Читать книгу Und das ist noch nicht alles - Ansgar Röhrbein - Страница 20
2.6Ressource
ОглавлениеEin weiterer Schlüsselbegriff der biografischen Arbeit ist der Begriff der Ressource. Der Duden definiert eine Ressource wie folgt:7
1. natürlich vorhandener Bestand von etwas, was für einen bestimmten Zweck, besonders zur Ernährung der Menschen und zur wirtschaftlichen Produktion, [ständig] benötigt wird
2. Bestand an Geldmitteln, Geldquelle, auf die jemand zurückgreifen kann
Als Ressourcen werden laut dem Psychologen Hilarion Gottfried Petzold (1997, S. 451 f.) »alle Mittel gesehen, durch die Systeme sich als lebens- und funktionsfähig erhalten (operating), Probleme bewältigen (coping), ihre Kontexte gestalten (creating) und sich selbst im Kontextbezug entwickeln können (developing)«. Die Psychologen Thomas Möbius und Sibylle Friedrich betrachten personale, soziale und materielle Ressourcen als »diejenigen Mittel …, die zur Bewältigung von Entwicklungsaufgaben personaler und sozialer Systeme wesentlich beitragen« (Möbius u. Friedrich 2010, S. 15).
Der Schweizer Entwicklungspsychologe Werner Wicki (1997, S. 49) unterscheidet Ressourcen in drei Kategorien (Tabelle 3).
Inhalt | Herkunft | ||
Personale Ressourcen | Familiale Ressourcen | Außerfamiliale Ressourcen | |
Materiell/physisch | Körperliche Gesundheit, Kleidung, persönliches Vermögen, Besitz | Wohnraum, Nahrungsmittel, Einkommen | Sozialleistungen, soziale Stützsysteme (im Sinne materieller Hilfe) |
Psychisch/sozial | Bildung, psychisches Wohlbefinden, Überzeugung, Persönlichkeit, Belastbarkeit | Zusammenhalt, partnerschaftliche Unterstützung, Rituale, Werte, Kultur, Erziehung | Soziale Unterstützung, soziale Stützsysteme (informationsbezogene Hilfe), gute Dritte |
Tabelle 3: Ressourcentypen mit Beispielen (aus Wicki 1997, S. 49)
Der Soziologe Norbert Herriger stellt eine umfassende Definition vor, die besonders auf die funktionale Bedeutung und die Gestaltung im Alltagsleben fokussiert (Herriger 2006, S. 3):
»Unter Ressourcen wollen wir somit jene positiven Personenpotenziale (»personale Ressourcen«) und Umweltpotenziale (»soziale Ressourcen«) verstehen, die von der Person
1) zur Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse,
2) zur Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben,
3) zur gelingenden Bearbeitung von belastenden Alltagsanforderungen,
4) zur Realisierung von langfristigen Identitätszielen genutzt werden können und damit zur Sicherung ihrer psychischen Integrität, zur Kontrolle von Selbst und Umwelt sowie zu einem umfassenden biopsychosozialen Wohlbefinden beitragen.«