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Der Ozean der gebrochenen Herzen

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Ich lebte selbst 15 Jahre als Yoga-Mönch in verschiedenen östlich-orientierten Gemeinschaften. Nicht etwa aus Frustration, sondern aufgrund eines starken inneren Wunsches in mir, etwas Gutes für die Welt zu tun und um mich voll und ganz auf meine eigene spirituelle Entwicklung zu konzentrieren.

Stell dir das einfach mal vor: Jeden Morgen stehst du bereits vor Sonnenaufgang auf. Nach einer Dusche triffst du deine anderen Gottgeschwister im Tempelraum und schaust im Kerzenschein auf den mit frischen Blumen geschmückten Altar – ein Geruch von wohlriechendem süßlichen Räucherwerk erfüllt den Raum und so atmet das Herz bereits in den frühen Morgenstunden Freude und Glückseligkeit.

Anstatt hastig zu frühstücken, um etwas später im Auto in einem Stau festzustecken oder anstatt dich zu hetzen deine täglich überfüllte Straßenbahn zu erwischen, verbringst du die morgendlichen Stunden mit gemeinsamem Singen und Tanzen zu den Mantras, die das Höchste, die höchste Liebe, das göttliche Paar feiern. Innerhalb dieses Morgenprogramms meditierten wir auch jeder für sich, - eine Stunde oder gar länger - und noch etwas später hörte man einer Morgenvorlesung über das schier endlose Thema der Selbstverwirklichung zu.

In diesen sehr prägenden Jahren bin ich in gewisser Hinsicht mit einem Glück und mit einem inneren Frieden in Berührung gekommen, der im Grunde mit nichts in der Welt zu vergleichen ist und somit fragte ich mich infolgedessen seither immer und immer wieder, ob es vielleicht auch möglich sei, diesen Standard in den Alltag einer Partnerschaft, mit all ihren Herausforderungen, die diese mit sich bringen mag, zu etablieren.

Es stand für mich ausser Frage: Diese „höhere Verbindung“ in die gewöhnliche Routine eines normalen Lebens zu tragen, wäre weitaus ruhmreicher, als solche Erfahrungen lediglich in der Zurückgezogenheit zu machen.

Es gab viele verschiedene Gründe, warum ich diesen Weg einer normalen Karriere vorzog. In jungen Jahren hatte mir eine Astrologin verraten, dass die erste Hälfte meines Lebens so sehr von meiner Suche nach Gott in Anspruch genommen werden würde, dass die Liebe und das Familienleben dabei irgendwie auf der Strecke bleiben würden.

Später stellte ich während eines Studiums der vedischen Astrologie selber fest, dass eine zwanzigjährige SATURN-Phase mein Leben derart machtvoll im Griff hatte, das VENUS (Frau) und auch MARS (Sexualität) aufgrund von Weltabgewandtheit überhaupt nicht richtig zum Zug kommen konnten. Somit schob ich dieses ganze Thema der Liebe für einen erstaunlichen Zeitraum auf. Stattdessen stand meine „Liebe zur Transzendenz“ und das selbstlose Dienen im Vordergrund. Ich hatte sozusagen „Urlaub von der materiellen Welt genommen“.

Wir haben alle unseren ganz persönlichen Weg, unser Schicksal. Gefangen in der Welt der Dualitäten mögen wir vielleicht durch eine Erhebung unseres Bewusstseins fähig sein, einige leidvolle Erfahrungen abzuschwächen, jedoch wäre es meines Erachtens müßig zu glauben, man könne sein Karma (ob nun sogenannt positiv oder sogenannt negativ) vollends auflösen. In 99% aller Fälle wird unser Schicksal uns wieder einholen. Groteskerweise manchmal eben genau auf dem Weg, auf dem wir versuchten, ihm zu entkommen! Aber egal wie sich unser Karma in der Liebe auch weiter entwickeln mag – mein Appell in diesem Buch wäre: Das Ziel des Heilens, des sogenannten „guten, fairen Weges“.

In diesem Zusammenhang erlebte also auch ich nach meiner Mönchszeit einige kurze Enttäuschungen in der Liebe. Anstatt mir zwanzig Jahre Enttäuschungen aufgebürdet zu haben, waren es nur etwa fünf. Aus den Erfahrungen all dieser Jahre zusammengenommen schöpfte ich somit genug Mitgefühl für meine heutigen Kunden in meiner Arbeit als Astrologe und Berater.

Nun bin ich tagtäglich mit all den Angelegenheiten in Liebesdingen konfrontiert und mir ist klar, dass ich eines Tages eine Art Training entwickeln möchte, welches es meinen Kunden und mir selbst ermöglichen wird, den „Ozean der gebrochenen Herzen“ ein für allemal zu umgehen, bzw. ihn zu überqueren.

Anhand meiner astrologischen Untersuchungen wurde mir zudem schnell bewusst, wie viel Leid einem erspart werden würde, wenn man sich von vornherein nur ein wenig intelligenter situiert. Oftmals beobachtete ich nämlich, dass sich meine Kunden aufgrund eines Mangels an Selbsterkenntnis unnötig lange mit einer Fehleinschätzung ihres Traumpartners oder dem völlig überzogenen Bild einer Traumbeziehung aufhielten. Immer und immer wieder wurde ich Zeuge, wie Verliebte aufgrund unangebrachter bzw. unangemessener Erwartungen erst einige Schicksalslektionen erhielten, bevor sie sich dann etwas später dauerhaft binden konnten.

So kam es dazu, dass wenn ich nach einem Beratungsalltag all die Konfliktfälle noch einmal vor meinem inneren Auge passé laufen ließ, sich unweigerlich die Frage stellte, ob es wirklich notwendig sei, durch all den Zank, die Zerfleischung und den Krampf zu gehen, bevor man seine Beziehungen weiser gestalten könnte bzw. fähig war, sie glücklicher zu leben.

Eine weitere Frage, die ich mir stellte, war die nach dem „neuen Karma“. Kreierten wir uns nicht unnötig weitere nachteilige Karmas und blockierten gar unsere eigene OPTIMUM-Liebe, die für uns eine Art Erleichterung dargestellt hätte? Mit anderen Worten: Ich fragte mich, ob es nicht auch möglich wäre – zumindest manchmal - einen Kelch an sich vorüberziehen zu lassen. Warum sollte man eine Schlange für ein Seil halten oder ein Seil für eine Schlange? Warum sollte man in die Wüste ausziehen, um dort nach einem Ozean zu suchen?

Die OPTIMUM-Beziehung

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