Читать книгу Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 25
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Wir fuhren in die Ortwin Straße. Dort war Kommissar Theodor Neschs Handy geortet worden. Wir hatten natürlich sofort die Kollegen aus dem Polizeipräsidium alarmiert. Auf jeden Fall waren genug Einsatzkräfte unterwegs, um das Gebiet weiträumig absperren zu können.
„Ich habe gehört, wie Nesch sich meldete - und dann kam gleich der Schuss. Danach war dann nichts mehr zu hören”, sagt Rudi. „Wenn du mich fragst: Unser Kollege dürfte kaum eine Überlebenschance haben.”
„Scheint, als wäre das Treffen mit dem Informanten irgendwie nicht so abgelaufen, wie es geplant war”, stellte ich fest.
Maik Ladberger fuhr mit seinem Dienstwagen voraus. Hinter uns befanden sich noch mehrere Einsatzfahrzeuge. Sicherheitshalber hatten wir auch den Notarzt alarmiert, um Kommissar Nesch so schnell wie möglich ärztliche Versorgung zukommen lassen zu können.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nesch noch lebte, war nicht besonders hoch. Der einzige Ohrenzeuge des Geschehens war Rudi. Und seiner Ansicht nach war unser Kollege Theodor Nesch aus nächster Nähe erschossen worden.
Wir erreichten die Ortwin Straße. Ich parkte den Ford am Straßenrand. Ladberger parkte etwas vor uns. Drei Kollegen saßen mit ihm im Wagen. Er trug ein Headset und war offenbar mit den Einsatzkräften, die noch anrückten verbunden.
„Das Gebiet wird großzügig abgeriegelt und Kontrollen eingerichtet”, sagte er.
„Sehen wir erstmal nach Nesch”, erklärte ich.
„Hier drüben ist ein Hinterhof. Da muss er sein”, sagte Ladberger.
Wir warteten nicht auf die Verstärkung, sondern folgten Ladberger und seinen Beamten mit der Dienstwaffe in der Faust.
Die Zufahrt zu dem Hinterhof war schmal, aber offen. Das von vier Seiten durch mehrstöckige Gebäude umrahmte Gelände diente wohl als Parkplatz für einige Geschäfte und Lokale in der Umgebung. Die Beleuchtung war spärlich. Das meiste Licht kam durch die Neonreklame an einem Gebäude, das jenseits der Häuser, die den Hinterhof bildeten, zwanzig Stockwerke hoch aufragte.
„Nach links”, sagte Maik Ladberger.
Wir fanden Kommissar Theodor Nesch zwischen zwei parkenden Fahrzeugen.
Er lag am Boden. Eine große Blutlache hatte sich gebildet.
„Verdammt, wo bleibt der Rettungswagen?”, hörte ich Ladberger in sein Headset hineinrufen. Ich beugte mich über Theodor Nesch. Er lebte noch. Die Dienstwaffe war ihm offenbar aus der Hand gefallen. Sie lag ungefähr eine Armlänge von ihm entfernt auf dem Asphalt.
Theodor Neschs Atem ging flach. Sein Anzug war blutdurchtränkt.
Er versuchte zu sprechen.
„Valentin... Vic... Redymov...”, hörte ich ihn sagen.
„Ist das der Informant, mit dem Sie sich treffen wollten?”
„Ja”, murmelte er kaum hörbar.
Aber da war noch etwas anderes, was ihm auf der Seele lag. Er versuchte erneut zu sprechen, aber es kam nichts weiter als ein paar unverständliche, entsetzlich schwach klingende Laute über seine Lippen.
„...noch...hier...”, bekam er noch heraus. Dann verlor er das Bewusstsein.
„Meint er damit den Informanten?”, fragte Rudi.
„Vielleicht wurde der auch getroffen”, vermutete ich.
„Hier ist eine Blutspur”, stellte Ladberger fest. Er leuchtete mit einer Taschenlampe auf den Asphalt.
In diesem Augenblick waren Sirenen zu hören. Das musste der Rettungsdienst sein. Ich nahm Neschs Waffe vom Boden auf und überprüfte das Magazin. „Fast leer”, sagte ich.
„Dann hat Kommissar Nesch sich hier eine regelrechte Schießerei geliefert”, stellte Rudi fest.
„Fragt sich nur mit wem und warum.”
„Wer immer das auch war, er könnte auch etwas abbekommen haben.”