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Die vier Weißweinstile

Aus Hunderten verschiedener Rebsorten wird Weißwein gekeltert. Viele sind autochthon, also einheimisch, andere wandern rund um den Erdball und suchen neue Nischen. Jede hat sich an ihre Umgebung mit ihrem Klima und ihren Traditionen angepasst. Die Welt der Weißweine ist im Verlauf der Zeit so unübersehbar groß geworden, dass es selbst Experten schwerfällt, die Übersicht zu behalten. In dieser Verkostung versuchen wir etwas Ordnung und Orientierung zu schaffen.

Frische und Frucht: leichte Weißweine

Die leichten Weißweine stellen in der Regel keine großen Ansprüche, weder an sich selbst noch an den Weingenießer. Sie sind einfach, leicht und bekömmlich. Man muss sie trinken, solange sie jung, frisch und spritzig sind. Sie sind anpassungsfähig und deshalb auch die idealen Alltagsweine, als Aperitif oder als Begleiter einer einfachen Mahlzeit. Das Spektrum ist jedoch recht breit, es reicht von einfachen Karaffenweinen bis zu Weinen mit deutlich mehr Ausdruck und Charakter. In diesem Fall tendieren sie schon zu den mittelschweren Weißweinen.

Körper und Persönlichkeit: mittelschwere Weißweine

Sie sind etwas ernsthafter in ihrem Charakter. Auch bei ihnen heißt das Markenzeichen Frische, die aber von einer ausdrucksvolleren Frucht und einem kräftigeren Körper getragen wird. Sie sind komplexer als ihre leichten Verwandten und verdienen deshalb auch mehr Aufmerksamkeit. In ihnen kommt die Herkunft meist deutlich zum Ausdruck. Jede Region hat ihren eigenen etwas anspruchsvolleren Weißwein. Ausgeschenkt wird er zum Essen, aber auch zu besonderen Gelegenheiten.

Struktur und Subtilität: schwere Weißweine

Dieser Stil hat in den letzten Jahrzehnten eine steile Karriere gemacht. Von Kalifornien aus hat er die Welt mit einem Star erobert, dem Chardonnay. Warm, weich und mundfüllend sind die Weine dieser Stilrichtung. Ihre Gemeinsamkeit ist der vollmundige Geschmack reifer exotischer Früchte, gepaart mit einer erfrischenden, weichen Säure und der warmen Süße des Alkohols. Einige Winzer setzen einen zusätzlichen Akzent und bauen die Weine im Eichenfass aus. Das Resultat sind ausgesprochen komplexe Weißweine.

Duftigkeit und Fülle: aromatische und liebliche Weißweine

Ihr faszinierendes Aroma verdanken diese Weine vor allem der primären Frucht der Trauben. Je nach Sorte ist es immer so charakteristisch und unverwechselbar, dass man die Weine eher als eine Gruppe von Solisten denn als eine Familie betrachten kann. Unabhängig davon, ob sie trocken oder lieblich sind, sind die Weine dieser Familie so aromatisch und blumig, dass sie immer leicht süß wirken.

Mit 10  Weinproben zum Kenner

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