Читать книгу Die Missionen 141-150 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21015 - Antje Ippensen - Страница 30

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Professor Kvight war so in seine Messungen vertieft, dass er alles um sich herum ausblendete. Eine seiner Schwächen, doch nicht selten hatte ihm diese extreme Fokussierung auch geholfen. Er kniete auf hartem Kies, direkt am Strand, summte selbstvergessen vor sich hin und seine Finger hüpften über die Tastatur des kleinen tragbaren Terminals. Bald ist alles bereit für einen ersten Testlauf mit dem Trockenlegestrahl, dachte er und blickte kritisch hoch zur Systemsonne von Aquandia, die heute trüb, wie verschleiert wirkte. Natürlich funktionierte hier die Energiegewinnung fast ausschließlich über Solarpanels und Photovoltaik-Anlagen, und so würde es auch jetzt auf diese Weise ablaufen – glücklicherweise gab es genug Energiereserven, wie ihm ein rascher Blick auf die entsprechende Anzeige bewies. Kontinuierliche, starke Sonneneinstrahlung war daher nicht notwendig, obwohl das Experiment eine Menge Energie verschlingen würde.

Das Meer lag glatt wie ein Opalspiegel da. Nachdenklich tauchte Kvight einen behandschuhten Finger in das Nass. Irgendwie kam ihm die Flüssigkeit heute noch schleimiger vor als sonst. Sie wimmelte von Fäden und er hatte fast das Gefühl, sie könnte Klumpen bilden.

Kvights Handschuhe erlaubten größtmögliche Empfindsamkeit; sie dienten einfach dem Schutz. Genau genommen hätte er auch eine Atemmaske tragen müssen, doch er hatte darauf verzichtet.

Auf einmal geschah etwas höchst Seltsames, direkt vor seinen staunenden Augen. Ein Schleimklumpen löste sich aus dem „Wasser“, formte sich zu einem Tropfen und kroch an Land. Das hatte es noch nie gegeben. Zielstrebig kroch der Tropfen an ihm vorbei – plötzlich kribbelte es in Kvights Rücken. Wie in Zeitlupe richtete der Professor sich auf, drehte sich quälend langsam um und sah sechs oder sieben Aquandianer im Halbkreis versammelt, keine drei Schritt von ihm entfernt. Sie wirkten alle sehr sonderbar, und er war so perplex, dass er gar nichts empfand und einfach nur versuchte, die absurde Situation zu analysieren. Die Gesichter der Menschen waren verzerrt. Kvight blickte genauer hin und erkannte, woran das lag: Ihre Münder zeigten ein V, was ein ausgesprochen merkwürdiges Grinsen hervorrief. Und zwar bei allen, bei jedem einzelnen. Außerdem schienen ihre Gesichter mit glänzendem Schleim überzogen zu sein, der mehr als nur ein bisschen klebrig wirkte.

Mit winzigen Schritten, stumm grinsend, bewegten sich die Aquandianer auf den Professsor zu, schlossen ihn ein. Wie ferngesteuerte Puppen, dachte Kvight kühl und empfand immer noch nichts.

Sollte er zurückweichen in das schleimige Meer? Nicht sehr verlockend. Mit den aquandianischen Gesichtern, die ihn angrinsten, ging eine weitere Veränderung vor sich: Ihre sonst grünen oder blauen Augen glühten plötzlich in düsterem Orange, was den Rothaarigen unter ihnen – also fast allen – überhaupt nicht stand. Diese Farben bissen sich.

Er hatte keine Waffe und wirklich keine Ahnung, wie er aus dieser schrägen Nummer wieder rauskam. Da hörte er eine Stimme seinen Namen brüllen. Es war Espinosa, den er etwa zwanzig Schritt entfernt auf einer kleinen Anhöhe erspähte. Der Erste Offizier der CARPE DIEM hatte seine Hände trichterförmig vor den Mund gelegt und schrie: „Das Regentenpaar will Sie sprechen, Professor! Sofort! Cohen und Carena warten schon!“

Die grinsenden Schleimgesichter reagierten ebenfalls auf diesen Ruf. Erstmals zeigten sie Unsicherheit, und das orange Glühen ihrer Augen erlosch zum Teil. Geistesgegenwärtig nutzte Kvight diesen Moment der Verwirrung, drängte sich durch zwei Aquandianer hindurch und eilte, so schnell es seine korpulente Gestalt und seine kurzen Beine zuließen, zu Espinosa.

„ Cohen und Carena – was wollen die von mir?“, keuchte er, als er bei ihm angelangt war.

Espinosa packte ihn am Arm und zischte: „Nichts, das war nur ein Trick! Ab zum Gleiter, wir müssen hier weg.“

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