Читать книгу Dreizehn Mörder: Krimi Paket 13 Romane - Alfred Bekker - Страница 10
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ОглавлениеWerner Flakowski aus Börneburg saß hinter dem Lenkrad seines BMW und gähnte. Er gähnte sehr ausgiebig. Eine anstrengende Arbeitswoche in einer Berliner Anwaltskanzlei lag hinter ihm - und die Aussicht auf ein langweiliges Wochenende bei den Schwiegereltern in Börneburg wirkte auch nicht gerade erfrischend.
„Vorsicht! Da ist irgendwas los”, riss ihn die Stimme seiner Frau aus seinen Gedanken heraus. Sie saß auf dem Beifahrersitz. Auf dem Autobahn blinkten plötzlich überall die Bremslichter auf.
Flakowski hatte den Eindruck, auf eine zum Stillstand gekommene Lawine aus Blech zuzurasen. Er trat das Bremspedal voll durch. Reifen quietschten. Von hinten bekam der BMW einen heftigen Stoß. Offenbar war jemand aufgefahren.
Irgendetwas flog durch die Luft und knallte im nächsten Moment gegen die Frontscheibe. Die Scheibe hielt, bekam aber ein Muster aus spinnenartig geformten Rissen.
„Was war das denn?”, murmelte Flakowski. Sein Gesicht war bleich wie die Wand.
Flakowski stieg aus. Seine Knie waren weich und sein Nacken schmerzte - vermutlich durch den Aufprall des hinteren Fahrzeugs. Er selbst hatte einen Aufprall auf den vorausfahrenden Ford vermeiden können.
„Ich krieg die Tür nicht auf!”, hörte er seine Frau sagen.
„Dann komm auf meiner Seite raus. Die hat sich wohl verzogen.”
„Werner, was ist da los?”
„Keine Ahnung. Aber ich nehme an, wir erfahren es bald.”
Ein Knall ließ Flakowski zusammenzucken. Weiter hinten hatte es einen weiteren Auffahrunfall gegeben.
Seine Frau stieg über dem Fahrersitz. Flakowski half ihr beim Aussteigen.
„Alles okay?”
„Es geht so.”
Flakowski sah kurz zu dem Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs, der sich gerade von seinem Airbag befreite. Er stieg wenig später aus seinem Geländewagen und streckte sich. Ihm schien nichts passiert zu sein.
Frau Flakowski machte zwei Schritte in Fahrtrichtung, ging an ihrem Mann vorbei und versuchte zunächst einen Blick auf das eigentliche Unfallgeschehen zu bekommen. Irgendetwas musste die ganze Karambolage ja ausgelöst haben.
Herr Flakowski hingegen interessierte sich zunächst in erster Linie für den Schaden am Heck seines BMW, der durch den Aufprall des Geländewagens entstanden sein musste.
Bei dem Kuhfänger wird der Schaden sicher ziemlich schlimm sein!, dachte Flakowski.
„Werner!”, rief seine Frau.
„Was ist?”
„Sieh mal, was da vorhin gegen unsere Scheibe geflogen ist!”
Ihr Gesicht wirkte ziemlich fassungslos. Flakowski trat zu ihr. Und dann war er es auch.
Da lag etwas zwischen der Stoßstange des BMW und dem Fahrzeug davor auf dem Asphalt.
„Wofür hältst du das, Werner?”
„Sieht aus wie ein Arm”, murmelte er.
Aus einiger Entfernung war die heisere Stimme eines Mannes zu hören. „Scheiße, ist das hier ein Horror-Film? Hier liegen überall Körperteile!”