Читать книгу Die große Halloween Horror Sammlung November 2021 - Alfred Bekker - Страница 34
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ОглавлениеChase erreichte die Tiefgarage des Empire State Building. Dort hatte er seinen 'Hummer' abgestellt. Chase benutzte den Militärjeep immer dann, wenn er mehr als nur eine Person transportieren wollte. Der Stellvertreter des Fürsten hatte nämlich keinesfalls vor, allein zur Wiedererweckungs- und Buße-Show des fanatischen Predigers Moses Jordan zu gehen. Vorher wollte er ein paar Kumpels abholen. Allesamt getreue Gefolgsleute des Fürsten.
Chase hatte den Hummer erreicht, da ließ ihn ein Geräusch herumfahren.
Die Tiefgarage war gut ausgeleuchtet. Überall brannte kaltes Neonlicht, das durch den hellen Beton reflektiert wurde. Es gab keine Schatten, keine dunklen Nischen, nichts, wo sich jemand vor den allgegenwärtigen Videokameras verbergen konnte.
Neben einer der massiven Betonsäulen, die die Decke der Tiefgarage trugen, bemerkte Chase eine Gestalt.
Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und blinzelte angestrengt.
"Malloy!", flüsterte er.
Er musste unwillkürlich schlucken. Der Mann neben der Säule war zweifellos Rob Malloy.
Nein, das ist vollkommen absurd!, ging es Chase durch den Kopf. Wenn jemand bezeugen konnte, das Malloy tot war, dann Chase. Schließlich hatte er den Lieutenant Detective eigenhändig umgebracht. Die Szenerie dieses furchtbaren Kampfes kehrte in Chase' Erinnerungen zurück. Er sah es vor seinem inneren Auge, so als wäre es erst vor Minuten geschehen. Chase hatte damals mit Malloy gespielt. Fast wie es eine Katze mit ihrer Beute zu tun pflegte.
Und nun stand er wieder vor ihm.
Chase musste an den Spruch denken, dass man sich stets zweimal begegnete...
Verdammt!, durchzuckte es sein Hirn. In diesem Fall hättest du gerne darauf verzichten können!
Er ging auf den Mann zu, der aussah wie Malloy.
Dann machte der Kerl plötzlich einen Schritt zur Seite und verschwand damit hinter der Säule.
Chase setzte zu einem kurzen Spurt an.
Er wollte wissen, ob er einer Sinnestäuschung erlegen war oder ob da wirklich jemand auf ihn wartete, den er nur all zu gut kannte.
"Chase!"
Es war der Klang einer Frauenstimme, die Chase abrupt stoppen ließ. Er wirbelte herum. Hinter einer anderen Säule tauchte eine junge Frau auf. Chase kannte sie nur zu gut. Madeleine! Sie hatte sich damals in ihn verliebt und war dann hinter Chase' Geheimnis gekommen. Er hatte keine andere Wahl gehabt, als sie zu töten. Zumindest sah er das so.
Sie ging auf ihn zu.
Ihr Blick war starr. Sie fixierte ihn damit auf eine Weise, die ihm nicht gefiel.
"Madeleine, was..."
"Du erinnerst dich an uns!", meldete sich jetzt Malloy zu Wort. Er näherte sich von der anderen Seite. Seine Schritte wirkten etwas schleppend. Und der Gesichtsausdruck war ebenfalls merkwürdig. Immer wieder traten eigenartige Zuckungen darin auf, so als könnte der Ex-Cop seine Gesichtsmuskulatur nicht unter Kontrolle halten.
Und dann begriff Chase.
Der Trinity Cemetery war geschändet worden! Und dort befanden sich auch die Gräber von Madeleine und Robert Malloy! Das wusste Chase.
"Du bist nicht Malloy!", rief er dem Ex-Cop entgegen.
"Ich...bin Malloy!", war die etwas schleppende Antwort. Er sprach ziemlich undeutlich. So als hätte er getrunken.
Oder wie jemand, der erst seit kurzem zu sprechen versucht und noch ziemlich ungeübt darin ist!, ging es Chase schaudernd durch den Kopf.
Er wandte sich an Madeleine.
"Ihr seid Komori!", stellte er fest.
Das Gesicht Malloys verzog sich.
Es bildete das Zerrbild eines Lächelns.
"Du bist Chase!", stellte Malloy fast maschinenhaft fest.
"Chase!", wiederholte Madeleine. Der Blick, mit dem sie den Vampir musterte war interessiert, neugierig.
Malloy fragte: "Erinnerst du dich an unseren letzten Kampf, Chase? Du hast mit Malloy gespielt. Mit mir. Madeleine hat nicht glauben wollen, dass du wirklich existierst und mehr bist, als eine Spiegelung eines verblassenden Bewusstseins."
"Wie habt ihr mich gefunden?", fragte Chase. Einerseits wollte er Zeit gewinnen, denn er wusste, dass die beiden Komori ihm an Kampfkraft mindestens ebenbürtig sein würden. Andererseits fragte er sich, ob dies nicht vielleicht sogar ein gezielter Angriff auf das Hauptquartier der New Yorker Vampire war.
Schließlich residierte hier ja Fürst von Radvanyi.
"Wir finden alles, was wir wollen", sagte Madeleine an Malloys statt. "Im Vergleich zu uns ist eure Sinneswahrnehmung die eines taubstummen Blinden..."
Der Malloy-Komori rümpfte die Nase. "Chase scheint jede Menge mentale Energie zu besitzen..."
"Aber irgendwo hier in der Nähe gibt es noch ein stärkeres Kraftzentrum!", gab Madeleine zu bedenken.
Damit konnte sie eigentlich nur den Fürst meinen!
In Chase' Hirn arbeitete es fieberhaft.
Aufmerksam beobachtete er jede noch so feine Regung seiner beiden Gegner, wich dabei langsam einen Schritt zurück. Unter dem Sitz seines Jeeps befanden sich eine Shotgun und eine Machete. Aber es war illusorisch, schnell genug dorthin zu gelangen.
Malloy hob den linken Arm. Er verlängerte sich blitzartig, verlor seine normale Form und wurde zu einem unglaublich langen, rasch wachsenden Tentakel, dessen Ende wie eine Peitschenschnur auf Chase zuschnellte. Chase wich zurück. Aber es war zu spät.
Das Tentakel hatte ihn gepackt. Es legte sich um seinen Hals, bildete eine mörderische Schlinge.
Malloy zog ihn zu sich heran.
Hilflos stolperte Chase ihm entgegen.
Auch Malloys anderer Arm verwandelte sich in ein Tentakel.
Chase wehrte sich, schlug um sich. Ein Fausthieb traf Malloy dabei am Kopf, zertrümmerte ihm den Kiefer. Blut und grüner Schleim schossen ihm aus dem Mund.
Ein glucksender Laut drang aus Malloy heraus. Sein Gesicht veränderte sich, verzog sich eigenartig. Die Stirnpartie trat plötzlich hervor, desgleichen die Wangenknochen und das Kinn. Ein anderes Gesicht entstand, das mit Malloy nichts mehr gemein hatte. Das zertrümmerte Kinn regenerierte sich innerhalb von Augenblicken. Dieser Vorgang ging wesentlich schneller, als Chase es je von einem Vampir gehört hatte.
Gleichzeitig umschlangen die sich immer wieder teilenden und weiter wachsenden Tentakel Chase' Oberkörper. Einer dieser Greifarme legte sich um sein Handgelenk. Chase zerrte daran mit solcher Kraft, dass er abriss. Das tote Tentakelstück hing an seinem Handgelenk. Er schleuderte es von sich. Er spürte, wie jener Tentakel, der ihm schier die Luft abdrückte in Richtung Schläfe emporwuchs, sich teilte und dann mit den jeweiligen Enden am Kopf festsaugte. Ein schmatzender Laut entstand dabei.
Chase fielen die Löcher ein, die er in den Schädeln der mental entleerten Philadelphia-Vampire gesehen hatte.
Mit aller Kraft schlug er um sich, befreite seine Arme, nach denen erneut Tentakelausläufer gegriffen hatten und packte den starken, jetzt völlig unmenschlich wirkenden und weit aus dem Ärmel herausragenden Arm, von dem jene Verzweigungen ausgingen, die seinen Kopf bedrohten.
Gleichzeitig holte Chase zu einem wuchtigen Tritt aus. Kein eleganter Angriff, sondern ein Ausbruch purer, roher Kraft.
Der Tritt traf den Komori mit voller Wucht genau dort, wo Malloy seinen Bauch hatte.
Er wurde zurückgeschleudert.
Der Arm riss an einer Stelle nahe an Chase' Kopf, wo er schon sehr dünn geworden war. Chase spürte ein mörderisches Ziehen im Nacken. Er glaubte schon, dass sein Genick gebrochen wäre. Einige Augenblicke lang bekam er keine Luft. Er sah nur, wie sein Gegner mit voller Wucht gegen die Betonsäule geschleudert wurde.
Die Wucht war so groß, dass ein menschlicher Körper sie unmöglich aushalten konnte.
Malloy rutschte zu Boden.
Blut, vermischt mit grünem Schleim schmierte über den Beton.
Aber der Komori war offensichtlich bestrebt, den Verlust an körpereigener Substanz so gering wie möglich zu halten.
Seine Tentakel schrumpften. Das Gesicht veränderte sich abermals, wurde zu einer tierischen Maske, die entfernt an das Antlitz eines Oktopus erinnerte. Auch mit seinem Körper ging eine Verwandlung vor sich. An manchen Stellen wurde die Kleidung schlaff, an anderen platzte sie dafür auf.
Chase sorgte inzwischen dafür, dass die Reste der Tentakel von seinem Kopf verschwanden. Ein höllischer Schmerz durchzuckte ihn heiß, als er die dünnen Enden der verschiedenen Verzweigungen von seinem Kopf zu entfernen versuchte. Es gelang ihm erst beim zweiten Versuch und er musste dabei regelrecht die Zähne aufeinander beißen, so schlimm war es. Blut rann ihm aus den Wunden. Die Tentakelenden hatten bereits damit begonnen, sich in seinen Schädel hineinzubohren.
Chase war etwas benommen, betastete die Stellen.
"Verflucht!", knurrte er.
Aber noch hatte sein Gegner nichts Schlimmes anrichten können. Die Wunden waren nur oberflächlich und betrafen die Haut und ein paar zu starken Blutungen neigende Adern.
Mit dem Ärmel wischte sich Chase das Blut ab.
Er starrte seinen Gegner an.
Malloy lag am Boden.
Oder besser gesagt, der Komori, der Malloys Gestalt und teilweise wohl auch seine Identität angenommen hatte. Jetzt kauerte da ein eigenartiger Zwitter aus den entfernt noch erkennbaren Umrissen eines menschlichen Körpers und einem krakenhaften Ungeheuer, dem jemand einen dunklen Anzug angezogen hatte.
Dieses Wesen erhob sich mühsam, stieß dabei gurgelnde Laute aus.
Die wahre Gestalt des Komori!, ging es Chase schaudernd durch den Kopf. Oder doch eine Ahnung davon! Denn komplett war diese Verwandlung ganz offensichtlich wohl nicht.
Chase taumelte zurück.
Er wollte den Jeep erreichen.
Aber Madeleine trat ihm in den Weg. Sie war einen Bogen gegangen und schnitt ihm jetzt den Weg ab. Was für Sinne mochten es sein, von denen die beiden gesprochen hatten?, überlegte Chase. Vielleicht auch leichte Telepathie? Es gab hin und wieder Vampire, die über diese Gabe verfügten. Warum also nicht auch ein Komori? Der Gedanke beunruhigte Chase. Die Konsequenz war nämlich, dass seine Gegner ihm stets einen Schritt voraus waren.
"Jetzt gehörst du mir!", sagte Madeleine.
Hinter sich vernahm Chase ein Geräusch. Ein glucksender, schmatzender Laut. Er wandte den Kopf zur Seite, sah wie sich der aus der Form geratene Malloy-Komori auf ihn zu bewegte. Er war langsam dabei. Der Kopf besaß keinerlei erkennbare Sinnesorgane. Weder Augen noch Ohren. Aber so etwas brauchten die Komori wohl auch nicht.
Der Körper des Komori begann sich wieder zu verwandeln. Langsam schälten sich erneut menschliche Züge heraus, die mehr und mehr Ähnlichkeit mit Lieutenant Detective Robert Malloy besaßen. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, dann hatte sich Malloys Gestalt wieder stabilisiert.
"Ich überlasse ihn dir!", meinte Malloy dann. Seine Worte waren schwer verständlich und schlecht artikuliert. Das hing vielleicht damit zusammen, dass die Mundpartie in ihrer Erscheinung noch etwas instabil war.
In Madeleines Augen blitzte es.
"Und du willst dir in der Zwischenzeit das mentale Kraftpaket schnappen, das irgendwo in den oberen Stockwerken haust!" meinte sie.
"Ich denke, wir sind beide auf unsere Kosten gekommen, seit wir in diese Welt geholt wurden!"
Madeleine ging jetzt zum Angriff über. Ihre Arme verwandelten sich in peitschenartige Tentakel. Chase duckte sich, als einer dieser Fangarme über ihn hinwegzischte. Der Zweite, von der anderen Seite heranschnellende Arm erwischte ihn jedoch. Er schlang sich um Chase Bauch.
Chase reagierte blitzschnell.
Er hatte aus dem Kampf mit dem Malloy-Komori gelernt und riss sofort mit aller Kraft an dem Fangarm - noch ehe Madeleine ihn zu sich heranziehen konnte.
Der Arm war nicht sonderlich widerstandsfähig.
Er riss ab.
Madeleine schrie auf.
Ein Schrei, der schließlich in einen anderen, sehr fremdartigen, fast tierhaften Laut überging.
Jetzt griff Chase an.
Er stürmte auf Madeleine zu und versetzte ihr einen Stoß. Sie taumelte zurück, landete auf der Motorhaube eines Chryslers. Chase rannte zum Jeep, so schnell er konnte. Er langte unter den Sitz, riss die Shotgun hervor. Madeleine hatte sich inzwischen von dem Schlag erholt. Ihre Frisur wirkte etwas derangiert. Das Kleid, in dem man sie beerdigt hatte, saß nicht richtig. Es hing an ihr wie ein nasser Sack. Sie näherte sich Chase. In ihren Augen glomm ein unheimliches Feuer. Gier!, dachte Chase schaudern. Blanke Gier stand in diesen Augen. Gier nach der Mentalenergie, die Chase ihr liefern sollte, um danach als pflanzenhaftes Etwas vor sich hin zu dämmern, es sei denn, jemand hatte die Gnade ihn davon zu erlösen.
So wie Chase es mit den Philadelphia-Vampiren im Hotel Shapiro getan hatte.
Madeleine schien Grund zur Eile zu sehen.
"Spiel mit ihm!", meinte Malloy aus dem Hintergrund. "Spiel mit ihm - so wie er mit Malloy gespielt hat."
"Warum sollte ich das tun?", fragte Madeleine. Ihre Lippen bewegten sich kaum dabei.
"Bist du nicht neugierig, wie er darauf reagiert?"
"Meine Gier ist stärker, Dad!"
Chase feuerte die Shotgun ab. Die Ladung sorgte dafür, dass von Madeleines Kopf kaum etwas übrig blieb. Nur der Unterkiefer und ein Stück des Mundes. An einer Seite noch ein wenig vom Wangenknochen. Ein paar Hautfetzen hingen daran. Der Rest war zerplatzt wie eine Melone, die jemand aus dem zweiten Stock geworfen hatte. Die Hirnmasse klebte überall. An den in der Nähe parkenden Fahrzeugen, am Beton der Decke und an den Rundpfeilern.
Sie wankte weiter auf Chase zu.
Einen Kopf schien der Madeleine-Komori nicht zu benötigen. Aber der Verlust an Körpersubstanz schien dieser Kreatur zu schaffen zu machen.
Zu einem weiteren Angriff schien sie im Moment nicht in der Lage zu sein. Ihre Tentakelarme ruderten aufgeregt.
Jetzt griff Malloy wieder ein.
Mit einer Schnelligkeit, die der Vampir seinem Gegner gar nicht mehr zugetraut hatte, nachdem Chase ihm ja bereits ziemlich übel mitgespielt hatte, war Malloy in seiner Nähe. Er stürmte auf Chase zu.
Etwas überhastet feuerte Chase die zweite Ladung seiner Shotgun ab. Aber sein Gegner duckte sich. Die Ladung ging in den nächsten Betonpfeiler.
Chase warf die Waffe zur Seite, holte die Machete aus dem Wagen. Damit hieb er auf den Komori ein. Ein Arm flog zu Boden. Eine Masse aus Blut und grünem Schleim spritzte. Der Komori veränderte seine Körperform. Neue Tentakel entstanden. Die Kleidung zerriss an einem halben Dutzend Stellen, an denen nun peitschenartige Fangarme herausschossen. Ein halbes Dutzend davon hieb Chase mit seiner Machete ab. Dann hatte eines dieser Tentakel seinen Fuß erwischt, sich um die Fessel geschlungen und mit einem Ruck verlor der Vampir das Gleichgewicht. Schwer stürzte er zu Boden. Er war benommen, als er mit dem Hinterkopf auf dem Beton aufkam.
Verzweifelt umklammerte er den Griff der Machete, versuchte gleichzeitig, bei Bewusstsein zu bleiben. Schwindel erfasste ihn. Und ein brummender, bohrender Schmerz.
Er spürte, wie Malloy ihn am Fuß zu sich heranzog. Seine Kraft war ungeheuerlich. Chase schauderte bei dem Gedanken an die überaus schnelle Regenerationsfähigkeit dieser Wesen. Das machte sie zu äußerst gefährlichen Gegnern. Wenn man sie töten wollte, gab es vermutlich nur die Möglichkeit, sie innerhalb sehr kurzer Zeit so zu zerfleischen, dass sie sich davon nicht wieder erholen konnten.
Chase stieß die Machete in den inzwischen wieder völlig aus der Form geratenen Körper seines Gegners. Ein gurgelnder Laut ertönte, der sich langsam in eine Art schmerzerfülltes Stöhnen wandelte. Blut spritzte bis zur Decke - aber auch eine grünliche, undefinierbare Flüssigkeit. Er hackte den Greifarm ab, der sich um sein Fußgelenk gelegt hatte, rappelte sich auf und hieb erneut zu. Diesmal mit so ungestümer Wucht, dass er den Komori in der Mitte beinahe durchteilte. Die Machete blieb in der Körpersubstanz stecken. Der brutale Schlag eines anderen Arms, an dessen Ende plötzlich eine knochige Verdickung gebildet wurde, ließ Chase benommen zurücktaumeln. Wie eine Keule wirkte diese Verdickung.
Chase wurde gegen einen Mercedes geschleudert.
Er war jetzt waffenlos.
Ächzend kam er wieder auf die Beine, erwartete den nächsten Angriff seines Gegners.
Aber der Komori gab nur ein gurgelndes Geräusch von sich.
Offenbar hatte Chase seinen Gegner sehr schwer getroffen. Die Regeneration schien diesem Wesen jetzt doch einiges an Problemen zu bereiten. Die keulenartige Verdickung am Ende des Tentakels zog sich zurück, löste sich schließlich auf.
Chase näherte sich.
Der Komori rührte sich nicht mehr. Er zerfloss zu einer breiigen Masse, hatte jetzt jegliche Struktur verloren. Chase nahm den Griff der Machete, zog sie aus der Substanz heraus.
Ein Zischlaut ertönte.
Die Substanz schrumpfte. Von der Kleidung, die der Malloy-Komori getragen hatte, war jetzt nichts mehr übrig. Beißende Dämpfe stiegen auf, so als würde sich der Komori durch eine in seiner Körpersubstanz enthaltenen Säure selbst zersetzen. Nur Augenblicke später war nichts von ihm übrig, außer einem dunklen Fleck auf dem Boden.
Chase wandte sich dem Madeleine-Komori zu.
Die Kreatur war noch immer kaum fähig, etwas zu tun. Sie hatte ihre Form inzwischen ebenfalls vollkommen verloren, zerfloss zu einem gallertartigen Klumpen. Lediglich der Rest von Madeleines Kopf wuchs noch deutlich erkennbar aus diesem amorphen Körper heraus.
Ein grässlicher Anblick.
Ein peitschenartiges Tentakel wuchs plötzlich aus ihrem Körper heraus, schleuderte in Chase' Richtung. Aber ihr fehlte jetzt Kraft und Schnelligkeit. Chase wich aus, dann schnellte er vor und hieb das Tentakel ab. Eine Mischung aus Blut und jener grünen Flüssigkeit, die auch schon aus dem Körper des Malloy-Komoris ausgetreten war, quoll in einer breiten Lache auf den Betonboden.
Chase packte den Griff der Machete mit beiden Händen, ging in einem kleinen Bogen auf die Kreatur zu, um nicht durch die ekelhafte Lache hindurch treten zu müssen.
Dann hieb er zu.
Immer wieder und erbarmungslos.
Die Gegenwehr der Kreatur war schwach.
Chase trennte ganze Stücke aus ihrem Körper heraus. Blut und grüner Schleim spritzten bis zur Decke und auch Chase war damit vollkommen besudelt.
Schließlich löste sich auch diese Kreatur in ihrer körpereigenen Säure auf. Nichts blieb zurück, außer einem eigenartigen Abdruck.
Chase ließ die Machete sinken.
Er sah an seiner besudelten Kleidung herab.
"Scheiße!"