992, Art. 90 der polnischen Verfassung von 1997; zu Art. 93 der spanischen Verfassung als tauglicher Ermächtigungsgrundlage die Erklärung des Plenums des spanischen Verfassungsgerichts 1/2004 (Fn. 41), S. 5, 8ff.; für eine deutsche Übersetzung und Anmerkung zu dem Urteil siehe Anne C. Becker, EuR 2005, S. 339 bzw. 353.

[95]

Siehe oben Fn. 4.

[96]

BGBl. 1992 I S. 2086.

[97]

47. Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes vom 29.11.2000 (BGBl. 2000 I S. 1633).

[98]

Vgl. Art. 23a-23f der österreichischen Verfassung. Die österreichische Verfassung enthält freilich trotz ausführlicher Detailregelungen keine Struktursicherungsklausel, vgl. Huber (Fn. 70), S. 225f. (auf S. 222ff. auch zu den Öffnungsklauseln der anderen Mitgliedstaaten).

[99]

Zur Unterscheidung zwischen „einfachen“ und „qualifizierten“ Staatszielbestimmungen Karl-Peter Sommermann, Staatsziele und Staatszielbestimmungen, 1997, S. 381f.

[100]

Gerade in der „Wechselbezüglichkeit der internationalen Überformung des verfassungsstaatlichen Binnenprofils und der verfassungsstaatlichen Vorgaben für die Ausformung des internationalen Organisationsprofils“ erblickt Stephan Hobe, Der offene Verfassungsstaat zwischen Souveränität und Interdependenz, 1998, S. 422, ein konstitutives Merkmal des „offenen“ Verfassungsstaats.

[101]

Vgl. Karl-Peter Sommermann, Staatsziel „Europäische Union“, DÖV 1994, S. 586; Classen (Fn. 70), Art. 23 Rn. 8ff.; Manfred Zuleeg, in: Alternativ-Kommentar zum Grundgesetz, Art. 23 (2001), Rn. 10.

[102]

In diesem Sinne sprach bereits die Präambel des EWG-Vertrags von 1957 (BGBl. 1957 II S. 766) in der französischen Fassung von einer „union sans cesse plus étroite entre les peuples européens“ (deutsche Fassung: einem „immer engeren Zusammenschluß der Europäischen Völker“). Vgl. dazu auch Wolfram Hertel, Supranationalität als Verfassungsprinzip, 1999, S. 51ff.

[103]

Im Maastricht-Urteil vom 12.10.1993, BVerfGE 89, 155, 184ff. Der Berichterstatter der Entscheidung, Paul Kirchhof, hatte die Europäische Gemeinschaft bereits zuvor als „Staatenverbund“ qualifiziert, siehe ders., Der deutsche Staat im Prozeß der europäischen Integration, in: Isensee/Kirchhof (Fn. 38), § 183, S. 855, 879ff. (Rn. 50ff., insbesondere Rn. 54). Daran anknüpfend hat bezogen auf die Wechselwirkung zwischen dem unionalen und dem nationalen Verfassungsrecht der Begriff „Verfassungsverbund“ Verbreitung gefunden, vgl. nur Ingolf Pernice und Peter Michael Huber, Europäisches und nationales Verfassungsrecht, VVDStRL 60 (2001), S. 148, 163ff. bzw. 194, 199ff.

[104]

Vertrag über eine Verfassung für Europa vom 29.10.2004, ABl. Nr. C 310 v. 16.12.2004, S. 1.

[105]

So Armin von Bogdandy, Konstitutionalisierung des europäischen öffentlichen Rechts in der europäischen Republik, JZ 2005, S. 529, der den Begriff der Republik von dem des Staates ablöst (S. 534f.). „Grundlegende Divergenzen“ der Europäischen Gemeinschaft zum Republikideal diagnostizierte noch Daniel Thürer, Der Verfassungsstaat als Glied einer europäischen Gemeinschaft, VVDStRL 50 (1991), S. 97, 120.

[106]

Art. I-11 Abs. 1 u. 2 des Verfassungsvertrags.

[107]

Vgl. Karl-Peter Sommermann, in: von Mangoldt/Klein/Starck (Fn. 70), Art. 20 Rn. 59ff. m.w.N. zum Streitstand. Eingehende Prüfung bei Oliver Rüß, Vereintes Europa – das unerreichbare Staatsziel? Zur Grundgesetzkonformität eines Beitritts der Bundesrepublik Deutschland zu einem europäischen Bundesstaat, 2005.

[108]

BVerfGE 73, 339, 387 (Auszug oben im Text, bei Rn. 20).

[109]

BVerfGE 89, 155, 185f. Vgl. auch oben, bei Rn. 23 ff.

[110]

Diese Grundsätze gehören heute auch zum gemeineuropäischen Verfassungsbestand, vgl. Sommermann (Fn. 107), Art. 20 Rn. 242ff. (auch zur Einbindung des deutschen Rechtsstaatsverständnisses in einen europäischen und globalen Rechtsstaatsdiskurs).

[111]

Näher dazu Sommermann (Fn. 107), Art. 20, Rn. 103ff.

[112]

Vgl. nur Rudolf Streinz, in: Sachs (Hg.), Grundgesetz, 32003, Art. 23 Rn. 20ff.

[113]

Vgl. zu den Vorstellungen, die bei der Entstehung des Art. 23 GG zur Sprache kamen, Kirsten Schmalenbach, Der neue Europaartikel 23 des Grundgesetzes im Lichte der Arbeit der Gemeinsamen Verfassungskommission, 1996, S. 58ff.

[114]

Zu Herleitung und Inhalt der Gemeinschaftsprinzipien näher Armin von Bogdandy, Europäische Prinzipienlehre, in: ders. (Hg.), Europäisches Verfassungsrecht. Theoretische und dogmatische Grundzüge, 2003, S. 149, 163ff.

[115]

Vgl. insbesondere Art. I-2 des Verfassungsvertrags.

[116]

Declaración del Pleno del Tribunal Constitucional 1/2004 (Fn. 41), S. 5, 10 (II 3).

[117]

Zu diesem doppelten Gewährleistungsgehalt Ondolf Rojahn, in: von Münch/Kunig (Fn. 38), Art. 23 Rn. 30ff.

[118]

Art. 5 Abs. 2 EGV. Zur Entstehung näher Wolfram Moersch, Leistungsfähigkeit und Grenzen des Subsidiaritätsprinzips, 2001, S. 216ff.

[119]

Im Verfassungsvertrag ist das Subsidiaritätsprinzip in Art. I-11 Abs. 3 niedergelegt, nunmehr sogar unter ausdrücklicher Berücksichtigung der regionalen und der kommunalen Ebenen.

[120]

Bericht der Gemeinsamen Verfassungskommission, BT-Drucks. 12/6000 vom 5.11.1993, S. 20.

[121]

Hans D. Jarass, in: ders./Bodo Pieroth, Grundgesetz, 72004, Art. 23 Rn. 21; a.A. (da jede Hoheitsübertragung materiell eine Verfassungsänderung darstelle) Streinz (Fn. 112), Art. 23 Rn. 81a.

[122]

Gesetz über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union vom 12.3.1993, BGBl. 1993 I S. 313.

[123]

Dazu das (Ausführungs-)Gesetz über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union vom 12.3.1993, BGBl. 1993 I S. 311.

[124]

Vgl. nur die in wesentlichen Punkten der Kritik übereinstimmenden Stellungnahmen der Wissenschaftler Arthur Benz, Peter M. Huber, Ferdinand Kirchhof, Hans Meyer, Fritz W. Scharpf, Edzard Schmidt-Jortzig und Rupert Scholz in der 3. Sitzung der Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung am 12.12.2003, Stenographischer Bericht (Kommissionsprotokoll 3).

[125]

Die im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vom 11.11.2005 vorgesehenen Änderungen (ebd. sub B V 1 i.V.m. Anlage 2, S. 28) lassen die bisherigen Regelungen im Wesentlichen unangetastet. Immerhin sollen durch eine Grundgesetzänderung die Materien, in denen ein vom Bundesrat benannter Vertreter die Rechte der Bundesrepublik Deutschland im Rat der EU wahrnimmt, konkret aufgeführt werden: schulische Bildung, Kultur und Rundfunk.

[126]

Vgl. dazu Classen (Fn. 70), Art. 24 Rn. 59ff.

[127]

Vgl. Matthias Niedobitek, Das Recht der grenzüberschreitenden Verträge, 2001, S. 440ff.

[128]

BVerfGE 90, 286, 347ff.

[129]

Näher Albrecht Randelzhofer, in: Maunz/Dürig, Grundgesetz, Art. 24 (1992), Rn. 10ff.; Rojahn (Fn. 38), Art. 24 Rn. 88.

[130]

47. Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes vom 29.11.2000 (BGBl. 2000 I S. 1633).

[131]

BGBl. 2000 II S. 1394.

[132]

BGBl. 2004 I S. 1748.

[133]

ABl. EG Nr. L 190, S. 1.

[134]

Urteil des Zweiten Senats vom 18.7.2005 – 2 BvR 2236/04 –, Rn. 70.

[135]

Ebd., Rn. 89ff.

[136]

Vgl. auch Christian Tomuschat, Ungereimtes – Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 18. Juli 2005 über den Europäischen Haftbefehl, EuGRZ 2005, 453, 459, der eine über die Beanstandungen des Bundesverfassungsgerichts hinausgehende Überprüfung des Gesetzes fordert und überdies das Fehlen parlamentarischer Kontrolle in dem zum Rahmenbeschluss führenden Entscheidungsverfahren kritisiert (ebd., S. 456: „Ganz offensichtlich haben aber in allen damals 15 Mitgliedstaaten die nationalen Parlamente versagt.“).

[137]

Siehe oben, bei Rn. 6 ff.

[138]

Urteil des BVerfG vom 26.3.1957, BVerfGE 6, 309, 362f.; vgl. zuletzt die Entscheidungen vom 14.10.2004 (2 BvR 1481/04 – Görgülü), BVerfGE 111, 307, 317ff., vom 26.10.2004 (2 BvR 955/00), BVerfGE 112, 1, 25f., sowie vom 18.7.2005 (2 BvR 2236/04 – Europäischer Haftbefehl).

[139]

Jarass (Fn. 121), Art. 26 Rn. 4.

[140]

Dazu Stephanie Schiedermair, Der internationale Frieden und das Grundgesetz, 2006, S. 144f.

[141]

Vgl. Geiger (Fn. 6), § 31 III 1 (S. 165); Christian König, in: von Mangoldt/Klein/Starck (Fn. 70), Art. 25 Rn. 42; Streinz (Fn. 112), Art. 25 Rn. 21.

[142]

Vgl. Philip Kunig, Völkerrecht und staatliches Recht, in: Graf Vitzthum (Fn. 72), S. 79, 98 (Rn. 38ff.).

[143]

BVerfGE 111, 307, 318; kritisch hierzu Hans-Joachim Cremer, Zur Bindungswirkung von EGMR-Urteilen, EuGRZ 2004, S. 683, 687f.

[144]

BVerfGE 23, 288, 317; 64, 1, 20; 94, 315, 328; 96, 68, 86; Albert Bleckmann, Grundgesetz und Völkerrecht, 1975, S. 291f. (der seinerzeit diese Auffassung noch für die Mindermeinung hielt); Tomuschat (Fn. 45), S. 499f. (Rn. 27f.); Helmut Steinberger, Allgemeine Regeln des Völkerrechts, in: Isensee/Kirchhof (Fn. 38), § 173, S. 525, 554, 558 (Rn. 56 u. 63); Geiger (Fn. 6), § 31 II (S. 162ff.); Jarass (Fn. 121), Art. 25 Rn. 8; Streinz (Fn. 112), Art. 25 Rn. 35.

[145]

Vgl. nur BVerfGE 111, 307, 317f.

[146]

Vgl. Rudolf Bernhardt, Verfassungsrecht und völkerrechtliche Verträge, in: Isensee/Kirchhof (Fn. 38), § 172, S. 571, 590 (Rn. 29); Jochen Abr. Frowein, Übernationale Menschenrechtsgewährleistungen und nationale Staatsgewalt, ebd., § 180, S. 731, 735 (Rn. 6).

[147]

Vgl. soeben bei Rn. 54 sowie Klaus Grupp/Ulrich Stelkens, Zur Berücksichtigung der Gewährleistungen der Europäischen Menschenrechtskonvention bei der Auslegung deutschen Rechts, DVBl. 2005, S. 133, 141f.

[148]

So Rudolf Echterhölter, Die Europäische Menschenrechtskonvention im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung, JZ 1955, S. 689, 691f.; aus dem späteren Schrifttum etwa Albert Bleckmann, Verfassungsrang der Europäischen Menschenrechtskonvention?, EuGRZ 1994, S. 149, 154f.; tendenziell auch Manfred Zuleeg, Menschenrechte, Grundrechte und Menschenwürde im deutschen Hoheitsbereich, EuGRZ 2005, 681, 682f., der den verfassungsändernden Gesetzgeber aufruft, eine klare Regelung zu treffen.

[149]

Zu diesem Verfassungstyp in Abgrenzung von „nominalistischen“ und „semantischen“ Verfassungen näher Karl Löwenstein, Verfassungslehre, 31975, 152ff.

[150]

Zu den verschiedenen Ansätzen näher Karl-Peter Sommermann, Völkerrechtlich garantierte Menschenrechte als Maßstab der Verfassungskonkretisierung, AöR 114 (1989), S. 391, 408ff.; Robert Uerpmann, Die Europäische Menschenrechtskonvention und die deutsche Rechtsprechung, 1993, S. 102ff., 176ff.; Nils Stern, Der Rang von Menschenrechtsverträgen im deutschen Recht unter besonderer Berücksichtigung von Art. 1 Abs. 2 GG, 1999, S. 45ff., 136ff.; Frank Hoffmeister, Die Europäische Menschenrechtskonvention als Grundrechtsverfassung und ihre Bedeutung in Deutschland, Der Staat 40 (2001), S. 349, 365ff.

[151]

Ausführliche Nachweise bei Stern (Fn. 150), S. 222 Anm. 853.

[152]

Näher Sommermann (Fn. 150), S. 414ff.; Stern (Fn. 150), S. 219ff.; Hoffmeister (Fn. 150), S. 367ff.; vgl. auch Eckart Klein, Einwirkungen des europäischen Menschenrechtsschutzes auf Meinungsäußerungsfreiheit und Pressefreiheit, AfP 1994, S. 9, 11; Matthias Herdegen, in: Maunz/Dürig, Grundgesetz, Art. 1 Abs. 2 (2004), Rn. 47f.; einschränkend Horst Dreier, in: ders. (Hg.), Grundgesetz. Kommentar, Bd. 1, 22004, Art. 1 II Rn. 20, nach dem die EMRK als „Auslegungs- und Verständnishilfe“, hingegen nicht als verbindlicher Auslegungsmaßstab heranzuziehen ist; ablehnend Wolfram Höfling, in: Sachs (Fn. 112), Art. 1 Rn. 69.

[153]

BVerfGE 74, 358, 370.

[154]

Zur Begründung der Heranziehung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte als „Auslegungshilfe“ näher Robert Uerpmann, Die Europäische Menschenrechtskonvention und die deutsche Rechtsprechung, 1993, S. 217ff.

[155]

Vgl. BVerfGE 82, 106, 120; 83, 119, 128.

[156]

BVerfGE 111, 307, 329.

[157]

Vgl. auch Jens Meyer-Ladewig/Herbert Petzold, Die Bindung deutscher Gerichte an Urteile des EGMR, NJW 2005, 15, 18ff.

[158]

Grundlage der rechtlichen Prüfung des Bundesverfassungsgerichts scheint dabei das jeweils betroffene Grundrecht in Verbindung mit der in Art. 20 Abs. 3 GG statuierten Bindung an Gesetz und Recht zu sein, aus der sich die Verpflichtung zur Berücksichtigung der EMRK bei der Gesetzesauslegung herleite; vgl. Stefan Mückl, Kooperation oder Konfrontation? – Das Verhältnis zwischen Bundesverfassungsgericht und Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte, Der Staat 44 (2005), S. 403, 421. Sieht man den Grundsatz der konventionskonformen Interpretation der Grundrechte hingegen in Art. 1 Abs. 2 GG verankert, bedarf es dieses Rückgriffs auf den allgemeinen Grundsatz nicht. Vgl. auch Christoph Grabenwarter, Europäisches und nationales Verfassungsrecht, VVDStRL 60 (2001), S. 290, 306.

[159]

BVerfGE 111, 307, 319. Ohne die Berufung auf die Souveränität sodann der kurz darauf ergangene Beschluss vom 26.10.2004 – 2 BvR 955/00 –, BVerfGE 112, 1, 25: „Das Grundgesetz will die Öffnung der innerstaatlichen Rechtsordnung für das Völkerrecht und die internationale Zusammenarbeit in den Formen einer kontrollierten Bindung; es ordnet nicht die Unterwerfung der deutschen Rechtsordnung unter die Völkerrechtsordnung und den unbedingten Geltungsvorrang von Völkerrecht vor dem Verfassungsrecht an, sondern will den Respekt vor friedens- und freiheitswahrenden internationalen Organisationen und dem Völkerrecht erhöhen, ohne die letzte Verantwortung für die Achtung der Würde des Menschen und die Beachtung der Grundrechte durch die deutsche öffentliche Gewalt aus der Hand zugeben“.

[160]

BVerfGE 111, 307, 324.

[161]

Eingehende Kritik bei Cremer (Fn. 143), S. 693ff.

[162]

Vgl. die Kammerentscheidungen des Ersten Senats vom 28.12.2004 (1 BvR 2790/04), EuGRZ 2004, S. 809, vom 5.4.2005 (1 BvR 1664/04), EuGRZ 2005, S. 268, und vom 10.6.2005 (1 BvR 2790/04), EuGRZ 2005, S. 426.

[163]

Vgl. dazu Franz C. Mayer, Kompetenzüberschreitung und Letztentscheidung, 2000, S. 140-259; ders., Europäische Verfassungsgerichtsbarkeit, in: von Bogdandy (Fn. 114), S. 229, 248ff., sowie die Beiträge in dem demnächst erscheinenden und von Winfried Kluth herausgegebenen Band „Europäische Integration und nationales Verfassungsrecht“.

[164]

Vgl. oben, Rn. 35 f.

Handbuch Ius Publicum Europaeum

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