Читать книгу Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 43

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Als wir zurückfuhren war es bereits dunkel.

„Wir haben nichts gegen Omienburg in der Hand und es könnte gut sein, dass du völlig auf dem Holzweg warst, Harry.”

„Aber das kann doch kein Zufall sein, Rudi!”

„Harry, du hast auf eine Karte gesetzt und verloren, das solltest du akzeptieren. Frau Zalides hat Gieselher Omienburg identifiziert - aber in einem ganz anderen Zusammenhang, als du gedacht hast.”

„Wir könnten das Foto noch Chovsky zeigen.”

„Bevor du das tust, solltest du bedenken, dass du dann später jede Gegenüberstellung juristisch angreifbar machst! Das solltest du nur tun, wenn du absolut sicher bist. Und Chovsky war auch in anderer Hinsicht kein sicherer Zeuge.”

„Dann gibt es da noch das Opfer in Hamburg, das angeblich von einem Mann mit Bart beobachtet wurde...”

„...und die Zeugin soll sich nach mehr als fünf Jahren noch so genau daran erinnern? Da baut kein Staatsanwalt eine Anklage drauf, Harry.”

Wie man es auch drehte und wendete. Wir drehten uns im Kreis. Und ich musste Rudi insgeheim leider Recht geben. Die Situation war verfahren.

„Zumindest hätten wir ein Motiv, aus dem heraus Omienburg die Morde begangen haben könnte”, meinte ich. „Er tötet Drogensüchtige mit Kindern, weil er denen Leid ersparen will. Und er tut das, weil er selbst darunter stark gelitten habe muss.”

„Noch ist das nur eine Geschichte vom Hörensagen, Harry.”

„Ich weiß.”

„Und selbst wenn sich das mit der Drogensucht von Omienburgs Eltern als wahr herausstellen sollte: Ein Motiv reicht uns nicht, Harry. Wenn wir alle Leute verhaften würden, die ein Motiv hätten, irgendwen umzubringen, dann dann wären die Straßen von Frankfurt jetzt gerade nicht so verdammt voll gewesen.”

Nachdem ich den Ford auf den Parkplatz beim Polizeipräsidium geparkt hatten, trafen wir uns noch im Büro von Maik Ladbergers Abteilung zu einer kurzen Lagebesprechung. So erfuhren wir, dass Raimund Orloff sich offenbar entschieden hatte, mit der Justiz zusammenzuarbeiten und gegen Irfan Kerimov auszusagen. „Kerimov hat damit auch noch eine Anklage wegen Verabredung zum Mord am Hals”, berichtete Ladberger. „Der wird die Straßen Frankfurts vermutlich nie wie der mit seinen Drogen unsicher machen. Selbst wenn nur die Hälfte der Anklagen durchkommt, die bis jetzt gegen ihn vorliegen.”

„Wenigstens dieser Teil unserer Ermittlungen ist zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht worden”, meinte ich.

„Du denkst an Omienburg?”, fragte Rudi.

„Natürlich.”

„Warten wir ab, bis geklärt ist, woher nun eigentlich das Heroin stammte, das der Täter verwendet hat”, schlug Rudi vor.

„Das Heroin muss aus der Asservatenkammer kommen”, war ich überzeugt. „Dass Irfan Kerimov seinen Anteil am großen Deal jahrelang aufbewahrt und dann für so einen Zweck einsetzt, ergibt einfach keinen Sinn.”

„Da ist was dran”, gab Rudi zu. „Dass die Morde weitergehen, nachdem Kerimov in Haft sitzt, könnte ja auch daran liegen, dass Kerimov seinen Handlanger nicht gestoppt hat.“ Rudi sah auf die Uhr. „Heute werden wir nichts mehr erreichen.”

„Doch, eine Sache können wir noch erledigen.”

„Und welche?”

„Eine Datenabfrage.”

„Über Gieselher Omienburg? Da ist nichts! Du hast doch gehört, was der geschätzte Kollege Ladberger dazu gesagt hat!”

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, über Omienburg werden wir dort nichts finden. Aber vielleicht über seine Eltern. Wenn die drogensüchtig waren, dann sind sie vermutlich damit auch der Justiz aufgefallen.”


Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis

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