Читать книгу Revolvergeier: Western Sheriff Sammelband 6 Romane - Alfred Bekker - Страница 17
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Das Interesse der Bürger von Nogales war dem Trio aus Kane, Macondo und Allison sicher, als sie die Main Street entlang ritten. Die Häuser der Amerikaner waren aus Holz. Wo der mexikanische Tel des Ortes begann war deutlich daran zu erkennen, dass dort die Häuser aus Lehm oder Sandstein gebaut waren. In beiden Teilen gab es eine Kirche. Im mexikanischen Nogales bildete sie das Zentrum, um die sich der ganze Ort gruppierte. In Nogales, Arizona war sie ein schmuckloser Holzbau am Rande der Stadt, während das Zentrum von einer Reihe von Saloons beherrscht wurde.
Kane fragte den erstbesten Passanten nach einem Doc und bekam die Auskunft, dass der einzige Arzt im Ort ein Stück die Main Street entlang neben dem Saloon „The Happy Arizona Man“ wohnte.
„Da ist Doc Chambers“, gab der Passant, ein großer breitschultriger Mann in einem schmuddelig wirkenden grauweißen Hemd Auskunft. „Er gilt als ein bisschen grob, aber er versteht sein Handwerk.“ Mit Blick auf den völlig apathisch im Sattel sitzenden Allison setzte er noch hinzu: „Kugel heraus zu holen ist übrigens seine Spezialität!“
„Na großartig“, sagte Kane. „Dann ist das ja der richtige Mann für uns!“
Wenig später erreichten sie das Haus des Arztes.
Er war glücklicherweise zu Hause.
Kane und Macondo machten ihre Pferde am Hitchrack vor dem Haus des Arztes fest. Dann halfen sie, Allison ins Haus zu bringen.
Doc Chambers war gut eingerichtet. Es wurde heißes Wasser aufgesetzt. Der Geruch von Laudanum hing in der Luft, einer Mischung aus Opium und Alkohol, mit der sich Schmerzen gut bekämpfen ließen.
Seine Frau assistierte Chambers. Die beiden waren offenbar ein eingespieltes Team.
„Ich hoffe, der Patient kann meine Kunst auch bezahlen“, gab der Doc seiner Sorge Ausdruck, seinen Aufwand am Ende nicht entschädigt zu bekommen.
„Nehmen Sie sich seinen Revolver als Pfand“, riet Kane. „Er besitzt außerdem noch ein Pferd, ein Gewehr und einen ziemlich wertvollen Sattel. Sie dürften also auf Ihre Kosten kommen.“
„Dann kann ich ja sogar meine Laudanum-Vorräte für ihn angreifen“, meinte Doc Chambers. „Ich werde die Kugel herausoperieren müssen, aber es ist nicht gewiss, dass das Ganze gut ausgeht.“
„Tun Sie einfach, was Sie können“, sagte Kane.
„Es geht hier ziemlich wild zu in Nogales“, berichtete der Arzt. „Vor allem seid diese Bande von Mexikanern regelmäßig hier her kommt.“
„Was für eine Bande?“, fragte Kane.
„Montalbán heißt der Anführer. Angeblich sind das Juaristas, aber in Wahrheit ist Montalban ein ganz normaler Bandit, der nur leider eine gewisse Narrenfreiheit genießt, seid er da drüben auf der angeblich richtigen Seite kämpft und unsere Regierung ihn dafür unterstützt.“
Kane wechselte mit Macondo einen kurzen Blick.
Dass Montalbán regelmäßig nach Nogales kam, war keine besonders gute Nachricht. Aber es lag auf der Hand, dass er das tat. Er konnte sich immer hinter die Grenze zurückziehen, wenn ihm die Lage zu brenzlig wurde und konnte sicher sein, dass ihn die regierungstreuen Truppen nicht folgen konnten.
„Die Saloons im mexikanischen Nogales sind wohl nicht so nach dem Geschmack von Montalbán und seinen Männern.“
„Ich hoffe, Sie haben hier einen guten Town Marshal, der durchzugreifen versteht!“
„Wir haben leider überhaupt keinen Marshal mehr“, erwiderte Doc Chambers. „Der letzte Amtsträger ist von einem von Montalbáns Männern über den Haufen geschossen worden und liegt jetzt auf dem Boothill. Seitdem will den Job niemand mehr machen.“ Doc Chambers zuckte mit den Schultern. „Kann ich auch verstehen – irgendwie. Meine Frau und ich haben auch schon daran gedacht, zu verschwinden...“
In aller Ruhe ging Doc Chambers daran, seine Instrumente zu sterilisieren.
„Am besten, Sie verschwinden jetzt“, sagte er. „Sie können hier nichts tun!“