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2.Was ist das Enneagramm und woher kommt es?

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Das Wort „Enneagramm“ leitet sich von dem Altgriechischen „ennea gramma“ ab und bedeutet einfach „Neuner-Figur“. Es ist ein Modell, das zur Beschreibung von Grundtypen der Persönlichkeit sowie zur Darstellung von Prozessabläufen herangezogen werden kann. Seine Wurzeln sind nicht genau bekannt. Es werden unterschiedliche Quellen aus verschiedenen geschichtlichen Epochen genannt.

Zwar hält der evangelische Pastor Andreas Ebert, der das Modell 1989 als Persönlichkeitstypologie mit dem Buch „Das Enneagramm“ im deutschsprachigen Raum einführte, christliche Wurzeln für möglich, weil er acht von neun Lastern der Persönlichkeitstypen des Enneagramms in den Schriften des christlichen Lehrers Evagrius Ponticus (ca. 400 n. Chr.) entdeckt hat, letztlich steht das Enneagramm jedoch über den Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen und hat ein wesentliches Ziel: Selbsterkenntnis.

Erstmals schriftlich festgehalten wurde das Enneagramm durch Georges Ivanowitsch Gurdjieff, der es zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Prozessmodell niederschrieb.

Die heute weit verbreitete Form des Enneagramms, die sich der neun psychologischen Fixierungen unterschiedlicher Persönlichkeiten als Ordnungskriterium bedient, stammt von dem bolivianischen Psychologen Oskar Ichazo, der 1971 aus seiner Heimat in die USA zog. Während eines 40-tägigen Selbsterfahrungsseminars, das Ichazo 1970 leitete, lernte es der chilenische Psychologe und Gestalttherapeut Claudio Naranjo, M. D. (geb. 1932), kennen. Seit 1976, nach einem Aufenthalt als Gastprofessor an der University of California Santa Cruz (UCSC), unterrichtet dieser in vielen Ländern der Erde eine Kombination aus Enneagramm und Psychotherapie.

Die heute bekanntesten Enneagramm-Lehrer in den USA sind Schüler von Naranjo, der das Enneagramm zunächst am Esalen Institute in Big Sur (Kalifornien) und dann in den gesamten USA unterrichtete. Zu ihnen gehören Robert (Bob) Ochs, Patrick O’Leary, die Grand Dame des Enneagramms, Helen Palmer, und der Franziskaner-Pater Richard Rohr, der Koautor von Andreas Ebert.

In Deutschland wird das Enneagramm im christlichen Umfeld auf hohem Niveau vermittelt. Menschen, die sich intensiv damit befassen, haben sich im Ökumenischen Arbeitskreis Enneagramm e.V. (ÖAE) zusammengeschlossen und bieten unter anderem regelmäßig eine über zwei Jahre konzipierte, sehr fundierte Ausbildung an. Eine sehr stimmige Kombination aus Enneagramm und Logotherapie, die der beeindruckende Wiener Psychiater Viktor Frankl entwickelt hat, lehrt dessen Schüler Uwe Böschemeyer unter der Bezeichnung „Wertorientierte Persönlichkeitsbildung“ in Hamburg.

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