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Das Wichtigste zuvor

Mit diesem Buch wollen wir nicht nur Wissen vermitteln, sondern Erfahrung ermöglichen. Denn man kann hundert Weinbücher lesen, alles über Wein wissen und doch nichts verstanden haben, ohne die lebendige Begegnung mit dem Wein bleibt alles graue Theorie. Unser Ziel ist deshalb der Wein selbst. Er allein kann uns die Erfahrung schenken, die wir suchen und die das Wissen erst lebendig macht.

Die Freude der Sinne

Warum kann uns ein Glas Wein fast magisch in den Bann ziehen, uns glücklich machen, nachdenklich, gesellig oder kreativ stimmen? Der Wein spricht alle unsere Sinne an, nicht nur den Geruchs- und Geschmackssinn, sondern auch die Augen, den Tastsinn im Mund und selbst das Gehör.

Tatsächlich, wir können den Wein hören. Das erste, was wir von ihm erfahren, sind Geräusche: Das leise Plopp des Korkens, das etwas lautere Zischen des Sektpfropfens, das Rinnen oder Blubbern beim Füllen der Gläser und das helle oder dunkle Klingen beim Anstoßen.

Wir können ihn sehen: Er leuchtet im Glas, und die Augen trinken mit. Sie wecken unsere Erwartungen, bevor alle anderen Sinne eingeschaltet werden: Ein Wein funkelt oder glüht, er strahlt frische zitronengelbe Signale aus, oder er verspricht Wärme und weiche Fülle.

Und natürlich können wir ihn riechen: Die ganze Welt ist voller Düfte. Sie erfüllen die Luft, die uns umgibt. Mit jedem Atemzug schenken sie uns Gefühle und Informationen, Versprechungen und Warnungen, Verlockungen und Verwirrungen.

Der Duft ist die Seele des Weins, in ihm drückt er sich aus und sagt uns fast alles über sein Wesen, seinen Charakter und seine Persönlichkeit, diese Sprache müssen wir lernen.

Was für die Nase gilt, gilt in gleicher Weise auch für den Gaumen. Doch damit sind wir dem Wein schon wesentlich näher gerückt. Wir haben ihn physisch in uns aufgenommen und nehmen ihn jetzt wahr mit dem Geschmackssinn in seinen vier Dimensionen: süß, sauer, salzig, bitter.

Ein Wein duftet nicht nur und schmeckt, wir können ihn auch fühlen. Er ist kühl und frisch fließend wie Quellwasser oder warm und weich wie Sahne. Er hat Leichtigkeit oder Gewicht, Eleganz oder Kraft, er füllt den Mund oder schwebt und tanzt über die Zunge. All das nehmen wir als Tastempfindungen wahr.

Wer Wein genießen will, sollte also seine Sinne aus dem Dornröschenschlaf wecken. Sie werden nicht nur beim Wein davon profitieren. Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein, Ihre Sinne bewusst zu trainieren, wieder hören, fühlen, sehen, riechen und schmecken zu lernen. Sie erschließen sich eine ganze Welt. Wein ist nur ein Teil davon.


Die Freude der Geselligkeit

Eine gute Flasche Wein kann uns immer glücklich machen, selbst wenn wir sie allein genießen. Noch schöner wird der Genuss aber zusammen mit Freunden. Der Wein öffnet die Sinne und den Geist und belebt die Tafelrunde. Ob wir den Wein nur probieren wollen oder ihn zu einem guten Essen genießen, ob er unser Gespräch mit Freunden begleitet oder einen festlichen Anlass krönt, Wein findet seine wahre Bestimmung in der Geselligkeit und Freundschaft.

Er kann sogar Thema sein und Inspirationsquelle für das Gespräch. Tauschen Sie sich über ihn aus, sprechen Sie über Ihre Eindrücke und bereichern Sie auf diese Weise sich und Ihre Freunde mit neuen Erfahrungen. Das vertieft auch Ihr eigenes Erleben.

Die Freude der Erfahrung

Wein wird von Menschen gemacht, den Weinbauern und Kellermeistern. Sie begleiten ihn von den ersten Knospen der Reben, die im Frühjahr treiben, bis zur Auslieferung der Flaschen. Suchen Sie den Kontakt zu diesen Fachleuten. Was in keinem Buch eingefangen werden kann, ist die Magie des Ortes und die Liebe und Hingabe der Winzer zu ihrem Produkt. Nicht selten werden Sie dann plötzlich verstehen, weshalb ein Wein so ist, ja genau so sein muss, wie er ist.

Und: Nutzen Sie jede Gelegenheit, neue Weine kennenzulernen, alte Bekannte neu zu entdecken und Ihren Erfahrungsschatz zu erweitern. Bleiben Sie dabei offen und unbefangen. Verlieren Sie nicht ihren besten Führer, die Neugierde. Viele Menschen urteilen ziemlich rasch nach dem Schmeckt-mir-schmeckt-mir-nicht-Schema. Das kann zur Falle werden. Geben Sie einem Wein ruhig eine zweite oder sogar dritte Chance. Ein neuer Duft, ein neuer Geschmack bleiben bei der ersten Begegnung oft fremd und unverständlich und müssen erst erschlossen und ergründet werden. Dabei kann sich schließlich Verständnis und Freude entwickeln. Probieren Sie es aus!

Mit 10  Weinproben zum Kenner

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