Читать книгу Wenn die Nacht wach ist - Ana Catarina Lopes - Страница 14
Kapitel 9
ОглавлениеFlurgezwitscher
Im Flur vor der Tür zu Jays Schlafzimmertür.
>>Ich glaube, ich habe ihr ein bisschen zu viele Informationen auf einmal gegeben. <<, lacht Liz kurz auf.
>>Glaubst du, er wird ihr die ganze Horror-Familien-Tricky-Geschichte erzählen? << Jens Stimme verrät eher Skepsis.
Liz zuckt mit den Schultern. >>Wir sind ja nicht normal, aber selbst im Verhältnis zu anderen Vampiren sind wir selbst dann immer noch nicht „normal“. Daher wird er wohl das Nötigste erzählen, ohne auf zu viele Details einzugehen. Bei uns war das auch nicht anders. <<
>>Natürlich nicht. Wir mussten auch direkt mit der Super-Anderen-Vampirfamilie zusammenstoßen! << Das ist jetzt etwas gemein, findet Liz und verzieht dabei das Gesicht.
>>Falscher Bezugspunkt, Jen. Du bist da zusammengestoßen, aber ohne dich wären wir beide keine Vampire, also hatten wir trotz Allem, was uns widerfahren ist noch Glück im Unglück. Außerdem kannst du dich nicht wirklich beklagen, du hast jemanden, den du nicht einmal haben dürftest. Tue mir einfach den einen Gefallen und benimm dich brav, lass die anderen um dich herum auch etwas Liebe empfinden. Immerhin ist es nicht leicht mit dieser Fehde. << Damit soßt Liz Jen an und geht ein Stück weiter im Flur.
>>Du meinst, ich lasse das nicht zu? << Jen scheint ein wenig von Liz Worten getroffen zu sein.
Liz ist ungläubig. >>Mit wem bist du bisher immer zusammengekommen? Es waren immer Individuen, die uns schaden wollen. Glaubst du denn, ich weiß nicht mit wem du dich im Moment triffst? << Sie hebt die Brauen. >> Du bist da nicht einmal vorsichtig. Sollte dich Adele auch nur ein einziges Mal erwischen, bist du deinen Kopf los. << Besorgnis schwingt in ihrer Stimme mit.
>>Als wäre es mir nicht täglich bewusst, aber ich…<< Jen zuckt mit den Schultern >>Nun, du weißt schon. << Ihr Gesicht wird rot.
>>Was soll ich deiner Meinung nach wissen, dass du ihn liebst? Du schaffst es nicht einmal das laut auszusprechen. Wie willst du es dann eigentlich wissen. Nein vergiss es! Ich will es nicht einmal wissen. << Liz geht zur ihrer Schlafzimmertür, verharrt aber als Jen spricht.
>>Du bist in all den Jahren nie schwach geworden. Weißt du es überhaupt? Weißt du überhaupt, was Liebe ist, damit du mich jetzt fertig machst? << Feuert Jen ab.
Liz lacht freudlos auf und dreht sich wieder zu ihrer Schwester hin. >>Ich war im Gegensatz zu dir sehr diskret, dass nicht einmal du es bemerkt hast. Ich hatte hier und da mal jemanden, aber niemanden, dem ich bedingungslos vertrauen würde. Du kennst mich in diesem Sinne besser als jede andere Person. Ich bin mit der Zeit, in der wir schon leben schließlich doch misstrauisch geworden, obwohl du es eigentlich von Anfang an es hättest werden sollen. << Wenn Jen genauer hinschauen würde, dann hätte sie die Tränen in Liz‘ Augen bemerkt.
>>Aber wie? Und wer? <<
Liz schluckte ihre Tränen runter. >>Das lass ruhig meine Sorge sein. In Bezug auf Jay, er wird es ihr früher oder später schon alles erzählen, was es zu wissen gibt. Es ist aber immer noch ihre Sache. <<
>>Aber er sollte es ihr früher als später erzählen. Es ist gefährlich nichtwissend zu sein. <<, schnaubt Jen erneut.
>>Da hast du recht, aber er wird es ihr dann erzählen, wenn sie bereit ist. Wir hatten bisher das Glück niemanden erklären zu müssen, was wir sind und wer unsere Feinde sind. Entweder weil es andere Wesen waren, die unsere Geschichte bereits kannten oder weil sie niemals unser Vertrauen gewonnen haben. Bei ihr ist alles anders. Es ist wie der Beginn eines neuen Zeitalters. Hast du nicht immer die Anzeichen bemerkt? << Liz schüttelt Jen gegenüber ihr Kopf, denn Jen würde nie über ihren eigenen Tellerrand schauen, daher war es verwirrend, dass eigentlich Jen, die ältere Schwester war. Liz allerdings war immer diejenige, die sich um alles um sie herum gekümmert hat und sich mehr wie eine ältere Schwester benommen hat.
>>Du warst schon immer die, die Anzeichen für alles gefunden hat. Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube, dass es diesmal anders werden könnte. <<, murmelt Jen, denn auch sie hat erkannt, wie Jay Mandy anschaut.
>>Wenn du es sagst. Sie war schon von vornherein anders. Sie ist eine Hexe und nicht so wie wir ein Mensch, der verwandelt wurde. << Das könnte alles verändern.
>>Wollen wir nicht gemeinsam zu Marisha und Charles gehen? <<
>>Nein, Jen. << Liz Ton ist streng. >>Willst du wirklich unserem Bruder Ärger einbringen?! Nein, danke! Wenn ich aber in Erfahrung bringe, dass du dabei bist ihm das Leben schwer zu machen, kann ich dir versichern, dass du Damon das letzte Mal gesehen hast, denn das verpetze ich gerne unseren Eltern! <<
>>Sie sind nicht unsere echten Eltern! <<, knurrt Jen.
Als ob Liz das nicht wüsste, trotzdem haben sie sie beide ohne Widerrede aufgenommen als sie zu Weisen geworden waren und sie auch noch so aufgezogen als seien sie ihre eigenen Töchter.
>>Dafür aber haben sie uns zu dem gemacht was wir heute sind und sie haben sich um uns gekümmert. Versuch ihnen nicht noch das Leben schwerer zu machen als es sowieso ist. <<
>>Habe ich doch gar nicht vor, meine liebe Liz. Ich will doch nur ein bisschen spielen. << Spielen heißt bei Jen immer Ärger und den macht Jen zur Genüge, dass damit ein ganzes Land unterhalten werden könnte.
>>Da spielst du mit dem Feuer! Mit sehr heißem Höllenfeuer! Pass nur auf, woran du dich verbrennst! << Oder doch eher aufhängen? Damit ging Liz in ihr Zimmer und ließ Jen mit ihren eigenen Gedanken zurück.