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Zwei Kollegen blieben bei Kommissar Nesch. Wir sahen uns in der Umgebung um. Inzwischen trafen weitere Einsatzkräfte sowie der Notarzt ein.

Es dauerte nicht lange und wir fanden einen blutüberströmten Mann am Steuer eines SUV.

Rudi öffnete die Seitentür. Aber da war nichts mehr zu machen.

„Der Kerl ist tot”, stellte er fest.

„Die Blutspuren auf dem Boden dürften sich bis zu Kommissar Nesch zurückverfolgen lassen”, meinte Ladberger.

„Er ist angeschossen worden und hat es bis hier her geschafft”, sagte ich. „Aber um loszufahren haben dann seine Lebenskräfte wohl nicht mehr gereicht.”

Eine Waffe lag auf dem Beifahrersitz. Der Griff war blutig.

Ich umrundete den SUV und öffnete die Beifahrertür und sah im Handschuhfach nach. Dort fand ich einen gültigen Führerschein, ausgestellt auf den Namen Valentin Redymov und mit einem Foto versehen. „Jetzt haben wir es schriftlich”, sagte ich. „Dies war der Informant, mit dem sich Kommissar Nesch treffen wollte.” Ich wandte mich an Ladberger. „Sagt Ihnen der Name Valentin Redymov etwas?”

„Das ist einer von Kerimovs Helfern hier in Frankfurt”, sagte Ladberger. „Redymov ist Geschäftsführer eines Clubs, der als Drogenumschlagplatz gilt. Dass er als Informant für das hiesige BKA gearbeitet hat, wusste ich nicht.”

„Ich versuche mir gerade mal vorzustellen, was hier passiert ist”, sagte Rudi. „Nesch trifft sich mit einem Informanten, dann liefern sich beide eine wilde Schießerei...”

„...mit einem unbekannten Dritten”, schloss Ladberger.

„Der könnte auch was abgekriegt haben”, glaubte ich. „So viel Blei, wie hier verballert wurde.”

„Wundert mich, dass das niemand gehört zu haben scheint”, meinte Rudi.

„Mich wundert das keineswegs”, sagte Ladberger. „In den Gebäuden sind Büros. Da ist um diese Zeit niemand. Und in den Restaurants und Clubs in dieser Gegend ist so ein Lärm, dass niemand was hört.”

„Deswegen haben die sich ja wohl auch hier getroffen”, meinte Rudi. „Überwachungskameras oder dergleichen sehe ich hier auch nicht.”

Ich wandte mich an Maik Ladberger. „Ist Redymovs Club hier in der Nähe?”

Ladberger nickte. Er deutete auf die Gebäudefront vor uns. „Gleich dahinter auf der anderen Straßenseite. Wieso?”

„Redymov will sich mit einem BKA-Kommissaren treffen, verlässt seinen Club und wird erschossen, als er auspackt...”, begann ich.

Ladberger unterbrach mich. „Da steckt Kerimovs Brut dahinter! Darauf können Sie wetten!”

„Worauf ich hinaus will, ist etwas anderes”, sagte ich.

„Und was?”

„Wenn der Täter nicht schon vorher von dem Treffen wusste, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dann muss er Redymov gefolgt sein. Und ich nehme deswegen an, dass er sich auf demselben Weg auch wieder davongemacht hat!”

„Er könnte sich einfach in einen Wagen gesetzt haben und weggefahren sein”, gab Ladberger zu bedenken.

Ich schüttelte. „Nein, das glaube ich nicht.” Ich deutete zu der Gebäudefront, hinter der sich Redymovs Club befinden sollte. „Gibt es da einen Durchgang?”

„Ganz links. Können Sie nicht sehen, weil es von hier aus im Schatten liegt. Aber da gibt es einen schmalen Durchgang zur Straße. Zu schmal für einen Wagen, aber für einen Fußgänger...”

„Das sehe ich mir an”, sagte ich und überprüfte kurz die Ladung meiner Dienstwaffe.

Rudi ergriff das Wort. „Sie kennen sich hier gut aus, Ladberger.”

„Man sollte seine Stadt gut kennen, wenn man als Polizist was erreichen will”, meinte er. „Drei Blocks weiter bin ich groß geworden.”


Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis

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