Читать книгу Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 27
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Vorsichtig gingen Rudi und ich bis zu dem Durchgang. Der Schatten fiel so, dass man ihn tatsächlich erst erkennen konnte, wenn man schon ziemlich nahe dran war.
Wir gingen weiter. Der Durchgang war schmal, aber gut erleuchtet, weil von der Straße aus Licht hereinfiel.
„Da ist niemand”, meinte Rudi. „Der Kerl ist über alle Berge.”
„Davon will ich mich erstmal überzeugen.”
„Harry!”
Ich ging weiter. Rudi war mir auf den Fersen. Wenige Augenblicke später erreichten wir die Straße. Dort war es fast taghell, so gut war sie beleuchtet. Neonreklamen machten die Nacht zum Tag. Von den Sternen konnte man hingegen so gut wie nichts mehr sehen, wenn man zum Himmel aufblickte. Es gab hier eine ganze Reihe von Clubs und Diskotheken, die sich mit Restaurants und Bars abwechselten. Dazwischen waren ab und zu ein paar Häuser zu finden, die so aussahen, als wären sie Relikte einer früheren Zeit und einfach übrig geblieben, während sich die Umgebung im Laufe der Jahre drastisch verändert hatte.
Beide Straßenseiten waren mit parkenden Fahrzeugen vollgestellt. Sie standen Stoßstange an Stoßstange. Da war nirgends Platz.
Vielleicht hatte hier jemand auf den Killer gewartet und ihn abgeholt, überlegte ich. Ich ließ den Blick schweifen. Ein Passant im Smoking wich mir aus, als er sah, dass ich eine Waffe in der Hand hielt.
„Harry, es ist vorbei”, sagte Rudi und steckte seine Dienstwaffe ein. „Wir kriegen ihn nicht, nicht heute jedenfalls.”
Die Vernunft sagte mir, dass Rudi recht hatte. Aber irgendetwas in mir wollte das einfach nicht wahrhaben. Mein Blick glitt über die Neonschilder der Clubs, dann tiefer über die parkenden Fahrzeuge. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, irgendetwas übersehen zu haben. Etwas, von dem ich nicht einmal wusste, was es hätte sein können.
Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Auf dem champagnerfarbenen Kotflügel eines Mercedes war ein Handabdruck zu sehen, so als hätte sich da jemand aufgestützt. Jemand, dessen Hand voller Blut gewesen war. Jemand, der sich trotz seiner Schussverletzung bis hier her geschleppt hatte.
„Er ist hier”, sagte ich und fasste die Waffe mit beiden Händen.