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Lametta

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Mit ein paar Schritten hatte Johannes Fabricius sein kleines Büro in den hinteren Räumen der Buchhandlung erreicht und schloss die Tür hinter sich.

»Hallo, hier ist Johannes. Jetzt können wir reden.«

»Johannes, das nützt nun alles nichts, du musst mir helfen!« Der Fürst klang sehr aufgeregt.

»Entschuldige bitte, so schnell komme ich da nicht mit. Was nützt nichts und wobei soll ich dir helfen?«

»Tammo Tjarksen wurde ermordet. Der Mörder muss so schnell wie möglich gefunden werden. Sonst wird die Sache zu einem Politikum. Das ist sie im Grund jetzt schon.«

»Aber darum kümmert sich doch die Polizei.« Johannes Fabricius versuchte, seinen fürstlichen Patenonkel zu beruhigen.

»Der Kriminaldirektor war schon hier, um mir die Nachricht zu überbringen«, bestätigte der Fürst. »Er setzt Hauptkommissar Roolfs und Oberinspektor Janssen auf den Fall an.«

Johannes beschlich eine dunkle Ahnung, was Carl Edzard von ihm wollte. Er sagte: »Das ist das beste Team, das Uphoff hat. Je ungestörter sie arbeiten können, umso schneller werden sie die Sache aufklären. Du gehörst doch nicht wirklich zu den Verdächtigen, oder?«

Der Fürst ignorierte Johannes Fabricius’ Versuch, den eigentlichen Grund seines Anrufes abzuwimmeln. Er kam gleich zur Sache. »Morgen wird der Hofrat zu einer Sondersitzung einberufen. Dabei werde ich dich als beratendes Mitglied der Sonderkommission vorschlagen.«

»Gerrit Roolfs wird mich zu Lametta verarbeiten, wenn er davon erfährt. Das mache ich auf keinen Fall noch einmal mit. Hast du vergessen, wie das im vergangenen Jahr gelaufen ist?«

Auf einmal klang der Fürst sehr viel entspannter. »Keine Sorge, mein Lieber, darum habe ich mich schon gekümmert. Du, ich muss Schluss machen, wir sehen uns morgen!« Er hatte aufgelegt.

Johannes Fabricius hatte gerade Zeit, einmal zu seufzen, dann klopfte es an der Tür. Tanja schaute herein: »Sind Sie fertig mit Telefonieren? Herr Roolfs will Sie dringend sprechen. Kann ich ihn …«

In diesem Moment wurde Tanja von Hauptkommissar Gerrit Roolfs beiseite gedrängt. Er war außer sich. »Entschuldigen Sie bitte, Tanja. Es ist enorm wichtig. Würden Sie uns für einen Moment allein lassen?«

Johannes Fabricius wurde es mit einem Mal mulmig. Er dachte an ihren Streit im letzten Jahr, als Fabricius auf eigene Faust ermittelt hatte und als Mitglied des Hofrates vom Fürsten in die Sonderkommission berufen worden war. Gerrit Roolfs hatte sich damals übergangen gefühlt. Ihre Freundschaft war durch diese Ereignisse auf die Probe gestellt worden.*

Gerrit Roolfs setzte sich seinem Freund gegenüber, legte die Hände auf der Tischplatte übereinander und schloss für einen Moment die Augen. »Johannes, der Fürst hat bei mir angerufen. Es ist absolut unglaublich. Er wird morgen eine Sonderkommission nach fürstlichem Recht für den Tjarksen-Fall einberufen.«

Johannes Fabricius schluckte. »Also, ich …«

»Johannes, tu mir einen großen Gefallen. Ruf bitte sofort beim Fürsten an und bitte ihn, dass du der Sonderkommission zugeordnet wirst!«

* siehe: Tote brauchen keine Bücher

Morgen kommt der Weihnachtsmann

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