Читать книгу Die besten 12 Strand Krimis im September 2021 - Alfred Bekker - Страница 29
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ОглавлениеCole hörte die Tür ins Schloss fallen. Er gähnte. Die Tatsache, dass er gesucht wurde, machte ihm nicht besonders viel aus. Es war schließlich nicht das erste Mal.
Viel mehr Sorgen machte er sich darüber, dass sich das FBI plötzlich für die ‚Spiders’ zu interessieren schien.
Wahrscheinlich waren das einfach ein paar Tote zuviel!, dachte Cole. Erst Rizzo, dann die Sache mit Wayne Smith…
Verräter mussten sterben, davon war auch Cole überzeugt. Es gab seiner Meinung nach keine andere Möglichkeit, um die Disziplin in einer Gang aufrecht zu erhalten.
Aber vielleicht wäre es klüger gewesen, damit zu warten, bis sich die Lage etwas beruhigt hatte. Cole zuckte mit den Schultern. Monty Gordon traf die Entscheidungen. Und er ließ sich von niemandem reinreden.
Es klingelte an der Tür.
Cole erstarrte. Es klingelte ein zweites Mal, diesmal ungeduldiger.
Cole schnürte den Gürtel des Frotteemantels fester und griff nach der Pistole, die auf dem Nachttisch lag.
Er verließ das Schlafzimmer, durchquerte das Wohnzimmer und gelangte schließlich zur Tür des Apartments. Dann blicke er durch den Spion und atmete auf.
Was will der denn hier?, überlegte er.
Er öffnete die Tür.
Ein Geräusch, das wie ein heftiges Niesen klang ertönte. Mündungsfeuer blitzte zweimal aus einem Schalldämpfer heraus. Cole Davis klappte zusammen wie in Taschenmesser. Der weiße Frottee-Mantel färbte sich rot.
Coles Rechte krampfte sich um den Griff seiner Waffe, aber er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Ein Zittern durchlief ihn. Er blickte zu seinem Mörder auf, während Blut aus seinem Mundwinkel rann.
Dann folgte ein dritter und letzter Schuss, direkt in den Kopf.
Der Mörder trat ein, schloss die Tür mit dem Absatz seiner messingbeschlagenen Cowboy-Stiefel.
Dann steckte er seine Waffe ein und holte ein Seil hervor. Er trug transparente Latexhandschuhe, die verhindern sollten, dass er Fingerabdrücke hinterließ oder Schmauchspuren an seinen Händen nachweisbar waren. Mit ein paar schnellen Bewegungen knüpfte er die Schlinge. Er hatte das lange geübt. Es musste immer auf exakt die gleiche Weise geschehen.
Einen Moment zögerte er, ehe er sich schließlich bückte, den Kopf des Toten an den blutigen Haaren emporzog und ihm die Schlinge um den Hals legte.
Ein kaltes Lächeln umspielte seine dünnen Lippen.
Eine volle Minute blickte er auf den Toten.
Dann drehte er sich um und verließ die Wohnung.