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Warum Sie?

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Wollen Sie sich als leidenschaftlicher Fotograf weiterentwickeln und von anderen unterscheiden? Dann ist dieses Buch wie für Sie gemacht. Der Ausgangspunkt ist die Entwicklung Ihrer philosophischen Seite, eine Seite, die bei vielen Fotografen nur wenig zum Vorschein kommt. Wenn Sie mit den vier Naturfotografen-Profilen vertraut sind, werden Sie den Philosophen wahrscheinlich als einen von ihnen kennen. Es ist das am wenigsten greifbare Profil, aber es ist wichtig, dieses zu entwickeln, wenn man kreativ vorgehen will.

Für diejenigen, die diese Profile noch nicht kennen, werden sie hier kurz vorgestellt. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie auf Seite 168–169.

Da ist zunächst einmal der Biologe, der Artenkenner, der von Natur aus motivorientiert vorgeht. Viele Biologen sind Sammler, die mit Bestimmungsführer und Natur-App durch die Landschaften ziehen.

Der zweite Fotografentyp ist der Techniker, dessen Name Programm ist. Von Natur aus hat der Techniker wenig oder gar keine biologischen Feldkenntnisse, aber eine ausgeprägte Faszination für die Digitalkamera. Er schreckt auch vor den versteckten Funktionen nicht zurück.

Ein dritter Fotografentyp ist der Künstler, für den das Bild und die Komposition wichtiger sind als das Motiv oder die Technik. Künstler haben keine Probleme, Motive zu finden. Ein morscher Baumstamm ist für sie mindestens so verführerisch wie eine seltene Tierart. Der Künstler staunt über die Natur um ihn herum; draußen zu sein ist an sich schon ein Erlebnis.

Schließlich gibt es den Philosophen, der sich im Voraus fragt, was Fotos eigentlich aussagen (wollen). Der Philosoph wird von einer persönlichen Suche nach dem tieferen Sinn getrieben und ist in der Lage, originelle Zusammenhänge herzustellen.

Der ideale Naturfotograf vereint all diese Typen in sich. Aber die Realität ist widerspenstig. Auf meiner niederländischen Website www.centrum-voornatuurfotografie.nl/test können alle, die der niederländischen Sprache mächtig sind, den Test »Welche Art Naturfotograf sind Sie?« machen, wenn sie wissen wollen, zu welcher Kategorie sie gehören.

Mittlerweile haben über 3500 Naturfotografen diesen Test absolviert. Und was stellt sich heraus? Die meisten von ihnen sind primär biologisch getrieben. Nicht weniger als 35 Prozent der Befragten hatten den Biologen als höchste Punktzahl, gefolgt von den Kategorien Techniker (30 Prozent) und Künstler (28 Prozent). Der Philosoph erzielte nur 7 Prozent. Fazit: Für erfahrene Fotografen, die technisch, biologisch und künstlerisch fortgeschritten sind, ist die Pflege des Philosophen die größte Herausforderung für ihre weitere Entwicklung.

Klingt das nicht aufregend? Wenn Sie unbedingt weiterlesen möchten, ist jetzt der Moment für eine letzte Warnung gekommen. Wenn der Philosoph die Oberhand gewinnt, kann man als Fotograf ziemlich demotiviert werden: Man wird sich nämlich fragen, wofür man das alles tut und welchen tieferen Sinn es hat. Ist es überhaupt sinnvoll? Solche Gedanken können lähmend sein und den Spaß in freier Natur bremsen. Eine gewisse Lockerheit im Umgang mit dem Inhalt dieses Buchs ist daher sinnvoll. Fordern Sie sich selbst heraus, gehen Sie neue Wege, aber immer nach dem Motto: alles kann, nichts muss!

Kreativ sein als Naturfotograf*in

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