Читать книгу Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 28
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In meinen Kopf arbeitete es fieberhaft, während ich ein paar Schritte auf den Mercedes zuging. Kaum fünf Meter war der von uns entfernt. Wo konnte der Kerl sein? Moderne Wagen kann man nicht mehr kurzschließen. Wenn man keinen Schlüssel hat, ist man aufgeschmissen. Deswegen hat das sogenannte Carjacking in den letzten Jahren Überhand genommen. Die Täter überfallen Autobesitzer an Ampeln, zwingen Sie mit der Waffe in der Hand aus dem Wagen und fahren dann damit weg.
Die Wagen, die in dieser Gegend am Straßenrand standen, waren alle von einem Baujahr, das es praktisch unmöglich machte, sie als schnelles Fluchtfahrzeug zu benutzen. Natürlich war es möglich, dass doch jemand auf den Killer gewartet und ihn mitgenommen hatte. Aber falls das nicht der Fall gewesen war, dann war er jetzt ganz in der Nähe.
Ich drehte mich herum - und dann sah ich ihn.
Auf den ersten Blick hätte man ihn für einen Obdachlosen halten können, der es sich in der Türnische für die Nacht gemütlich gemacht hatte.
Die Türnische, in der er saß, gehörte zu einem der wenigen Häuser in der Straße, in denen sich keine Clubs oder Restaurants befanden. Und wenn nicht gerade in diesem Moment jemand den Eingang passiert hätte und dadurch der Bewegungsmelder aktiviert und die Beleuchtung im Eingangsbereich eingeschaltet worden wäre, hätte ich ihn gar nicht bemerkt.
Es war eine Frau. Sie ging an ihm vorbei und verschwand im Haus, die Tür fiel hinter ihr zu, aber die Beleuchtung im Eingang würde noch ein paar Sekunden lang hell bleiben.
Der Killer sah mich an. Jemand wie der hatte einen sechsten Sinn, um Polizisten zu erkennen. Selbst dann wenn sie keine Uniform trugen. In der Rechten hielt er eine Automatik mit Schalldämpfer. Dass er verletzt sein musste, war im Licht deutlich zu sehen. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Seine Kleidung war voller Blut.
Er riss die Waffe hoch. Aber er war eine Sekunde zu spät.
„Weg damit! BKA!”, rief ich. „Sofort!”
Nicht nur meine Pistole, sondern auch die Mündung von Rudis Waffe zeigte in seine Richtung. Er wusste, dass er keine Chance hatte. Schon gar nicht in dem üblen Zustand, in dem er im Moment war. Aber selbst wenn er nicht verletzt gewesen wäre, hätte er uns beide erschießen können, ohne Gefahr zu laufen, selbst einen tödlichen Schuss abzukriegen.
Er ließ die Waffe sinken.
„Nicht schießen”, sagte er.
„Die Waffe auf den Boden und zur Seite schieben!”, befahl ich.
„Das mache ich.”
„Sie haben das Recht zu schweigen. Aber falls Sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen, kann alles, was Sie von nun an sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden!”