Читать книгу Der Horoskop-Killer - Angela L. Forster - Страница 22
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Schnaufend fiel ihr Hirtlitschka ins Wort: »Du bringst mich in Teufels Küche. Darfst du mich überhaupt verhören?«
Erneut rückte er an der Seidenkrawatte. Er trug nur ausgesuchte dieses Stoffes mit exklusiven Markennamen.
»Das ist kein Verhör, Klaus.« Christophs Vorwurf schoss ihr in den Sinn. »Und hast du eine saubere Weste, werde ich dich in nichts reinreiten.«
Hirtlitschka warf den Oberkörper zurück und lachte laut auf. »Na prima, meine Verlobte dichtet mir einen Mord an. Was für ein netter Familienzusammenhalt.«
»Klaus, hör auf. Du machst ein Nashorn zu einer Mücke. Lass uns darüber in Ruhe reden.«
»Elefant.«
»Was?«
»Aus der Mücke … Ach verdammt. Wie stellst du dir das vor? Soll ich dir bei einem romantischen Candel-Light-Dinner den Mord an der Bertram gestehen?« Hirtlitschka keuchte und schüttelte unwillig den Kopf. »Am besten rufst du deinen Vater an und fragst, wie viele Jahre ich im Knast brummen darf. Der Herr Richter wird erfreut sein über die Anschuldigungen, die seinen zukünftigen Schwiegersohn belasten. Wird sich in Amtskreisen rumsprechen wie ein Lauffeuer. Aber da du beabsichtigst, dass auf unserer Hochzeit über den kriminellen Bankangestellten und die dienstbeflissene Kommissarin getuschelt wird, bitte, mach so weiter.«
»Jetzt langt es aber«, sagte Petra.
Ende August, und Klaus zum Gefallen, hatte sie den Kontakt zu ihren Eltern wieder aufgenommen. Eine organisierte Umarmung ihrer Mutter, deren Nähe bereits mit der Muttermilch versiegt war, wie eine aufgestellte Ordnung mit stocksteifen Figuren und animiert lächelnden Gesichtern. Grauenhaft.
Petra riss sich aus den Gedanken und wusste, um eine abendliche Diskussion über Karriere und Familie kam sie nicht herum. Und das, wo sie ausspannen wollte, bevor die Jagd zu den Verwandten begann. Dabei hatte sie vor sieben Jahren, mit dem Auszug aus dem Elternhaus, Weihnachten ad acta gelegt. Klaus lebte anders. Bayrisch, katholisch, hetzte er folgsam von Familie zu Familie, am ersten Feiertag in seine, am zweiten in Petras. Strammstehend sang er bei der Mitternachtsmette zu Franz Xaver Grubers Stille Nacht, Heilige Nacht jede Strophe, wie ein Chorknabe, dem ein Besenstiel im Hals steckte.