Читать книгу DAS AJAX-PROTOKOLL (Project 7) - Alex Lukeman - Страница 13
Kapitel 8
ОглавлениеAm nächsten Morgen unterrichtete Elizabeth ihr Team.
Nach der Unterhaltung mit ihr hatte Hood das Ärzteteam des Präsidenten angewiesen, mit Hilfe von speziellen Tests nach allem zu suchen, was untypisch für einen koronaren Vorfall wäre. Daraufhin waren Spuren eines seltenen Gifts in seinem Blut gefunden worden. Dieses Gift stammte von einer Pflanze, die nur auf den Gipfeln der Berge von Haiti wuchs. Ein Extrakt dieser Pflanze konnte alle Symptome einer Herzattacke hervorrufen und war für gewöhnlich tödlich. Jemand hatte also versucht, ihn umzubringen.
Vor den Zäunen rund um das Weiße Haus türmten sich bereits Blumen und Genesungswünsche. Die Information, dass Rice Ziel eines Mordanschlags gewesen war, wurde vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Der Secret Service, das FBI und die anderen ermittelnden Organe hatten noch keine Spur.
Alle schwiegen, als Elizabeth ihnen von dem Anschlag auf den Präsidenten erzählte. Von seinem Platz aus konnte Nick noch die verkohlten Überreste des Helikopters in dem Blumenbeet vor dem Haus sehen. Jemand hatte seinen Einsatz wesentlich erhöht, aber sie kannten weder das Spiel, noch, wer es mit ihnen spielte.
»Mich hatte niemand aus dem Bethesda angerufen«, erklärte Elizabeth. »Rice hatte nicht darum gebeten, mich zu sprechen. Es war eine Falle.«
»Erinnern Sie mich daran, Sie niemals wütend zu machen«, sagte Nick. »Ist kaum zu glauben, dass Sie tatsächlich einen Hubschrauber nur mit einer Pistole abgeschossen haben.« Er deutete auf das Wrack hinaus.
Alle Blicke folgten seiner Geste. Ein solcher Anblick bot sich ihnen nicht jeden Tag.
»Ich war außer mir.« Harker griff nach ihrem Montblanc und tippte damit auf ihren Schreibtisch.
»Das meinte ich.«
»Was passiert jetzt mit dem Hubschrauberwrack?«, wollte Ronnie wissen.
»Hood kümmert sich darum.«
»Konnte man den falschen Agenten identifizieren?«
»Er war früher beim FBI gewesen, wurde aber vor ein paar Jahren rausgeworfen. Man verdächtigte ihn, eine wichtige Ermittlung gefährdet zu haben. Damals konnte man ihm nichts nachweisen, aber sie entließen ihn.«
»Und wieso haben sie einen Hubschrauber geschickt?«
»Ich denke, dass sie mich entführen wollten. Und wenn das nicht gelingen sollte, mich umzubringen.«
»Wie geht es dem Präsidenten?«, erkundigte sich Selena. Sie trug eine hellblaue Seidenbluse, die zur Farbe ihrer Augen passte.
»Er lebt, wird aber für eine Weile außer Gefecht sein. Vizepräsident Edmonds hat die Geschäfte übernommen. Er wird aber noch nicht vereidigt, es sei denn, Rice stirbt oder wird sein Amt nicht mehr aufnehmen können.«
»Das könnte zu einem Problem werden«, sagte Nick. »Edmonds mag uns nicht besonders.«
»Ich mag ihn auch nicht, aber damit müssen wir klarkommen. Edmonds hält uns für eine Bande durchgeknallter Spinner. Solange er auf dem großen Stuhl sitzt, werden wir aus dem Weißen Haus keine Unterstützung erhalten.«
»Werden wir versuchen, herauszufinden, wer hinter Rice her war?«, fragte Selena.
»Das tun derzeit schon einige. Fürs Erste sollen die sich damit beschäftigen. Ich mache mir im Moment mehr Sorgen darüber, wieso sie hinter mir her waren. Wieso ich? Wer immer dahintersteckt, kannte meine private Nummer und wusste, dass ich Rices Ruf folgen würde. Es gibt nicht viele Menschen, die diese Nummer kennen – und die ich im Übrigen ändern werde.«
Ronnie rieb sich mit einem Knöchel über die Nase. »Da spielt jemand mit harten Bandagen.«
»Sie müssen gut finanziert und organisiert sein«, überlegte Nick. Noch einmal deutete er aus dem Fenster und auf das Wrack. »Das ist ein ziemlich teurer Haufen Schrott da draußen.«
Elizabeth legte ihren Stift beiseite. »Das bringt uns nicht wesentlich weiter.«
Nick zog an seinem Ohr. »Wie viele Leute wissen, wie man Sie erreichen kann?«
»Der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff. Hood. Der Präsident. Der Leiter der National Intelligence. Der Chef der NSA.«
»Und nicht zu vergessen die Russen«, sagte Nick. »Vysotsky kennt Ihre Nummer ebenfalls.«
»Er ist dafür zu geschickt«, widersprach Harker. »Das ist nicht sein Stil.«
»Was ist mit Edmonds?«, fragte Selena.
Harker warf ihr einen verstörten Blick zu. »Das ist ein böser Gedanke, Selena. Er mag mich nicht, und er wäre sicher froh, mich los zu sein, aber ich glaube nicht, dass er mir nach dem Leben trachtet.«
»Irgendjemand tut es aber.«
»Nun«, antwortete Elizabeth. »Wenn es ihnen so wichtig ist, werden sie es sicher wieder versuchen.«
»Was also tun wir als Nächstes?«, fragte Nick.
»Ich werde versuchen, den Hubschrauber zurückzuverfolgen«, sagte Stephanie. »Vielleicht gelingt es uns, herauszufinden, wem er gehörte und woher er kam.« Sie spielte an den goldenen Armbändern um ihr Handgelenk herum. Das tat sie immer, wenn sie angespannt war.
Elizabeth blickte in die Runde. »Jeder von uns könnte eine Zielscheibe sein. Ich will Sie nicht einsperren, aber Sie sollten vorsichtig sein.«
»Das kennen wir ja schon«, antwortete Ronnie.