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4.8 Filterung des Liköres

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In meinen Rezepten halte ich mich diesbezüglich immer sehr allgemein und schreibe „bei Bedarf filtrieren“. Doch sollte ein Likör filtriert werden? Und wenn ja, wie filtriert man einen Likör?

Grundsätzlich sind Schwebeteile und Trubstoffe im Likör nur ein optisches Problem und kein geschmackliches. Wer also keinen Wert auf einen glasklaren Likör legt und seine Liköre lieber unter dem Motto „naturtrüb“ selber trinkt, für den sind Schwebestoffe im Likör kein Hindernis. Im Handel wäre ein solches Vorgehen natürlich undenkbar. Hier fordert der Konsument glasklare Liköre. Doch im Privathaushalt hat man normalweise nicht die Möglichkeiten, die die Industrie hat, um den Likör klar zu bekommen.

Wenn ich meinen Likör durch ein Passiertuch abseihe, ist das bereits die erste grobe Filterung. Viele Schwebeteilchen bleiben bereits im Tuch hängen und der Likör ist schon relativ klar.

Utensilien, die im Privathaushalt häufig eingesetzt werden, um den Likör zu filtern, sind:

 Kaffeefilter

 Dauerkaffeefilter

 Presstücher, Abseihtücher

 Mullwindel

 engmaschige Siebe

 Weinheber

Je klarer man den Likör haben will, desto häufiger muss man ihn filtern.

Filtert man den Likör durch einen Kaffeefilter, könnte man folgendermaßen vorgehen: Die Kaffeefilter im Trichter auslegen und den Likör langsam durch den Trichter durchlaufen lassen. Dieser Prozess kann mitunter mühsam sein und die Kaffeefilter müssen relativ oft ausgetauscht werden, da sie durch den hohen Zuckeranteil im Likör relativ schnell reißen können.

Es bleibt zu erwähnen: Bei jedem Filtervorgang geht auch immer ein bisschen was an Likör verloren.

Eine recht zuverlässige Filtermethode kommt aus der Weinherstellung. Lässt man den Likör nach dem Abfüllen 1-2 Monate ruhen, so setzen sich noch vorhandene Trubstoffe und Schwebeteilchen am Boden des Likörs fest. Diesen Absatz am Flaschenboden nennt man dann Trub. Der sich selbst geklärte Likör kann nun mittels Weinheber vom Trub in eine neue Flasche abgezogen werden.

Wie funktioniert das? Dazu benötigt man eine weitere Flasche, in die der Likör abgezogen werden soll und einen Weinheber (oder eine Siphonröhre aus Kunststoff). Die leere Flasche muss dabei tiefer als die Likörflasche stehen. Mit dem Weinheber wird nun die Flüssigkeit aus dem Likör angezogen und durch die Wirkung der Schwerkraft in die zweite, leere Flasche gefüllt. Dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis nur mehr der Trub in der alten Likörflasche verbleibt.

Hinweis: Bei diesem Vorgang ist größte Vorsicht geboten und es sollte vorher mit ein paar Flaschen aus Wasser geübt werden. Bewegt man die Likörflasche nur ein bisschen zu hektisch, wirbeln sich die Schwebeteilchen wieder auf und verteilen sich im Likör. Man muss dann wieder einen Monat warten, bis die Trubstoffe abermals zu Boden gesunken sind.

In der Hobbyweinherstellung wird der Wein nach einer weiteren Ruhezeit noch ein zweites Mal abgezogen. Ähnlich kann man auch mit seinem Likör verfahren, will man ein optisch perfektes Endprodukt haben.

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