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Kapitel 9

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Vier Tage später war auf der Ranch längst wieder der Alltag eingekehrt.

Die Cowboys waren ihrer Arbeit nachgegangen und hatten angefangen, die Rinder auf der Prärie zusammenzutreiben. Nach dem strengen Winter war es wichtig einen Überblick zu bekommen, wie viele Tiere nicht überlebt hatten. Außerdem wollte man die trächtigen Muttertiere und die Kühe mit schon jungen Kälbern von der restlichen Herde trennen, damit die Kälber dicht bei ihren Müttern aufwuchsen und man in ein paar Wochen ihnen leichter ihr Brandzeichen geben konnte.

Danach würde man die Herden wieder zusammenführen. William, als altes Oberhaupt der Ranch, war zwar nicht mehr in die regelmäßige Arbeit mit einbezogen, dennoch war er nach wie vor oft bei den Cowboys und half ihnen. Solange er noch mit seinen alten Knochen ein Pferd besteigen konnte, würde er draußen mithelfen. Auch wenn er etwas kürzer getreten war in der letzten Zeit, so war und blieb die Ranch sein Leben.

Er war immer ein Naturbursche gewesen, der lieber an der frischen Luft war und tatkräftig Hand anlegte, als im Büro den Schreibkrams zu erledigen. Dies war nun die Aufgabe des neuen Bosses und James war darin auch talentierter als er es je gewesen war. Er war stolz auf seinen Sohn, der die Ranch weiter vorwärts brachte.

Isabella hatte in den letzten vier Tagen ihren Schülern wieder Unterricht gegeben. Ihr kleines hölzernes Schulhaus, welches alle zwei Wochen auch als Kirche dem Reverend diente, stand nur ein paar Meter vom Haupthaus entfernt. Es bestand aus einem einzigen Raum, an dessen rechter und linker Seite Bänke standen, in denen am Schultag ihre Schüler saßen und an den Kirch Sonntagen die Farmbewohner.

An der hinteren Wand befand sich eine Tafel, vor der ihr Schreibtisch stand. In der einen Ecke stand ein Schrank, in dem sich Bücher und anderes Schulmaterial befand. Ihr Klavier, worauf sie bei den Gottesdiensten spielte, befand sich gleich daneben. Der Raum hatte rechts und links jeweils zwei Fenster, durch die die Frühlingssonne jetzt schon recht kräftig schien. Gerade als der Unterricht beendet worden war und die Schüler nachhause gingen, verließ auch sie kurz darauf das Schulgebäude und ging zum Haupthaus hinüber. Die Wunden an ihrem Oberschenkel waren schon recht gut verheilt, sodass sie beim Laufen keine Schwierigkeiten mehr hatte.

Mit einem Mal ritt Dan, einer der Cowboys, im wilden Galopp an ihr vorbei zum Haupthaus hinüber. Dort angekommen brüllte er: „Boss, Boss der Indianer ist wieder da.“

Er wollte gerade die Stufen hinauf stürmen, als von drinnen die Türe aufgerissen wurde und ihr Vater auf der Veranda erschien. Beim Näherkommen hörte sie ihn fragen: „Was hast du da gerade gesagt?“

„Der Indianer ist wieder da. Wir haben ihn oben auf dem Hügel vorm Wald sitzen sehen. Er hat sogar ein Lagerfeuer angemacht.“

„Seit wann ist er da und was macht er?“

„Ich weiß nicht genau, wie lange er schon da ist, wir haben ihn gerade gesehen, als wir eben in der Nähe auf der Weide gearbeitet haben. Er sitzt nur da und scheint uns zu beobachten. Macht sich auch nicht die Mühe im Verborgenen zu bleiben. Ich dachte nur, ich sag gleich Bescheid.“

„Das hast du schon richtig gemacht. Reit los und such mir Malcolm. Er soll sofort hierherkommen. Ich will wissen, was da vor sich geht. Die ganze Sache schmeckt mir nicht.“

„Ist gut Boss, bin schon weg.“

Damit bestieg er wieder sein Pferd und machte sich auf die Suche nach Malcolm.

Isabella hatte alles mit angehört, nun eilte sie hinter ihrem Vater her, der gerade wieder ins Haus gehen wollte.

„Was hast du jetzt vor?“

„Ich werde mit Malcolm hinreiten und ihn fragen, was er will. Ich will nicht, dass er hier bei uns herumschleicht.“

„Wirst du ihn wieder gefangen nehmen, oder ihm was tun?“

„Ich hoffe, dass es dazu nicht kommen wird, aber sollte es Probleme geben, werde ich nicht zögern, etwas zu unternehmen.

Der Wind in meinen Federn

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