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3 - Gereifter Plan

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»Adda, das ist der größte Blödsinn, den ich je von dir gehört habe.« Elfriede schüttelte ablehnend ihren blonden Lockenkopf.

»Lass sie doch. Wenn deine Mutter glaubt, die Miss Marple von Mannheim zu sein, dann nur zu.« Kaspar Theater nahm Elfriede seine Coke ab und setzte sich an den Stammtisch des Vereinslokals.

»Du brauchst dich gar nicht lustig über mich zu machen, Kaspar. Besser wär’s, du gäbest mir ’ne Info, ob ihr irgendetwas über einen ungeklärten Mordfall vorliegen habt«, rief Adda dem Polizisten hinterher.

»Adda, du weißt doch, dass, selbst wenn Kaspar etwas wüsste, er darüber schweigen muss.«, verteidigte Elke Theater ihren Mann.

»Papperlapapp, das ist doch nur eine Ausrede!« Adda sah ihre Tochter Hilfe suchend an. »Sag du doch auch mal was, Elfriede!«

»Was soll ich denn dazu sagen? Ich halte deine Idee genauso verrückt wie Kaspar.«

»Ihr werdet schon sehen, nicht mehr lange, und mir fällt ein Mordfall direkt vor die Füße.«

»Ganz bestimmt, wenn du übers Kabel deiner Glotze stolperst«, lachte Kaspar, »und dabei gerade der Tatort läuft.«

»Blödmann! Alter Doofkopp.«

»Nur keine Beamtenbeleidigungen, Adda!« Theater konnte fast nicht mehr vor Lachen.

»Ach, ihr könnt mich alle mal! Elfriede, fahr mich zum Imbiss. Ich muss dort noch sauber machen.« Es war Adda anzumerken, wie angestoßen sie war. Sie nahm ihren Kaffee, setzte sich an einen freien Tisch, und schmollte solange, bis Elfriede endlich Zeit hatte, und sie zum Imbiss fuhr.

»Und wenn auch alle meinen, dass ich verrückt geworden bin, denen werde ich es zeigen! Wollen doch einmal sehen, ob es nicht doch irgendwo einen unaufgeklärten Fall gibt«, schimpfte sie, während sie die Friteuse vom Fett befreite, das Fett wechselte und den Kühlschrank putzte. Adda war so wütend, dass sie den Imbisswagen von oben bis unten wienerte, schrubbte und putzte.

Vorbeigehende Fußgänger sahen ihr belustigt zu.

Als Adda sich beobachtet fühlte, hielt sie inne, sah zu den Leuten hin und rief: »Ihr werdet’s schon noch sehen, ich bin die deutsche Miss Marple. Mein Plan, der ist ausgesprochen ausgereift. Ich kriege meinen Fall, und dann muss mir jeder Abbitte leisten. Mir, Adda Fried, der Miss Marple von Mannheim!«

Einer der Passanten sah sie kopfschüttelnd an. »Und ich bin der Schah von Persien«, rief er, wandte sich seiner Freundin zu, und sagte: »Lass uns gehen, Schatz, bei der Alten ist doch ‘ne Schraube locker.«

»Das kann man nicht wissen. Manchmal stolpern ganz normale Bürger ins Verbrechen hinein. Und ich weiß, von was ich rede, immerhin lehre ich Kriminologie an der Abendschule«, kam ihr ein vorbei gehender, kleiner dicklicher Mann zu Hilfe. Der ältere Mann zog den Hut, lächelte Adda kurz zu, dann ging auch er wieder seiner Wege.

Adda putzte und schrubbte, bis Elfriede erneut kam, mitgebrachte Getränkekisten in den Imbisswagen stellte, und ihre Mutter danach nach Hause fuhr.

Adda Fried

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