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Saul Bentor fand den gewünschten Hinweis sozusagen in Rekordzeit. Das war kein Wunder, denn wenn man erst mal definitiv wusste, wonach man zu suchen hatte, kam man stets schneller zum Ziel.

„Also doch!“, murmelte er vor sich hin. „Wir haben uns geirrt: Die Produktionsanlage ist gleichzeitig auch dafür zuständig, dass die produzierten Titans auch modifiziert und damit erweckt werden.“

Es schien sogar verschiedene Abteilungen zu geben, in denen dann parallel einige Titans gleichzeitig und in unterschiedlicher Weise modifiziert werden konnten.

Aber er fand noch etwas, was ihn automatisch wieder zur zweiten Systemsteuerung brachte: Die zweite Systemsteuerung betraf nicht nur die Produktion, sondern von dort aus hatte man auch Zugriff auf einen Teil der Modifizierungsabteilungen.

Saul Bentor fand einen konkreten Hinweis darauf, dass derjenige, der die Anlage in seinem Sinne verändert hatte, in diesen Abteilungen zusätzlich zur Modifizierung auch noch andere Daten in die Titans einpflanzen konnte.

Und dann wusste er, wer es gewesen war, der einst in diese Anlage eindrang, um sie in seinem Sinne zu ändern: „Die Okargs! Die Erzfeinde der Altairer!“

Also musste es irgendwann den Feinden der Altairer gelungen sein, Asagol zu erobern. Sie waren hier eingedrungen und hatten die Produktionsanlage umgestaltet. Sie hatten es sehr grob getan, denn sie waren technisch den Altairer nicht ganz gewachsen, wie es schien – zumindest nicht, was die Produktion und Modifizierung der Titans betraf. Es war ihnen lediglich gelungen, ein Programm zu entwickeln, mit dem sie in vergleichsweise primitiver Weise die Grundmodifizierung überdeckten.

Man konnte es eine zusätzliche Konditionierung nennen!

„Aber dann...“ Er brach ab, denn die Erkenntnis erfüllte ihn mit Schrecken: Ganz offensichtlich waren die verschwundenen Titans haargenau im Sinne der Okargs konditioniert worden. Zumindest fand diese Konditionierung in diesem Moment statt.

Und die anderen Titans, die sich noch in den Energiekonkons befanden?

Wenn alle ihre Konditionierung bekamen, dann entstand dadurch eine Armee von reißenden Bestien. Und vielleicht gab es ja auch irgendwo in diesen unterirdischen Anlagen, von denen sie erst einen Bruchteil kannten, so etwas wie ein Waffenarsenal?

Nicht auszudenken.

Sein Herz schlug ihm schier bis zum Hals, als er nach dem entscheidenden Befehl forschte, um die Energiekokons sozusagen zu versiegeln, damit die Anlage nicht selbsttätig weitere Titans konditionieren konnte.

Er fand den Befehl schneller als erhofft und leitete sogleich die Versiegelung ein.

Dann tat er noch ein weiteres: Wenn die verschwundenen Titans erwachten, durften sie keine Möglichkeit haben, die Produktionsanlage zu verlassen. Sie mussten hier gefangen bleiben. Dann konnte man von außerhalb in aller Ruhe überlegen, wie man weiter vorging.

Jedenfalls – die hochfliegenden Pläne von Professor Tamsor würde man wohl vorläufig vergessen müssen. Jetzt galt es nur noch, zu retten, was noch zu retten war.

Auch das gelang Bentor: Er gab den Befehl, die Produktionsanlage sowohl nach außen als auch nach innen hermetisch abzuriegeln und nichts und niemand hindurch zu lassen - außer natürlich ihn und Professor Tamsor.

Er konnte richtiggehend stolz auf sich sein, dass ihm dies alles gelungen war – und das, obwohl er sehr schnell hatte vorgehen müssen.

Als alles soweit erledigt war, beeilte er sich, zu Professor Tamsor zurückzukommen.

Vor dem Lager stand er jedenfalls nicht mehr. Suchte er drinnen noch herum? Oder hatte er den zweiten Ausgang sogar schon gefunden, durch den die Titans verschwunden waren?

Saul Bentor erreichte den Zugang zum Lager, wie sie es nannten, just in dem Augenblick, als der erste erwachte Titan Professor John D. Tamsor den Kopf abriss und weit von sich schleuderte.

Für Bentor gab es kein Halten mehr. Er sprintete los – so schnell wie er noch nie zuvor in seinem Leben gerannt war. Dabei hoffte er inbrünstig, dass der Titan ihn nicht gesehen hatte.

Kreuzweg vieler Welten : Science Fiction Sammelband: 1000 Seiten Roman Paket

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