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“Angreifer in Schussdistanz”, stellte Raggie S. Terrifor fest. Alle Space Marines hatten ihre optimalen Schusspositionen eingenommen.

“Ziel erfasst”, meldete Söderbäck.

Auch von den anderen kamen jetzt nach und nach die Bestätigungen. Diesmal waren es mehrerer Einheiten der Canyaj, die gleichzeitig angriffen. Sie erschienen auf Terrifors Helmdisplay in einer dreidimensionalen Darstellung inklusive exakter Entfernungsangaben. Außerdem wurden Daten zur energetischen Aktivität an Bord eingeblendet.

“Einheit Drei hat eine besondere Bedeutung”, meldete Robert Ukasi an alle Space Marines über Helmfunk. “Es geht ein Quantenimpuls von ihr aus, dessen Zweck ganz sicher feindselig ist. Die Ausschaltung von Einheit Drei hat daher Priorität.”

“Derzeit ist sie außer Reichweite unserer Gauss-Gewehre”, meldete Terrifor. “Sobald die Trefferwahrscheinlichkeit einen vertretbaren Wert annimmt, pusten wir das Ding genauso weg wie die anderen.”

Die ersten Einheiten näherten sich der optimalen Position zum Abschuss. Die Space Marines feuerten.

“Treffer!”, meldete Bell.

Wenig später platzte eine der Canyaj-Einheiten förmlich auseinander und verwandelte sich in einen Feuerball.

Terrifor sah in der Anzeige seines Helmdisplays, dass die Strahlungswerte rapide nach oben schnellten. Eine Folge der Explosion, dachte der Corporal. Was immer wir da auch getroffen haben - es muss ziemlich übel gewesen sein ...

Angeblich befanden sich an Bord dieser Schiffe anorganische Wesen. Terrifor, der auf einer Welt mit erhöhter Schwerkraft aufgewachsen war, hatte dort zwar einiges an seltsamen Lebensformen kennengelernt, aber dies überstieg nun selbst sein Vorstellungsvermögen. Er hatte keine Ahnung, was er sich unter einer anorganischen Lebensform vorstellen sollte oder wie dieses Leben überhaupt biologisch gesehen funktionierte. Durchaus möglich, dass diesen speziellen Aliens so etwas wie Strahlung kaum etwas ausmacht, ging es ihm durch den Kopf. Vielleicht war ein hoher Strahlungspegel an Bord eines Canyaj-Schiffes sogar etwas Normales, zum Beispiel, weil diese Fremden Strahlung für ihren Metabolismus benötigten.

Ein eigenartiger Gedanke, fand Terrifor.

Dass diese Strahlung jetzt freigesetzt wurde, lag vielleicht einfach daran, auf welche Weise diese Einheit getroffen worden war.

“Jones, ziehen Sie sich bis auf die Koordinaten 65-789-12 zurück”, wies Terrifor dann einen seiner Space Marines an. “Sie sind zu weit draußen.”

“Ja, Sir.”

Die Anzeige von Terrifors Helmdisplay errechnete gerade, wie lange das gegenwärtige Strahlungsniveau tolerabel war, ohne dass mit Gesundheitsschäden gerechnet werden musste. Die Werte waren allerdings an den körperlichen Bedingungen von Normalmenschen der Erdnorm orientiert.

Und die Erdnorm mochte für die Space Marines seines Trupps gelten - aber nicht für den gen-optimierten Terrifor.

“Nächste Canyaj-Einheit gerät in den Quadranten optimaler Zielerfassung”, meldete Söderbäck. Ihre Stimme war etwas heiser geworden.

Man soll eben im Weltraum nicht schreien, dachte Terrifor. Hört einen sowieso niemand.

Ungefähr eine Minute später gab Terrifor den Feuerbefehl. Es wurde allerdings nicht aus allen Railguns gleichzeitig gefeuert. Stattdessen hatte Terrifor den Befehl zum Feuer nur einem Teil der Einheit gegeben. Die anderen warteten darauf, die nachfolgenden Angreifer mit ihren Railgun-Geschossen zu empfangen.

Nur eine Frage der Zeit, wann die Munition knapp wird!, überlegte Terrifor. Zwar hatte jeder Space Marine Ersatzmagazine dabei, aber deren Fassungsvermögen war nicht vergleichbar mit den voluminösen Munitionskammern, die zu den Geschütztürmen der STERNENKRIEGER gehörten und die einen fast unbegrenzten Vorrat an Wuchtgeschossen enthielten.

Unterdessen hatte sich Jones etwas zurückgezogen und in Stellung gebracht. Als nächstes dirigierte Terrifor noch zwei weitere Marines weiter zurück.

Eine schematische Projektion in seinem Helmdisplay zeigte Terrifor die Positionen aller Space Marines, der STERNENKRIEGER sowie der feindlichen Einheiten.

“Feuer”, murmelte der gen-optimierte Corporal schließlich.

Die Space Marines feuerten die erste Salve auf die Angreifer-Einheit.

Aber diesmal geschah nichts.

Kein Treffer zeigte die Wirkung, die sich die Space Marines vom Beschuss der Feind-Einheiten erwartet hätten. Das ist doch nicht möglich, ging es Terrifor durch den Kopf. “Hier Terrifor an Brücke”, meldete der Corporal über Helmfunk. “Analyse! Was ist da los?“

Robert Ukasi meldete sich.

“Die gegnerischen Schiffe haben auf unsere Taktik reagiert und offenbar die spezifischen Daten ihrer Schutzschilde und der Oberflächenstruktur der Schiffshüllen verändert”, erklärte Ukasi.

“Und was zum Geier heißt das nun für uns?”, fragte Terrifor.

“Terrifor, hören Sie mich?”, fragte jetzt Captain Sunfrost.

“Laut und deutlich, Captain. Was halten Sie davon, die Energie der Gauss-Gewehre einfach wieder hochzuschalten? Mehr als daneben gehen kann das auch nicht?”

“Bruder Guillermo rät davon ab.”

“Dieser Eierkopf soll vielleicht mal darüber nachdenken, dass wir nicht einfach die Silizium-Aliens passieren lassen können! Dann kommen die nämlich an Bord und ich glaube, das will niemand.”

“Die Wirkung von Schüssen mit höherer Energie sind nach Bruder Guillermos Meinung unkalkulierbar. Warten Sie seine Analyse ab!”

“Wie Sie meinen.”

Alles in Terrifor sträubte sich dagegen, zunächst abzuwarten. In Anbetracht der Situation einfach nichts zu tun, widerstrebte ihm zutiefst.


Großband #9 - Chronik der Sternenkrieger: Wo die Erhabenen wohnen: Acht Sternenkrieger Romane

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