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Die Groupe de Coppet und die liberale Geisteshaltung

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Die Groupe de Coppet war eine Gruppe europäischer Intellektueller um die Denkerin Germaine de Staël, die im Schloss Coppet im Schweizer Exil das liberale Gedankengut entwickelte und pflegte. Das Schloss Coppet gehörte dem Genfer Bankier und Vater de Staëls, Jacques Necker, der das Gut 1784 erworben hatte. Der Genfer war in Paris bis zum Schatzkanzler König Ludwigs XVI. aufgestiegen. 1781 machte Necker den Zustand der Staatsfinanzen und den drohenden Bankrott Frankreichs publik. 1804 verbannte Napoleon Neckers Tochter Germaine de Staël aufgrund ihrer Schriften, die sich sowohl gegen die Monarchie wie auch gegen die Herrschaft der Jakobiner wandten, aus Paris. De Staël zog sich auf das Schloss Coppet zurück. Während der Zeit Napoleons beherbergte sie dort berühmte französische Exilanten und Schweizer Denker, darunter Benjamin Constant oder Jean de Sismondi. Constant veröffentlichte die Grundlagenwerke «Sur la possibilité d’une constitution républicaine» (1803) und «Principes de politiques» (1806), die einen parlamentarischen Verfassungsstaat und ein freies Unternehmertum vorsahen. Constant, der die Schreckensherrschaft der Jakobiner nach der Französischen Revolution erlebt hatte, sah den Liberalismus durch seine eigenen Werte gefährdet. Einer ungebildeten, armen Masse das Stimm- und Wahlrecht zu erteilen, betrachtete Constant als Gefahr für die liberale Staatsform. Er entwarf die moderne staatsphilosophische Grundlage für das aus der Antike bekannte Zensuswahlrecht, das die Kantone vor 1848 in verschiedensten Formen praktizierten.

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