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IX

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In einem Apartment in New York mit Blick auf den Central Park rief Mrs Robson laut: »Wenn das nicht einfach wunderbar ist! Du bist wirklich ein Glückspilz, Cornelia!«

Cornelias erste Antwort war, rot anzulaufen. Sie war dick und etwas trampelig und hatte braune Hundeaugen. »O ja, das wird wunderbar!«, keuchte sie endlich.

Die alte Miss Van Schuyler neigte beifällig den Kopf, denn die armen Verwandten hatten reagiert, wie es sich gehörte.

»Ich habe immer von einer Europareise geträumt«, seufzte Cornelia, »aber ich hätte nie gedacht, dass ich wirklich mal dorthin komme.«

»Miss Bowers fährt natürlich auch mit, wie üblich«, sagte Miss Van Schuyler, »aber als Gesellschafterin finde ich sie doch beschränkt – sehr beschränkt. Es gibt eine Menge Kleinigkeiten, die Cornelia für mich erledigen kann.«

»Von Herzen gern, Cousine Marie«, sagte Cornelia beflissen.

»Gut, gut, dann ist das abgemacht«, sagte Miss Van Schuyler. »Lauf und hol Miss Bowers, meine Liebe. Es ist Zeit für meinen Eierpunsch.«

Cornelia lief davon.

»Meine liebe Marie«, fing ihre Mutter an, »ich bin dir wirklich zutiefst dankbar! Weißt du, Cornelia leidet ja entsetzlich darunter, dass sie so ein Mauerblümchen ist. Sie ist furchtbar geknickt, irgendwie. Wenn ich mir leisten könnte, ihr Entrees zu verschaffen – aber du weißt ja, wie das ist, seit Ned tot ist.«

»Ich nehme sie sehr gern mit«, sagte Miss Van Schuyler. »Cornelia war immer ein nettes und praktisches Mädchen, sie ist immer da, wenn es etwas zu besorgen gibt, und nicht so eigensüchtig wie manche jungen Leute heutzutage.«

Mrs Robson stand auf und küsste ihrer reichen Verwandten die faltigen gelblichen Wangen. »Ich bin dir ja so dankbar«, erklärte sie.

Auf der Treppe kam ihr eine große, energisch aussehende Frau entgegen, in der Hand ein Glas mit einer schaumig gelben Flüssigkeit.

»Ach, Miss Bowers, also bald geht’s nach Europa?«

»Ja, ja, Mrs Robson.«

»Was für eine wunderbare Reise!«

»Ja, ja, sie dürfte sehr vergnüglich werden.«

»Sie waren doch schon im Ausland, nicht?«

»O ja, Mrs Robson. Ich war schon in Paris mit Miss Van Schuyler, im letzten Herbst. In Ägypten war ich allerdings noch nie.«

Mrs Robson zögerte. »Hoffentlich … gibt’s da keine … Schwierigkeiten.« Sie flüsterte fast.

Miss Bowers behielt ihre übliche Lautstärke bei. »O nein, Mrs Robson; dafür werde ich schon sorgen. Ich habe immer ein sehr scharfes Auge auf alles.«

Trotzdem blieb ein Hauch von Besorgtheit auf Mrs Robsons Gesicht, als sie langsam die Treppe weiter hinunterstieg.

Der Tod auf dem Nil

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