Читать книгу Der Tod auf dem Nil - Agatha Christie - Страница 13
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ОглавлениеIn seinem Büro in Manhattan saß Mr Pennington über seiner Privatpost. Plötzlich ballte sich seine eine Hand zur Faust und sauste krachend auf den Schreibtisch; sein Kopf lief knallrot an, und auf seiner Stirn traten zwei dicke Adern hervor. Er drückte auf einen Summer auf dem Tisch, und prompt, wie es sich gehört, erschien eine aufgeweckte Stenotypistin.
»Sagen Sie Mr Rockford, er soll herkommen.«
»Ja, Mr Pennington.«
Ein paar Minuten später erschien Penningtons Partner, Sterndale Rockford, in seinem Zimmer. Die beiden Männer sahen sehr ähnlich aus – groß, schlaksig, mit angegrauten Haaren und schlauen, glattrasierten Gesichtern.
»Was gibt’s denn, Pennington?«
Pennington sah von einem Brief hoch, den er gerade noch einmal gelesen hatte. »Linnet hat geheiratet …«
»Was?«
»Sie haben doch gehört, was ich gesagt habe! Linnet Ridgeway hat geheiratet!«
»Wie? Wann? Warum haben wir nichts davon gewusst?«
Pennington sah in seinen Tischkalender. »Sie war noch nicht verheiratet, als sie den Brief hier geschrieben hat, aber jetzt ist sie es. Am Vierten, vormittags. Das ist jetzt.«
Rockford sank in einen Sessel. »Hui! Ohne Vorwarnung? Gar nichts? Wer ist denn der Bursche?«
Pennington sah wieder in den Brief. »Doyle. Simon Doyle.«
»Und was ist das für ein Mann? Schon mal von ihm gehört?«
»Nein. Sie schreibt auch nicht viel …« Pennington überflog noch einmal die Zeilen in der klaren, steilen Handschrift. »Hab das Gefühl, da ist ein Haken an der Sache … Aber das ist jetzt egal. Das Entscheidende ist, sie ist verheiratet.«
Die Blicke der beiden trafen sich. Rockford nickte. »Da müssen wir uns wohl ein paar Gedanken machen«, sagte er dann leise.
»Was sollen wir tun?«
»Frage ich Sie.«
Sie saßen schweigend da. Schließlich fragte Rockford: »Schon irgendeinen Plan?«
Bedächtig antwortete Pennington: »Die Normandie läuft heute aus. Einer von uns könnte es gerade noch schaffen.«
»Sie sind ja wahnsinnig! Was haben Sie vor?«
Pennington setzte an: »Diese britischen Anwälte –«, brach aber sofort wieder ab.
»Was ist mit denen? Sie wollen doch nicht etwa über den großen Teich, bloß um denen auf die Füße zu treten? Sie sind ja verrückt!«
»Ich wollte nicht vorschlagen, dass Sie – oder ich – nach England fahren.«
»Was haben Sie dann vor?«
Pennington strich den Brief glatt. »Linnet fährt in die Flitterwochen nach Ägypten. Will da einen Monat bleiben, oder auch länger …«
»Ägypten – ja?« Rockford überlegte. Dann sah er hoch und seinem Geschäftspartner in die Augen. »Ägypten – also das haben Sie vor!«
»Ja – ganz zufällige Begegnung. Gerade auf Geschäftsreise. Linnet samt Mann in Flitterstimmung. Könnte klappen.«
Rockford war nicht so sicher. »Linnet ist nicht dumm … andererseits …«
Pennington klang jetzt fast sanft. »Ich denke, es gibt da Möglichkeiten, das zu – deichseln.«
Wieder trafen sich ihre Blicke. Wieder nickte Rockford. »In Ordnung, Big Boy.«
Pennington sah auf die Wanduhr. »Wir müssen uns ranhalten – wer immer von uns fährt.«
»Sie fahren«, sagte Rockford sofort. »Sie hatten immer Schlag bei Linnet, ›Onkel Andrew‹. Das ist der Türöffner.«
Penningtons Gesicht bekam einen harten Zug. »Ich will hoffen, dass ich das Ding geschaukelt kriege.«
»Sie müssen es geschaukelt kriegen«, sagte sein Partner, »die Lage ist kritisch …«