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Was ist Lesekompetenz?

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Lesekompetenz ist – einmal mehr in der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft – eine Schlüsselkompetenz, die als Voraussetzung der Teilhabe am öffentlichen Leben gilt. In den PISA-Richtlinien zur Testkonzeption beispielsweise, denen ein kognitives Modell von Lesekompetenz zugrunde liegt, wird diese als Fähigkeit beschrieben, „geschriebene Texte verstehen, nutzen und über sie reflektieren zu können, um eigene Ziele zu erreichen […] und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“ (Artelt et al. 2001: 80). Lesekompetenz geht jedoch über die Entnahme und Reflexion von Informationen aus Texten hinaus. Sie besitzt auch motivational-emotionale und kommunikativ-interaktive Dimensionen. Lesen zu können eröffnet vielfältige Möglichkeiten der Kommunikation und auch der ästhetischen Erfahrung im Umgang mit Schrift und poetischen Formen des Erzählens.

Auf Seiten der Lernenden bedarf es für das Lesen grafo-phonologischen, syntaktischen, semantischen und kontextuellen Wissens. Kognitionspsychologisch orientierte Modellierungen von Lesekompetenz unterscheiden sich darin, ob für den Leseprozess stärker textgeleitete (bottom up) oder stärker wissensgeleitete Verarbeitungsrichtungen (top down) angenommen werden. Zu favorisieren ist aber ein interaktives Modell, in dem das Dekodieren und Wiedererkennen von grafischen Zeichen und Wörtern in Wechselwirkung zur Bedeutungskonstruktion durch die Lesenden gesehen wird; auch motivationale und emotionale Aspekte sowie die Kommunikation über Gelesenes finden in ihm Beachtung (vgl. Hurrelmann 2007: 25ff.).

Literaturdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

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