Читать книгу Der Seelenhandel - Anna Katharina Bodenbach - Страница 19
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ОглавлениеAls Markus nach Hause kam, verweilte er nicht lange dort. Seine Mutter Elisa saß vor dem Haus und stopfte eine Hose. Bei drei Söhnen gab es ständig etwas zu stopfen oder zu nähen, denn die Burschen waren mitten im Wachstum.
Markus war der Älteste von ihnen. Freudestrahlend kam er von seinem ersten Arbeitstag an der Mühle heim.
»Hallo, Markus, mein Junge. Wie geht es dir?«, fragte seine Mutter neugierig und ließ ihre Näharbeit sinken.
»Sehr gut, und dir, Mutter?«, antwortete er mit einer Gegenfrage.
»Mir geht es gut. Ich wünschte nur, deine Brüder würden etwas sorgsamer mit ihren Sachen umgehen«, sagte sie seufzend.
»Kann ich eine Decke und deinen Gemüsekorb haben?«
»Wofür brauchst du die Sachen? Bekomme ich sie danach in einem Stück wieder? Oder hast du jetzt auch so seltsame Experimente im Sinn wie deine Geschwister?«
»Nein, Mutter, keine Angst. Ich möchte Johanna eine Geburtstagsüberraschung machen. Du wirst alles wohlbehalten zurückbekommen. Versprochen.« Markus gab seiner Mutter einen Kuss auf die Stirn, woraufhin sie seine Wange tätschelte.
»Gut, mein Junge, nimm dir die Sachen!« Sie rückte kurz die Hose auf ihrem Bein zurecht und fügte dann hinzu: »Johanna hat es dir ganz schön angetan, was?«
Markus schaute verdutzt und erwiderte schulterzuckend: »Ich weiß nicht, was du meinst.«
»Lausbub, das weißt du ganz genau«, antwortete Elisa lächelnd, bevor sie sich erneut um Nadel und Faden kümmerte.
Markus hingegen stürmte rein, leerte sorgsam den Gemüsekorb aus und stopfte stattdessen die Decke hi-nein.
Kurz darauf verabschiedete er sich von seiner Mutter, trat aus dem Haus und ging seines Weges.