Читать книгу Pfad des Feuers - Alexander Mosca Spatz - Страница 16

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II

Erzbischof Ethgar starrte aus dem Fenster seines Arbeitszimmers hinaus.

Luciana hat sich verändert … zu ihrem Nachteil. Ich hätte niemals gedacht, dass sie einem General des Ordens helfen würde, noch dazu diesem Aaron!

Mit einem leisen Schnauben wandte er sich von dem Fenster ab. Seine Privatgemächer waren spärlich eingerichtet und ließen jeglichen Glanz vermissen. Massen von Büchern standen in einem Regal, Staub lag in der Luft und der Geruch von altem Pergament verdrängte alles andere. Briefe und Notizen zu magischen Gegebenheiten stapelten sich auf seinem riesigen Schreibtisch, doch das interessierte ihn jetzt nicht. Aaron war hier und er war dafür bekannt, dass er immer etwas fand, egal wie akribisch und gründlich man Spuren beseitigte.

Eines muss man dem Lord Marschall lassen … er hat für diesen Auftrag sofort den richtigen Mann gefunden und ihn perfekt mit eingebunden.

Ethgar lehnte sich an sein Fensterbrett, spähte in die schummrige Dunkelheit in seinen Privatgemächern; er war nicht alleine.

Auf seinem Schreibtisch saß, die Arme vor der Brust verschränkt, ein Mann. Er hatte langes schwarzes Haar, das er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden trug und eine lange Narbe zierte das Gesicht, zog sich von einer Seite diagonal zur anderen. Ethgar löste sich vom Fensterbrett und trat auf ihn zu, sah sie jedoch nicht an.

„Es ist schlechter gekommen, als ich erwartet hatte – und schlimmer, als es hätte passieren sollen! Wir können froh sein, dass es bisher noch keinerlei Beweise gibt.“

Der Mann lachte leise und stand auf, ging zu dem Fenster, von wo er sehen konnte, wie Aaron mit Luciana das Gelände der Residenz verließ.

„Es hätte weit schlimmer kommen können, Eure Heiligkeit. General Aaron hätte mit noch mehr Paladinen hier auftauchen können … was Ihr ja zu verhindern wusstet, nicht zuletzt dank Eurer hervorragenden Beziehung zum Letzten Herrscher.“

Ethgar fluchte leise und warf einen Stapel Papiere von seinem Schreibtisch. Die Papiere verbrannten in der Luft und fielen als Haufen Asche auf den rötlichen Teppichboden.

„Ich kann es mir weder leisten, dass hier jemand herumschnüffelt, noch ihn zu töten! Der Orden weiß, dass er hier ist! Wenn er hier verschwindet, dann wäre das viel zu auffällig.“

Der Mann zog seine Brauen in die Höhe und kratzte sich leicht am gepflegten Bart.

„Um ihn zu schwächen, braucht es keinen Mord an ihm selbst … ich kenne General Aaron, vielleicht besser als jeder andere. Wir müssten nur eine Person verschwinden lassen, die ihm wichtig ist. Wie wäre es mit dieser …“

„Nicht Luciana!“, fauchte der Erzbischof und der Mann verstummte augenblicklich wieder.

Erzbischof Ethgar massierte sich die Schläfen, schloss die Augen und setzte sich auf den Schreibtisch.

„So wie ich das sehe gibt es nur eine Möglichkeit, das Ganze zu beenden“, verkündete er schließlich und der Mann legte neugierig den Kopf schief.

„Welche, Eure Heiligkeit?“

Auf den Lippen des Erzbischofs breitete sich ein kaltes Lächeln aus und er blickte wieder in Richtung des Fensters.

„Aaron hat einen jungen Adepten namens Sirian, der gerade bei seiner Schwester in der Hafenstadt verweilt. Parsnacta – Gasse, fünftes Haus. Du weißt, wo es ist?“

Der Mann nickte ergeben und schickte sich bereits an, zu gehen, als der Erzbischof ihn noch einmal aufhielt.

„Enttäusche mich nicht, Azard Ciantá!“, schärfte ihm der Erzbischof leise ein.

Pfad des Feuers

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